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Hitze: Atomkraftwerke müssen Leistung reduzieren

Zu wenig Kühlwasser, zu warme Flüsse

Durch die extreme Hitze der letzten Tage ist die Temperatur der Flüsse in Europa gestiegen und der Wasserstand hat abgenommen. Dies stellt zahlreiche Atomkraftwerke, aber auch andere fossile Kraftwerke vor ein Problem. Den Flüssen kann dadurch weniger Kühlwasser entnommen werden, um die Mindesdurchflussmengen nicht zu gefährden, gleichzeitig kann auch weniger warmes Wasser in die Flüsse eingeleitet werden, da sonst die maximal zulässigen Temperaturen überschritten werden, die den Fischbestand und das Ökosystem in den Flüssen sicherstellen sollen.

Zahlreiche Kraftwerke haben die Leistung bereits reduziert

In zahlreichen Kraftwerken mußte bereits reagiert werden. Das AKW im niedersächsischen Unterweser drosselte seine Leistung auf durchschnittlich 50 Prozent, wie eine Sprecherin von E.ON Energie mitteilte. Ursache war die hohe Temperatur der Weser, deren Wasser in der Anlage direkt zur Kühlung verwendet wird, ohne durch einen Kühlturm zu laufen. Auch die Leistung des AKW in Brokdorf musste der Sprecherin zufolge gedrosselt werden, allerdings nur sehr leicht. Ebenso wurde ein Steinkohlekraftwerk im niederrheinischen Voerde wegen drohender Überhitzung des Flusses um ein Drittel heruntergefahren, wie ein Sprecher des Betreibers STEAG mitteilte. Im westfälischen Hamm-Uentrop musste nach Angaben eines Sprechers von RWE Power in Kohlekraftwerk vorübergehend ganz vom Netz.

Atomkraftwerke bieten keine Versorgungssicherheit, Strompreis schnellt in die Höhe

Vor allem Im Sommer zeigt sich nun, dass die Versorgungssicherheit durch Atomkraftwerke auch nicht sichergestellt werden kann. Viel zu sehr ist man von den Außentemperaturen und vom Wasserstand der Flüsse abhängig. Die Strombörsen haben letzte Woche bereits reagiert, die Großhandelspreise haben sich von 50 auf 100 € pro MWh verdoppelt, dabei sind Preisspitzen für für Grundlaststrom von 0,3 € pro kWh (300 € pro MWh) keine Seltenheit. Hier zeichnen sich bereits die nächsten Strompreiserhöhungen für die Konsumenten ab.

Verbrauchsansteig durch Klimaanlagen

Gleichzeitig zur geringen Stromproduktion steigt der Verbrauch auf Grund der vielen Klimaanlagen, die jetzt in Betrieb sind. Auf Grund der stark angestiegenen Temperaturen im Sommer ist der Stromverbrauch zur Kühlung rasant gestiegen, der Wohnbau hat aber darauf noch wenig reagiert. Bei der richtigen Bauweise können Wohnungen und Einfamilienhäuser so errichtet werden, dass keine Klimageräte notwendig sind.

Mehr Photovoltaik notwendig

Speziell für die Absicherung der Stromversorgung im Sommer ist ein wesentlich höherer Anteil an Photovoltaikstrom notwendig. In der EU sind zwar über 1700 MWp Solarstromanlagen errichtet, diese reichen aber noch lange nicht aus, um die Leistungseinbußen der Atomkraftwerke, Kohlekraftwerke und der Wasserkraftwerke abzufangen. Hier müssen unbedingt Schritte gesetzt werden, um den Ausbau dieser Sonnentechnolgie zu vervielfachen. Das neue Ökostromgesetz in Österreich bewirkt hier genau das Gegenteil und gefährdet damit langfristig die Stromversorgung.



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