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Andritz AG und RZB bauen Werk in Borneo ohne forstbehördliche Genehmigung

GLOBAL 2000 fordert auf Andritz-Hauptversammlung sofortigen Baustopp für das Projekt – 40.000 Hektar Regenwald in Gefahr!

Vertreter der Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 fordern auf der heutigen Hauptversammlung der Andritz AG in Graz, dass keine Maschinen an das Hackschnitzelwerk in Borneo ausgeliefert werden. Das bereits in Bau befindliche Werk der Firma ‘United Fiber System (UFS)’ verfügt über keine Genehmigung der zuständigen Forstbehörde, wie aus Unterlagen der Behörde selbst hervorgeht. Nach Angaben des finnischen Consultingunternehmens Jaakko Pöyry sind durch das Hackschnitzelwerk rund 40.000 Hektar Tieflandregenwald in Gefahr, in Plantagen umgewandelt zu werden.

‘UFS verfügt für das Hackschnitzelwerk lediglich über eine Baugenehmigung, nicht aber über die für den Betrieb erforderlichen Genehmigungen des Forstministeriums, der Forstbehörde der Provinz Südkalimantan und des Gouverneurs der Provinz. Wie kann man ein Werk bauen, ohne die Garantie zu haben, dass es dann auch legal betrieben werden kann?’, kritisiert GLOBAL 2000-Regenwaldsprecher Daniel Hausknost. ‘Es ist durchaus möglich, dass diese Genehmigungen nicht erteilt werden. Denn noch ist keineswegs klar, woher die 100.000 Hektar Akazienplantagen kommen sollen, die notwenig sind, um das Werk langfristig mit Plantagenholz zu versorgen’, erklärt Hausknost.

Finanzpartner der Andritz AG bei diesem Projekt ist die Raiffeisen Zentralbank (RZB), die das Werk zu 53% finanziert. Die RZB hat in ihrer Korrespondenz mit GLOBAL 2000 bisher immer behauptet, dass ‘selbstverständlich auch alle Genehmigungen der indonesischen Behörden vorliegen’ würden. ‘Dies ist offenkundig nicht der Fall’, so Hausknost. ‘Die fehlenden Genehmigungen und der unklare rechtliche Status des Projekts sind bereits Thema mehrerer Zeitungsberichte in Indonesien gewesen. Das Ganze könnte sich sehr schnell von einem Umweltskandal zu einem Finanzskandal ausweiten, wie aus Berichten etwa der 'Kalimantan Post' hervorgeht’, warnt Hausknost.

‘Wir fordern die Andritz AG auf, keine Maschinen an das Werk zu liefern, bis alle zum Betrieb der Anlage benötigten behördlichen Schriftstücke lückenlos vorliegen. Dies ist sowohl im Sinne der Umwelt als auch des Unternehmens, an dem wir als Kleinstaktionäre beteiligt sind’, erklärt Hausknost. GLOBAL 2000 hat zehn Aktien der Firma erworben, um auf der Hauptversammlung ein Rederecht zu haben.

Quelle: Global2000



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