Schweiz: Ökostrom boomt
Elektrizitätswerke der Stadt Zürich müssen im Ausland Ökostrom zukaufen
Die Elektrizitätswerke der Stadt Zürich bieten ihren Kunden Ökostrom an, der sauber produziert wurde. Damit traf die EWZ offenbar den Kundenwunsch: Obwohl teurer als Atomenergie, wird mehr Ökostrom bestellt, als die EWZ liefern kann.
Ab Oktober kann man bei den Elektrizitätswerken der Stadt Zürich Strom nach eigenem Gusto beziehen. Dabei stehen Solarstrom, Ökopower, Naturpower und Atommix zur Auswahl. Der eigene Strombedarf kann dabei flexibel zusammengestellt werden. Die EWZ (Elektrizitätswerke der Stadt Zürich) verpflichten sich, so viel Energie einzukaufen, wie bestellt wurde.
Damit entsprach man offenbar dem Kundenwunsch, das Service wurde gut angenommen. Die Kunden, die sich bis Ende Juli einen Energiemix zusammenstellen konnten, bestellten keineswegs den ‘billigen’ Atomstrom, sondern kaufen lieber den nachhaltiger produzierten Natur- und Ökostrom. 80 bis 90 Prozent der Haushalte setzen auf Naturpower», bestätigt die EWZ der «SonntagsZeitung». Aber auch Banken und Hotels, wie die Accor-Gruppe, haben sich in der Zwischenzeit für Ökopower entschieden.
Beim EWZ ist man etwas über den großen Kundenwunsch nach Ökostrom überrascht und ist nun gezwungen, die Strom-Einkäufe neu zu organisieren. In Zukunft wird insgesamt nur noch 30 Prozent Atomstrom verkauft, bisher lag der Anteil bei 45%. Der in der Schweiz hergestellte Ökostrom reicht ebenfalls nicht aus um die Kundennachfrage zu befriedigen. Aus diesem Grund muss nun Ökostrom aus dem Ausland zugekauft werden. Langfristig, will die EWZ aber die Eigenproduktion beim Ökostrom steigern, um die Kundennachfrage abzudecken.
Es bleibt nur zu hoffen, dass sich auch in Österreich mehr Haushalte für sauberen Ökostrom entscheiden, und Anbieter ausschieden, die fossilen oder gar Atomstrom auf der Rechnung haben.
Verwandte Artikel:
- Deutschland: Fiktiver Klimaschutz ersetzt tatsächliches Handeln
- Trumauer zahlen bald viel weniger für ihren Strom
- STUDIE: Im Verkehr übersteigen in Deutschland Fossilprivilegien die CO2-Abgabe
- 80 % der Architekten kannten Begriff für gebäudeintegrierte Photovoltaik nicht
- Gesunkene Pelletpreise im April begünstigen Einlagerung
- ZEIGE ALLE BERICHTE ZU DIESEM THEMA
Artikel Online geschaltet von: / litschauer /