Bolivien verstaatlicht Erdöl und Erdgas

Einnahmen aus den Bodenschätzen sollen in Zukunft der armen Bevölkerung zu Gute kommen

Morales, der vor kurzem neu gewählte Präsident Boliviens, hat im Wahlkampf versprochen, die arme Bevölkerung an den Bodenschätzen des Landes teilhaben zu lassen. Gestern hat er ein Dektret unterschrieben, in dem alle internationalen Firmen aufgefordert wurden, Verträge zur Verstaatlichung der Erdöl- und Erdgasanlagen vorzubereiten. Wer dieser Aufforderung innerhalb von 180 Tagen nicht nachkommt, wird des Landes verwiesen.
Dies wird zwar nicht viel daran ändern, dass die Bodenschätze weiter ausgebeutet werden, aber für die globalen Energiefirmen ist es ein ziehmlicher Schock, weil sie plötzlich direkten Zugriff auf Erdöl- und Erdgasvorhaben verlieren. Es bleibt zu hoffen, dass durch solche Maßnahmen auch höhere Umweltstandards in den Förderländern umgesetzt werden, welche die regionale Bevölkerung besser schützen, die internationalen Firmen kümmerns sich ja bekanntlich wenig um diese Probleme.

Aber auch für die neue Regierung ist dieser Schritt nicht ganz ungefährlich. In der Vergangenheit haben solche Vorhaben immer wieder dazu geführt, dass sich andere Staaten zum Einschreiten "bemächtigt" gefühlt haben, dabei sollte doch klar sein, dass die Konsumenten aus Staaten mit großem Energiehunger am wenigsten das Recht auf fremde Erdöl- und Erdgasvorkommen haben.



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