Interregionale Mobilität – grenzenlos mobil

Basis für grenzüberschreitende Buslinien zwischen Waldviertel, Südböhmen und Vysovina

Seit 2008 gehört Tschechien wie Österreich zum Schengenraum. Durch das Einstellen der Grenzkontrollen ist der Besuch des Nachbarlandes wesentlich einfacher geworden. Das erleichtert das Zusammenwachsen zu einer gemeinsamen Region in der Mitte Europas.

Die Wirtschaft und der Tourismus unserer Region profitieren bereits jetzt nachhaltig von den offenen Grenzen. Die mangelnde grenzüberschreitende Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln hemmt diese Entwicklung jedoch.

Es gibt keine grenzüberschreitenden Buslinien. Einzig die Bahn bietet eine öffentliche Verbindung von Wien über Gmünd und Česke Velenicé nach Budweis. Der Besuch der Nachbarregion muss mit dem Auto erfolgen. Das widerspricht jedoch den Klimaschutzzielen Europas, die unter anderem durch eine deutliche Reduktion des Autoverkehrs erreicht werden sollen.

Es ist höchste Zeit, den Ausbau des öffentlichen Verkehrs und alternativer Mobilitätsangebote zwischen Waldviertel, Südböhmen und Vysočina konsequent zu fördern. Alternative Fortbewegung kann durch Fahrgemeinschaften, Radfahren, Anrufsammeltaxis und Shuttlebusse erfolgen.

Im Jänner 09 konnte das Projekt ‘Interregionale Mobilität – grenzenlos mobil’ von der Euregio Silva Nortica Südböhmen und dem Projektverein Waldviertel, betreut vom Regionalmanagement Waldviertel, gestartet werden, das in Zusammenarbeit mit den Kleinregionen genau diese Förderung vorantreibt.

Finanzielle Unterstützung bekommt das Projekt durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) über das Programm Europäische Territoriale Zusammenarbeit (ETZ), die Kleinregionen Waldviertel NORD, Zukunftsraum Thayaland, Lainsitztal und die Landesregierungen Niederösterreichs und Südböhmens.

Die Vernetzung von Verkehrsdienstleistern und Entscheidungsträgern in einer grenzüberschreitenden Verkehrsplattform und die Prognose der Entwicklung des Verkehrsverhaltens bis 2025 sollen die Basis für Entscheidungen in den Landes-regierungen Niederösterreich und Südböhmen und den Regionen zum Ausbau der grenzüberschreitenden Mobilität liefern. Gleichzeitig wird in der zweijährigen Projektlaufzeit das Bewusstsein der Menschen für den effizienten Einsatz von Verkehrsmittel geschärft.

Am 23. März findet das erste grenzüberschreitende Plattformtreffen in Tschechien statt. Neben Informationen zum Projekt selbst werden bereits erste Maßnahmen zur Verbesserung der Erreichbarkeit zwischen Regionen fest gelegt. Das besondere an dieser Verkehrsplattform ist die Nähe zur Bevölkerung, denn nur hier ist das Wissen um die tatsächliche Situation in der Region. Im April finden in Zusammenarbeit mit Klimabündnis Österreich Workshops für tschechische und österreichische Jugendliche statt, die Möglichkeiten zur umweltfreundlichen Mobilität aufzeigen. Im Herbst wird die 1. Grenzüberschreitende Mobilitätskonferenz stattfinden, die bereits erste Ergebnisse der Prognose und Bedarfserhebung präsentieren wird.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /