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Greenpeace: Atomstrom raus aus Tirol!

Tiroler Energieversorger TIWAG wird durch Stromhandel zum Atomstromriesen

Die Umweltorganisation Greenpeace protestiert seit heute früh in Innsbruck gegen die Atomgeschäfte des Tiroler Energieversorgers TIWAG. Vor der Firmenzentrale am Eduard-Wallnöfer-Platz errichteten fünfzehn Aktivisten symbolisch einen Atom-Kühlturm und verlegten eine in die Zentrale führende Atomstromleitung. Der Greenpeace-Protest richtet sich gegen den hohen Atomstromanteil im Strommix der TIWAG. Im Zuge des Protests ruft Greenpeace die Tirolerinnen und Tiroler dazu auf, ihrem Ärger über die TIWAG Luft zu machen und den Stromanbieter zu wechseln.

"Durch den massiven Import von Atomstrom aus Deutschland hat sich die TIWAG die Bezeichnung Atomstromriese redlich verdient. Mit Abnahmeverträgen für Atomstrom trägt die TIWAG direkt zum Betrieb unsicherer AKW an Österreichs Grenzen bei. Der schmutzige Profit der TIWAG mit Atomstrom muss ein Ende haben", fordert Greenpeace-Energiesprecher Jurrien Westerhof den Ausstieg aus den Verträgen mit E.ON auf.

Greenpeace-Berechnungen zufolge hat die TIWAG 13,8 Prozent Atomstrom in ihrem Strommix. Würde man auch die Handelsgeschäfte im Ausland einberechnen, wäre der Anteil sogar noch viel höher. So hat die TIWAG zum Beispiel direkte Abnahmeverträge für Atomstrom mit dem deutschen Atomriesen E.ON, der deutsche Risiko-AKW wie etwa Grafenrheinfeld, Unterweser oder Krümmel betreibt.

Besonders irritiert ist Greenpeace darüber, dass der TIWAG-Chef Wallnöfer trotz einer Resolution des Tiroler Landtags weiterhin auf Geschäftemacherei mit Atomstrom aus dem Ausland setzt. Aus einem Interview mit der Tiroler Tageszeitung von vergangenem Wochenende geht hervor, dass Bruno Wallnöfer offenbar auch weiterhin plant, das Atomstromgeschäft am Florieren zu halten. "Ende 2012 laufen die Lieferverträge mit dem deutschen Atomriesen E.ON aus. Die TIWAG muss die Zusammenarbeit spätestens dann beenden und auch in Zukunft die Finger vom schmutzigen Geschäft mit Atomstrom lassen", erklärt Westerhof.

Greenpeace fordert zudem die Beendigung der derzeit gängigen Praxis, wonach Tiroler Speicherkraftwerke als Atomstrom-Lager für den deutschen Stromriesen E.ON verwenden werden. "Es gibt in Europa immer mehr Strom aus Quellen mit schwankender Produktion wie Wind oder Sonne. In einem zukunftsfähigen Energiesystem muss die Kapazität der heimischen Speicherkraftwerke vorrangig für die Speicherung dieses Stroms zur Verfügung stehen", so Westerhof. "Dazu muss aber der Atomstrom raus. Wir rufen die TIWAG dazu auf, so schnell wie möglich aus den Verträgen mit E.ON auszusteigen."

Kunden, die nicht länger von der TIWAG mit Atomstrom zwangsbeglückt werden wollen, haben jederzeit die Möglichkeit zu einem sauberen Energieversorger zu wechseln. Tipps dazu gibt es auf marktcheck.greenpeace.at/atomstrom-drin .



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Weitere Infos: Greenpeace Österreich

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /