© DRZ & Urban mining - Schmuck aus Elektronikschrott
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Urban Mining – die Stadt als Rohstofflieferant der Gegenwart & Zukunft

Wenn Rohstoffe immer knapper werden, warum nicht in abgerissenen Gebäuden und Industrieanlagen, Elektronikschrott oder Mülldeponien danach suchen?

Die Stadt als neue Rohstoffquelle für die Wiedergewinnung von Gold, Kupfer, Blei und vielen anderen Stoffen wahrzunehmen und zu nutzen, das ist ‘Urban Mining’. Das Wiener Unternehmen Altmetalle Kranner beschäftigt sich schon seit 60 Jahren mit dem Ankauf von Metallen aus anthropogenen Lagern und deren Rückführung in
die Wirtschaft. Der von Altmetalle Kranner neu initiierte Blog www.urbanmining.at berichtet über die neuesten Entwicklungen des Urban Mining, bereits realisierte Projekte und das große Ziel: Schon bei Design und Konzept von Produkten auf eine effiziente Rohstoffrückgewinnung zu achten, um erst gar KEINEN Abfall zu erzeugen!

Urban Mining und die Vision vom Rohstoff ‘produzierenden’ Menschen


Bis vor einigen Jahrzehnten wurden Produkte am Ende ihrer Verwendung einfach deponiert. Inzwischen wird schon einiges aus der Rohstoffmine Stadt ‘gefördert’: Papier, Glas und Kunststoff werden recycelt, Schrott und Baurestmassen zu neuem Material verarbeitet. In unseren Städten und Dörfern schlummern jedoch noch riesige
Lagerstätten an verbauten Rohstoffen, die es zu erforschen gilt. So hat Österreich zum Beispiel keine wirtschaftlich relevanten Kupfervorkommen vorzuweisen.

Kranner Geschäftsführerin Brigitte Kranner weiß aber, dass ‘in Wien pro Einwohner ca. 200 kg Kupfer lagern, verparkt in Strom- , Wasser- und Heizungsleitungen, Stahlträgern und Mülldeponien.’ Je begrenzter die primären Ressourcen und höher die Metallpreise, desto größer die Bedeutung dieser Lager als Rohstoffquellen für
die Zukunft.
Ziel des Urban Mining ist ein möglichst intelligenter Umgang mit Rohstoffen, der schon bei der Konzeption eines Produktes beginnt. Laut Prof. Dr. P. H. Brunner vom Institut für Wassergüte und Abfallwirtschaft der TU Wien umfasst das systematische, planvolle Urban Mining der Zukunft weiters folgende Aspekte: regionale Ressourcenkataster und ‘Produktpässe’ (Was kommt wo in welcher Menge vor?) sowie neue Technologien zur
Rückgewinnung und Wiederverwertung von Sekundärrohstoffen!

‘Die Zeit ist reif, die anthropogenen Lager sind voll, jetzt gilt es, die neuen Chancen beim Schopf zu packen’, so der Aufruf Brunners. Werden alle verwendeten Stoffe wieder in die Kreislaufwirtschaft zurückgeführt, ist der Wandel des Menschen vom Rohstoff- Verbraucher zum Rohstoff-Produzenten geglückt!

Urban Mining in der Praxis – vorgestellt auf www.urbanmining.at

Den Anspruch von Altmetalle Kranner, mit ihrem neu initiierten Blog ein breiteres Bewusstsein für ‘Urban Mining’ als langfristigen Umweltschutz zu schaffen, belegen bereits die ersten Blog-Beiträge in eindrucksvoller Weise.

Reportagen, Experteninterviews, Videofilme und Infografiken bestätigen einerseits das recht triste Bild der menschlichen Wegwerfmentalität, die besonders die massiv wachsenden Metropolen dieser Welt vor große Probleme stellt. Andererseits gewähren zahlreiche Berichte einen faszinierenden Einblick in das praktizierte Urban Mining der Gegenwart: Vom kleinen Mann als ‘informeller Müllsammler’ über ausgeklügelte Abfallmanagement-Systeme in Großstädten bis hin zur Entwicklung von zur Gänze aus wiederverwertbaren Materialien bestehenden Elektrogeräten.

Oder schon einmal etwas vom DRZ Wien gehört? Im ‘Demontage und Recyclingzentrum’ werden elektronische Geräte entweder repariert oder in ihre einzelnen Stoffe zerlegt, gesammelt und wiederverkauft. Dass sich der aus Elektroschrott gebastelte Schmuck der ‘Trash Design Manufaktur’ auch wirklich sehen lassen kann, beweist weiters eine Fotostrecke auf www.urbanmining.at .

www.urbanmining.at .


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /