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Neuigkeiten vom Atommüll-Zwischenlager in Gundremmingen

Offener Brief vom FORUM Gemeinsam gegen das Zwischenlager

FORUM Gemeinsam gegen das Zwischenlager+ für eine verantwortbare Energiepolitik e.V.

Vorstand: Monika Hitzler (89407 Kicklingen), Martin Lutze (73547 Lorch),
Raimund Kamm (86157 Augsb.)

Unterstützt von der Ärzteorganisation IPPNW

Offener Brief

Kernkraftwerke Gundremmingen GmbH
Herren Geschäftsleiter
Dr. Helmut Bläsig und Georg Büth
Dr.-August-Weckesser-Str. 1
89355 Gundremmingen
Fax vorab: 08224 78 - 2900

Guten Tag Herr Dr. Bläsig,
guten Tag Herr Büth,

Sie wollen in zwei Monaten Ihr neues Atommüll-Lager in Betrieb nehmen. Wir halten dies für viel zu gefährlich sowie rechtswidrig und wollen es deshalb verhindern. Sie bedrohen unsere Gesundheit, unser Eigentum sowie unser Leben und wir setzen viele Hebel in Bewegung, um unser aller Recht auf körperliche Unversehrtheit und das Recht unserer Nachkommen auf eine nicht radioaktiv verseuchte Welt gerichtlich durchzusetzen.

Beim letzten Kraftwerksgespräch am 24. März 06 äußerten Sie: "Auch wurde im vergangenen Jahr die Pressearbeit im Sinne einer Kultur des gläsernen Kraftwerks intensiviert."

Wir nehmen Sie beim Wort und stellen Ihnen öffentlich vier uns wichtige Fragen:

1. Welche Sicherheiten bieten Sie, falls das Zwischenlager doch in Betrieb geht, daß dieses Lager entsprechend der bisherigen Genehmigung tatsächlich nach 40 Jahren wieder geräumt wird?

Wir erinnern daran, daß das in den 1960er Jahren bei der Genehmigung des Blockes A gegebene Versprechen, nach Ende der Nutzung würde dort wieder eine grüne Wiese entstehen, gerade auch durch Entscheidungen im letzten Jahr gebrochen wurde. Die Erbauer von Windkraftanlagen sichern vielfach mit Bankbürgschaften die Räumung des Standortes nach Nutzungsende ab.

2. Welche Sicherheiten, die notfalls auch noch in 35 Jahren und nach einem denkbaren Untergang der Herstellerfirma Haftungsvermögen garantieren, geben Ihnen und somit letztlich uns die Hersteller der dem Vernehmen nach 1,2 Millionen Euro teuren Castoren, daß diese für mindestens 40 Jahre dicht und sicher sind?

3. Was werden RWE und EON machen, wenn in 40 Jahren kein Endlager für diesen in Ihrem Kraftwerk erzeugten und rund 1 Million Jahre tödlich strahlenden Müll verwirklicht werden konnte?

Man bedenke, alle Versprechen und Fristzusagen der Atomindustrie sowie der Bundesregierungen Helmut Schmidt und Helmut Kohl wurden gebrochen! Und auf der ganzen Erde ist noch kein Endlager für diesen Todesmüll verwirklicht.

4. Wie viele Kilogramm dieses in Ihren Kraftwerken erzeugten Brennelementmülls haben Sie bisher in Gundremmingen produziert und wie viele Kilo hiervon haben Sie bisher entsorgt? Gegebenenfalls wo und wie?

Ihrer Antwort mit größtem Interesse entgegen sehend grüßen wir freundlich

Raimund Kamm

PS: Wir bedauern sehr, daß bisher das AKW Gundremmingen die öffentliche und
direkte Auseinandersetzung mit den Umwelt- und Gesundheitsschützern verweigert hat. Deshalb wäh-len wir diesen Weg des Offenen Briefes und würden uns freuen, wenn Sie als neue Geschäftsleiter auch die direkte Diskussion mit Ihren Kritikern und den Vertretern der Interessen einer großen Zahl von Bürgerinnen und Bürgern und Gemeinden nicht scheuten.



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