© Waldviertler Energie-Stammtisch
© Waldviertler Energie-Stammtisch

Energiebewusstes Bauen mit Passivhaustechnologie

Wollen Sie Ihre Umgebung mitheizen oder lieber selbst Strom produzieren?

Groß Gerungs. Der 69. Waldviertler Energie-Stammtisch war am 1. März 2007 zu Gast bei der Firma Zauner in Gr. Gerungs. Architekt DI Johannes Kislinger aus Horn und einer der Bautechniker des Gastgebers, Johann Mairhofer, informierten die knapp 40 BesucherInnen über die Vorteile von Niedrig-, Passiv- und Plusenergiehäusern und andere wichtige Aspekte zum Thema ‘Bauen mit der Sonne’.

Nach der Begrüßung durch GF Peter Wielander zeigte Johannes Kislinger, GF von ah3 Architekten, Horn, wichtige Zusammenhänge zwischen der Art, wie und mit welchen Rohstoffen wir bauen und dem damit verbundenen Energieeinsatz und Kohlendioxidausstoß auf. Er wies darauf hin, dass z.B. durch die individuelle Entscheidung für Baustoffe, die umweltschonend und möglichst nahe produziert werden, jede und jeder einzelne den Energieverbrauch für Produktion und Transport verringern und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann.

Als Beispiel berichtete er über den Kindergarten in Ziersdorf. Dieser wurde 2003 als Passivhaus unter Verwendung regionaler und ökologischer Materialien errichtet. In einer Vergleichsrechnung für Herstellung und Betrieb (von 50 Jahren) ist der Bau damit fast sechs Mal ökologischer als ein konventioneller Neubau. Gleichzeitig wurde aber auch ein modernes Gebäude geschaffen, in dem aufgrund der kontrollierten Wohnraumlüftung beste Luftqualität herrscht und das Problem herkömmlicher Schulen und Kindergärten, nämlich eine immer wieder sehr hohe Konzentration von CO2 und der damit verbundene Sauerstoffmangel, gelöst wird.

Hans Mairhofer, widmete sich in seinem Vortrag konkret der Frage ‘Warum Passivhäuser bauen?’ Seine – ebenso einfache, wie einleuchtende – Antwort: ‘Weil wir nicht die Umgebung mitheizen wollen!’ Anhand bereits umgesetzter Bauten der Bau- und Zimmermeisterei Zauner ging er insbesondere auf Fragen der Ausrichtung des Gebäudes, die Wahl der Baustoffe, Dämmung und Dichtheit, aber auch die notwendige bzw. sinnvolle Haustechnik (insbesondere für Heizung, Warmwasserbereitung, Lüftung und Sonnenschutz) ein. Er betonte, dass das Endergebnis einer gut durchdachten Planung eine energiebewusste Sanierung bzw. ein Neubau ist, der nicht nur mehr Behaglichkeit und bessere Raumluft, sondern auch angenehme Temperaturen im Sommer und niedrige Energiekosten bietet.
Durch Einsatz von Photovoltaikanlagen werden diese Bauten zu Plusenergiehäusern, die ihren Strom selbst erzeugen oder ins Netz einspeisen. Zusammenfassend könnte man sagen, dass eine derart innovative und ökologische Bauwirtschaft und die damit verbundenen Gewerke und Dienstleistungen eine wichtige Säule der regionalen Wirtschaft darstellt, d.h. Klima- und Umweltschutz enorme Chancen für Leben und Arbeiten in einer Region wie dem Waldviertel bietet.

Eine Führung durch die Holzbauhalle, die Zusage, eine Tankstelle für Elektrofahrzeuge zu installieren und die Einladung, die Gespräche beim Buffet fortzuführen, rundeten den Abend ab. Weitere Informationen in den Linklisten aufwww.energiestammtisch.at.tt, weitere Veranstaltungen auf www.oekotermine.at.



Verwandte Artikel:


Artikel Online geschaltet von: / /