Erdgas (r)aus – Holz rein

Waldviertler Energie-Stammtisch startet mit Alternativen zur Erdgaskrise

© Waldviertler Energiestammtisch - www.w4power.net
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Am 22.1.2009 startete der Waldviertler Energie-Stammtisch in der Pizzeria Venezia in Waidhofen/Thaya mit dem Thema Holzheizung als Alternative zur Erdgaskrise ins Jahr 2009. Das Referat übernahm Andreas Pani aus Waidhofen, der verschiedene Heizsysteme auf Biomassebasis vorstellte.

Die Palette reichte dabei vom Zusatzofen bis hin zum Holzscheitofen mit Pelletsunterstützung. Bei der Wahl der richtigen Heizung kommt es grundsätzlich einerseits auf den Wärmebedarf des Gebäudes und andererseits auf das Nutzerverhalten an. Mit Pufferspeicher und Solaranlagen lassen sich Holzheizungen ideal kombinieren und können als Zentralheizung mit entsprechenden Steuerungen vollautomatisch betrieben werden. Bei längerer Abwesenheit können zusätzliche Pelletsbrenner für die automatische Brennstoffzufuhr sorgen.

Die konkrete Umsetzung dieser Möglichkeiten zeigte Andreas Pani anschließend in seinem Geschäft. Dort kann er jederzeit vom Pelletsbetrieb in den manuellen Betrieb mit Stückholz wechseln. Der Kachelofen in seiner ‘Auslage’ versorgt dabei die ganzen 600m² Geschäftsfläche. Sobald die Raumtemperatur oder die Pufferspeichertemperatur unter einen bestimmten Wert fallen, schaltet der Ofen automatisch den Pelletsbrenner ein.

Bei Räumen oder Häusern, die auf Grund guter Isolierung wenig Wärmebedarf haben, muss man bei der Auswahl des Ofens auf die abgegebene Strahlungswärme achten. Insgesamt ist es wichtig, sich von Fachleuten beraten zu lassen, damit die Größe des Ofens, die Luftversorgung, die feuerpolizeilichen Fragen, … entsprechend berücksichtigt werden.

Anschließend wurde noch über die Chancen der Biomassenutzung im Waldviertel diskutiert. Franz Köck, Obmann der Fernwärme Waldviertel konnte dazu einige Fakten bringen. In den Heizwerken der Fernwärme Waldviertel werden jährlich 100.000 Schüttraummeter Hackgut eingesetzt, um die Kunden mit Fernwärme zu beliefern. Leider konnte bisher im Waldviertel noch keine effiziente Holzverstromung umgesetzt werden. Auf Grund von lokalen Widerständen steht das Pilotprojekt der Waldviertler Genossenschaft im steirischen Hartberg. Bedauerlich ist außerdem, dass die Biomassekraftwerke anderer Betreiber im Waldviertel meist die Abwärme nicht nutzen, so landet diese Abwärme von rund 600.000 Schüttraummetern Hackgut in der Luft. Ein Grund dafür liegt im Versäumnis des Landes NÖ, die Wärmenutzung verbindlich vorzuschreiben.

Beim Stammtisch wurde außerdem festgestellt, dass es schade ist, dass bei größeren Projekten oft keine Biomasse zum Einsatz kommt. Als Beispiele wurde das Gemeindezentrum in Gastern (Ölheizung) sowie das Rot-Kreuz-Haus in Waidhofen (Gaskessel) genannt. Die gezielte Nutzung der regionalen Biomasse mittels Nah- und Fernwärmenetzen sollte in Zukunft – auch aus regionalwirtschaftlichen Gründen – favorisiert werden.



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