© Martin Litschauer
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Podiumsdiskussion „Zukunftsfähige Energiepolitik“

Wie wir energieunabhängig werden und Arbeitsplätze in der Region schaffen!

Göpfritz/Wild. Anlässlich der bevorstehenden Nationalratswahl luden die Energieagentur Waldviertel, die Onlinezeitung oekonews.at und der Waldviertler Energie-Stammtisch am 8. September 2006 um 19.30 Uhr zur Podiumsdiskussion ‘Zukunftsfähige Energiepolitik’ in den Kulturstadel Göpfritz/Wild.

Nach einem Impulsreferat zum Thema ‘Energieunabhängigkeit greifbar gemacht – der Energiebezirk Freistadt/OÖ’ durch Bgm Alfred Klepatsch, diskutierten – moderiert von Conrad Seidl, Journalist bei Standard und Ökoenergie - Erwin Hornek, Abg. z. Nationalrat, ÖVP; Georg Oberhaidinger, Abg. z. Nationalrat, SPÖ und Elisabeth Kerschbaum, Abg. z. Bundesrat, Grüne; FPÖ und BZÖ hatten aus Termingründen abgesagt.

Bei diesem 63. Waldviertler Energiestammtisch hatte trafen sich verschiedenste Akteure und nutzen die Gelegenheit um gegenseitig von umgesetzten Projekten zu lernen. Die politischen Vertreter am Podium und mehrere Bürgermeister im Publikum, wurden sehr klar von den Menschen der Region mit dem Wunsch zu mehr Aktivitäten im Bereich Temelin konfrontiert. Besonders die schon länger andauernder Problemen mit defekten Brennstäben wurden aufgezeigt und die Einhaltung des Melker und Brüsseler Abkommens gefordert.

In besonderer Weise wurde die Umsetzung von attraktiven Rahmenbedingungen, nach Vorbild des Deutschen Erneuerbaren Energiegesetzes, eingebracht. Bei Solarstromumsetzung ist die Möglichkeit in Österreich wesentlich beschränkt worden. Manche österreichische Firmen exportieren in diesem Bereich manchmal zu 100%, da kein Heimmarkt vorhanden ist. Auch Vertreter der Bundes und Landesverwaltung nahmen aufmerksam wahr dass der breite Wunsch zur Energieautonomie für das Waldviertel im Bereich Wärme, Strom und Verkehr da ist. Wenn mit der Umsetzung sofort gestartet wird, ist das innerhalb von 6-15 Jahren möglich! Arbeitsplatzsicherung, Versorgungssicherheit, Klimaschutz und Friedenssicherung wird dadurch verwirklicht!, so Gottfried Brandner vom Waldviertler Energiestammtisch.

Ökostromgesetz und Heizkostenzuschuss

Privatkunden umgeschichtet wurden, während die Ausbaumöglichkeiten stark eingeschränkt wurden. Während das Gesetz von den Vertretern der SPÖ und der ÖVP am Podium verteidigt wurde, hat es die Grüne Bundesrätin Kerschbaum stark angegriffen, was durchaus die Linie der Parteien auf Bundesebene widerspiegelt. Einig war man sich hingegen am Podium im Bezug auf den Heizkostenzuschuss, nämlich darin, dass dieser in der vorliegenden Form nicht ziel führend ist. Damit haben vor allem die beiden Vertreter von SPÖ und ÖVP mutig der Bundeslinie widersprochen. Alle drei Parteienvertreter waren sich einig, dass es Hilfen zum Wechsel des Energieträgers und zum Dämmen geben muss, damit Menschen mit teuren Brennstoffen, wie z.B. Erdöl, in Zukunft von diesen loskommen, da der Staat nicht auf Dauer die Erdölindustrie mit Heizkostenzuschüssen unterstützen darf.
Für Interessierte gab es ab 18 Uhr die Möglichkeit, die Biogasanlage der BEB AG in Göpfritz/Wild zu besichtigen. Und als weitere konkrete Beispiele für Erneuerbare Energie aus der Region, die ökologisch ist und Arbeitsplätze vor Ort schafft, waren mit Pflanzenöl betriebene Pkw’s sowie ein Elektrofahrzeug, mit dem man wesentlich energieeffizienter als mit einem herkömmlichen Auto unterwegs ist und das meist mit selbst erzeugtem Solarstrom betankt wird, vor Ort.

Der Waldviertler Energiestammtisch wird die Kooperationen verstärken und damit einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Regionalentwicklung im Waldviertel und über die Grenzen hinaus leisten. Die Impulse den die monatlichen Treffen geben ist schlussendlich auch ein sehr wichtiger Beitrag zu einer selbstbewußten Lebens- und Wirtschaftsregion und zeigt dass die Auseinandersetzung mit dem AKW Temelin lösungsorientiertes Handeln bewirkt.

Weitere Veranstaltungen sind auf www.oekotermine.at zu finden.



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