Holz- und Energiepark Waldviertel wurde vorgestellt

In zwei Pyrolyseanlagen soll Biomasse verstromt werden

© Waldviertler Energiestammtisch - www.w4power.net
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Am Donnerstag, den 1.6.2006 stellte DI Adi Kastner, der Geschäftsführer des Holz- und Energiepark Waldviertel, das Projekt in Vitis vor. Insgesamt wurden 23 ha Grund von 29 Bauern erworben, um ein zusammenhängendes Betriebsgebiet zu schaffen, auf dem sollen sich Firmen ansiedeln, die Holz verarbeiten oder Energie aus dem Holz- und Energiepark Waldviertel beziehen wollen. Außerdem wird versucht, neue Wege zur gemeinsamen Holzvermarktung zu finden.

Einer der Schwerpunkte im Holz- und Energiepark Waldviertel wird in den nächsten Jahren sicher die Errichtung und der Betrieb von zwei baugleichen Pyrolyseanlagen sein. Die Anlagen mit einer elektrischen Leistung von 140 kW werden von der Firma PyroEnergy aus Karlstein/Thaya geplant und sind die Weiterentwicklung der Anlage, die in der Liebnitzmühle (Gemeinde Raabs/Thaya) errichtet wurde und dort in das Nahwärmenetz eingebunden ist.

Bei über 7000 Betriebsstunden sollen die beiden Anlagen in Vitis den Strom ins öffentliche Stromnetz einspeisen. Die Wärme (rund 500 kW) soll an das Fernheizwerk Vitis übergeben und dort ins Fernwärmenetz eingespeist werden.

Beteiligungsmodell

Zu diesem Zweck werden Betriebsgebäude vom Holz- und Energiepark um 300.000 Euro errichtet, in denen die 2 Pyrolyseanlagen untergebracht werden. Eine der Anlagen wird durch einen Investor betrieben, die zweite Anlage soll über ein Bürgerbeteiligungsmodell errichtet werden. Für eine Anlage sind rund 500.000 Euro notwendig, Beteiligungen sind ab 500 Euro möglich. Bis zu einer Summe von 20.000 Euro ist das Kapital gesichert, so dass Beteiligte bis zu dieser Summe auch im Fall eines Scheiterns des Projekts eine Verzinsung von 0,5% staatlich garantiert haben.

Weitere Verstromungsversuche

In erster Linie werden in den Pyrolyseanlagen Waldhackgut, Sägeabfälle und Altholz vergast, um anschließend in Strom und Wärme umgesetzt zu werden. In den Pyrolyseanlagen können aber auch andere holzähnliche Stoffe verarbeitet werden, dies soll gemeinsam mit der Firma PyroEnergy erforscht werden, wozu auch die Anlage in Liebnitz zum Einsatz kommen wird. Besonders gespannt ist man bereits auf diese Ergebnisse. Es ist zum Beispiel denkbar, dass auch Elefantengras oder Stroh in Zukunft in solchen Anlagen verstromt wird.



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