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Fortschritt durch Veränderung – Konsumentenbewusstsein wächst

In den nächsten Jahren werden sich nicht nur die Technologien verändern, sondern mittel- bis langfristig auch das Bewusstsein der Automobilnutzer.

Der bereits jetzt wachsende Anteil der Bevölkerung mit einem ausgeprägtem ethischen, sozialen und ökologischen Verantwortungsbewusstsein wird Prognosen zufolge weiter wachsen. Die Zahl der sogenannten Greenovators zeigt schon heute den Einfluss des Livestyle of Health and Sustainaibility (LOHAS) auf den Mobilitätskonsum.

Im Jahr 2006 gaben laut Continental 78% der Befragten an schon von der Hybridtechnologie gehört oder gelesen zu haben, 2008 waren dies schon 86,9%. Dieser Trend der sogenannten Neo-Ökologie wird nicht zuletzt durch ökonomische Faktoren weiter angefacht. So setzen sich die Konsumenten schon heute zwar vermehrt mit den Konsequenzen ihrer Mobilität hinsichtlich Umweltschutz und Ressourcenschonung bewusst auseinander, jedoch ist der langfristige monetäre Vorteil eines alternativ betriebenen Fahrzeugs oft mindestens ebenso kaufrelevant.

Zudem ist eine stetig wachsende Innovations-Akzeptanz der Konsumenten hinsichtlich alternativ angetriebener Fahrzeuge erkennbar. Die steigende Kraftstoffpreise und die immer noch relativ hohen Verbrauchswerte aktueller Fahrzeuge führen zusätzlich zu einem weiter zunehmenden Interesse an alternativen Antriebsformen: Denn auch wenn der Anschaffungspreis eines Fahrzeug gegenüber seinem konventionell angetriebenen Pendant deutlich höher liegen, sinken dagegen die Betriebskosten durch den alternativen Antrieb um bis zu 30% (bei reinen Elektrofahrzeugen ist das Einsparpotenzial sogar noch höher). Laut Umfragen würden die Konsumenten diese höhere Anschaffungspreise durch die längerfristigen Einsparungen gerne in Kauf nehmen.

So gaben laut einer Studie von Continental zu Hybridfahrzeugen 43% der befragten Deutschen an, trotz Mehrkosten ein Fahrzeug mit Hybridantrieb erwerben zu wollen, sofern die Kraftstoffkosten geringer ausfallen als beim vergleichbaren Benziner- oder Dieselmodell.

Konzepte zur Absatzförderung ähnlich dem ’100.000-Dächer-Programm”, initiiert von Herrmann Scheer in den 90er Jahren für Solaranlagen auf Dächern von Privathaushalten, könnten Kaufanreize weiter fördern und würde zudem als Risikopuffer (durch mehr oder minder garantierten Absatz) für die OEMs dienen.

Dieses wachsende Bewusstsein spiegelt sich auch in den Zulassungszahlen für PKW mit alternativen Antrieben wieder. So wurden im Jahr 2009 in Deutschland 32 571 neue PKW mit alternativen Antriebsformen (Gasfahrzeuge, Elektroautos, Hybridautos) zugelassen. Hier ist ein klarer Trend nach oben erkennbar. So lag die Zahl der neuen PKW mit alternativen Antriebsformen 2005 noch bei 13 356. Insgesamt wurden in Deutschland zwischen 2005 und 2008 91.545 neue PKW mit alternativem Antrieb zugelassen.

Quelle: greenmotorsblog.de

GastautorIn: Jens Haug für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /