Wieder streit ums Erdgas

Russische Gazprom warnt vor Lieferengpässen im Winter

Bereits letzten Winter war ein Streit zwischen Russland und der Ukraine über die Gaslieferungen ausgebrochen, der auch in der Pipeline nach Westeuropa zu reduzierten Lieferungen führte. 60% des österreichischen Erdgases und 25 % des europäischen Erdgases kommen vom russischen Gazprom. Das Erdgas nicht im Überfluss zur Verfügung steht, hat auch der Erdgasengpass in England im Frühjahr bewiesen, worauf mehrere Gaskraftwerke in Deutschland abgeschaltet wurden, um Notlieferungen nach London starten zu können.

Nun droht für den Winter eine Wiederholung des Streits zwischen der Ukraine und Russland. Die designierte Ministerpräsidentin Julia Timoschenko hat nun angekündigt, das im Jänner verhandelte Gasabkommen mit Russland auszusetzen und neu zu verhandeln. Sollte die Ukraine dies wirklich tun, wäre dadurch der Gastransit nach Westeuropa gefährdet, sagt Gazprom-Sprecher Sergej Kuprijanow. Weiter verschärft sich die Lage dadurch, dass die Ukraine heuer ihre unterirdischen Gasspeicher noch nicht fertig gefüllt hat uns sich dieser Rückstand technisch über den Sommer nicht mehr aufholen lässt, erklärt der Gazprom-Sprecher weiter.

Wenn der nächste Winter auch so kalt wird wie der letzte, dann stehen uns ‘eisige’ Zeiten bevor und es kann nicht ausgeschlossen werden, dass wieder Gaskraftwerke vom Netz gehen müssen, um die Wärmeversorgung der Haushalte nicht zu gefährden. Eigentlich hätte man schon lange erkennen müssen, dass Erdgas kein Beitrag zur sicheren Energieversorgung ist, dafür ist dieser Energieträger viel zu sehr an die Infrastruktur und an politisch unsichere Quellen gebunden. Auch die Anschläge auf Erdgasleitungen im letzten Winter haben bereits aufgezeigt, dass dieses Netz sehr leicht zerstört werden kann.

Die Option ist daher die Umsetzung der Energiewende, die Häuser dämmen und den Energieverbrauch reduzieren, das rechnet sich sehr schnell, und den restlichen Energiebedarf durch Erneuerbare Energieträger abdecken. Von Sonne, Wind, Wasser und Biomasse gibt es ja in Österreich genug. Die zusätzlichen Arbeitsplätze können wir aber auf jeden Fall gebrauchen.



Verwandte Artikel:


Artikel Online geschaltet von: / litschauer /