Nuclear-Free Future Award 2006

4 Preisträger wurden am 1. Dezember 2006 in Window Rock in Arizona ausgezeichnet

Der Nuclear-Free Future Award wird seit 1998 jährlich an wechselnden Orten vergeben; dieses Jahr am 1. Dezember 2006 in Window Rock in Arizona, und zwar im Rahmen des Indigenous World Uranium Summit, der ersten internationalen Konferenz auf dem Navajo-Reservat. Geehrt werden mit dem internationalen Preis Menschen und Initiativen, die sich vorbildlich für eine Zukunft ohne Atomwaffen und Atomenergie einsetzen. Die internationale Jury hat als Preisträger 2006 bestimmt:

Widerstand: Sun Xiaodi, China

Der Uranabbau in Gansu wurde 2002 offiziell beendet. Seit 1988 spricht Sun Xiaodi, ein Bergarbeiter, über die gesundheitlichen Folgen – Krebs, Tot- und Missgeburten.

Aufklärung: Dr. Gordon Edwards, Kanada

Seit über 30 Jahren informiert der Mathematiker und Physiker die kanadische Öffentlichkeit in allen Medien sachkundig, geduldig und kompromisslos über die Gefahren von Atombomben und Kernenergie. U.a. dank seiner öffentlichkeitswirksamen konsequenten Aufklärung konnte die Atomlobby eine Reihe von Projekten - einen neuen Reaktor in Quebec, ein Atommüllendlager im Nordosten der USA, Uranabbau in mehreren kanadischen Provinzen - nicht verwirklichen.

Lösungen: Wolfgang Scheffler und Heike Hoedt, Deutschland

1986 baute der Ingenieur in Kenia seinen ersten Solarreflektor für eine Dorfküche. Heute gibt es in 21 Ländern knapp 1000 dieser stets vor Ort aus örtlich verfügbaren Materialen gebauten Geräte, deren bis 12 Quadratmeter großer Parabolspiegel photovoltaisch oder mit einem durch Gewichte betriebenen Uhrwerk der Sonne nachgeführt wird. Nicht nur Kranken- und Waisenhäuser, Schulen und Gemeinschaftsküchen schätzen Schefflers hocheffiziente und kinderleicht zu bedienenden Solarkocher.

Weitere Auszeichnungen

Für sein Lebenswerk geehrt wird Ed Grothus, USA. Seit Jahrzehnten betreibt der ehemalige Atomtechniker vor den Toren der Kernwaffenschmiede Los Alamos einen "Schrotthandel" mit ausgemustertem Gerät aus dem Labor; viele Künstler bedienen sich hier. Ed Grothus selbst hält seinen ehemaligen Kollegen lautstark, unverdrossen und vergnügt einen Spiegel vor, in dem die Fratze des Atomzeitalters sichtbar wird.

Besondere Anerkennung zollt der Award dem Southwest Research and Information Center in Albuquerque (www.sric.org), das seit 1971 die Bevölkerung der Region über den Nuklearkreislauf aufklärt und so der Atomlobby das Lügen erschwert, sowie dem Navajo-Umweltaktivisten Phil Harrison, der die unersättliche Uranindustrie unermüdlich bekämpft.

Quelle: www.nuclear-free.com



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