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LR Anschober: Weltweit boomt Solarstrom - nur in Österreich wird er klein gehalten

Mitterlehner will Solarstrom auch im neuen ÖKOSTROMGESETZ behindern und verhindern

Ende 2011 wird die weltweit installierte Gesamtleistung von Solarstrom bei 60 Gigawatt liegen und damit einen Stromertrag liefern, der mit zehn großen Atomkraftwerken vergleichbar ist. Seit 2006 hat sich damit die Photovoltaik weltweit verzwölffacht. Und das ist erst der Beginn: aufgrund der steigenden Produktionsmengen und fortschreitenden Effizienzsteigerung der Anlagen sinken die Preise für Solarstrom dramatisch ab - derzeit um 20 Prozent pro Jahr. Und daher entwickelt sich der Ausbau dramatisch schnell: in Bayern etwa hat Solarstrom bereits einen Anteil von fünf Prozent am Gesamtstromverbrauch, in Tschechien waren es im April bereits mehr als drei Prozent, in ganz Deutschland bei über zwei Prozent und nirgendwo ist das Tempo des Ausbaus derzeit so hoch wie in Italien.

OÖ.Energielandesrat Rudi Anschober:"Alleine in Österreich soll die politisch erzwungene Sonnenfinsternis beibehalten werden, in dem der Förderdeckel und damit die Beschränkung der jährlich geförderten Anlagen bestehen bleiben soll. Zwar wird darauf verwiesen, dass das Ausbauziel bis 2020 bei 1100 Megawatt liegt (von derzeit 100), bei näherer Analyse zeigt sich jedoch, wie entlarvend dieses Ziel ist: Österreich würde damit 2020 einen Solarstromanteil von lediglich 1,58 Prozent erreichen, die Hälfte des Anteils, den Tschechien derzeit bereits hat und nicht einmal ein Drittel des derzeitigen Wertes von Bayern." Oberösterreichs Energielandesrat fordert daher, dass der Deckel zumindest bei Solarstrom ersatzlos gestrichen und ein Ausbauboom zugelassen wird, der vergleichbar ist mit jenem der Nachbarländer. Anschober:"Anfang Juli wird das Gesetz vom Nationalrat beschlossen, bis dorthin muss nachverhandelt werden. Verweigert Mitterlehner die Aufhebung des Deckels bei Solarstrom, handelt er nicht nur gegen Klimaschutz und Energiewende, sondern auch wirtschaftsfaktor- und technologiefeindlich, denn die grünen Technologien sind die Leitindustrie des 21. Jahrhunderts. Ohne Heimmarkt verschläft Österreich hier die Technologieentwicklung und verspielt die Chance auf 20.000 grüne Jobs, die mit einem attraktiven ÖKOSTROMGESETZ mittelfristig im Solarbereich möglich wären".



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