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15 GLOBAL 2000-AktivistInnen auf dem Dach des Gesundheitsministeriums

Importverbots für den Gentech-Raps GT73 wird gefordert

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Die österreichische Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 fordert heute im Rahmen einer spektakulären Banner-Aktion auf dem Gesundheitsministerium den umgehenden Erlass eines österreichischen Importverbots für den Gentech-Raps GT73. 15 GLOBAL 2000-AktivistInnen haben das Dach des Gesundheitsministeriums erklommen und von dort ein rund 60 qm großes Transparent gehängt: "Stopp Gentech-Raps – Importverbot jetzt!" "Mit dieser Aktion fordern wir die zuständigen Ministerin Maria Rauch Kallat nachdrücklich auf, endlich zu handeln. Zum Schutz der KonsumentInnen und der österreichischen Landwirtschaft muss umgehend ein Importverbot gegen den Gentech-Raps erlassen werden", fordert Jens Karg, Gentechnik-Sprecher von GLOBAL 2000. Gründe für ein Importverbot für den unlängst auf EU-Ebene zugelassenenen Gentech-Raps von Monsanto gibt es viele: Die Europäische Umweltbehörde (EEA) hat den Gentech-Raps als Hochrisikopflanze bezüglich des unkontrollierten Vordringens in die Natur eingestuft. In Großbritannien erbrachten Untersuchungen über die ökologischen Auswirkungen des Anbaus von Gentech- Raps alarmierende Ergebnisse. Die WissenschaftlerInnen fanden heraus, dass durch den Anbau des Gentech-Raps die Zahl der Schmetterlinge, Hummeln und Käfer deutlich zurückging. Monsanto selbst hatte in Versuchen an mit Gentech-Raps gefütterten Ratten vergrößerte Leberzellen festgestellt. In Kanada hat die großflächige Verunreinigung der Rapsfelder mit Gentech-Sorten dazu geführt, dass für Bio-Bauern und -Bäuerinnen der Anbau von Raps unmöglich geworden ist.
Im Dezember 2004 hatten lediglich sechs der 25 EU-Mitgliedsstaaten eine Zulassung akzeptiert. Österreich machte gesundheitliche und ökologische Bedenken geltend. ‘Jetzt muss die Bundesministerin auch die Konsequenzen ziehen und gegen die EU-Zulassung Flagge zeigen. Ein Importverbot ist zum Schutze der österreichischen Landwirtschaft unumgänglich. Auch wenn sich die europäische Zulassung für GT73 auf Tierfutter und industrielle Verwendungszwecke beschränkt, besteht die Gefahr, dass der Gentech-Raps jederzeit gewollt oder auch ungewollt als lebensfähiges Saatgut in die Natur gelangt’, warnt Karg. In Japan haben Behörden Gentech-Verunreinigungen durch im Hafen verschüttete Rapssamen im Umkreis von 30 Kilometern festgestellt. Diese Verunreinigungen sind nicht rückholbar. Sollte der Gentech-Raps nach Österreich gelangen, ist zu befürchten, dass innerhalb kürzester Zeit weite Gebiete entlang von Straßen und Flüssen kontaminiert werden. Gentech-Raps stellt daher eine massive Bedrohung für die österreichische Landwirtschaft dar, die gentechnikfrei bleiben will. ‘Nur ein Importverbot kann dem Gentech-Raps GT73 den Riegel vorschieben. Landwirtschaftsminister Joseph Pröll hat bereits mehrfach zu verstehen gegeben, dass er ein Importverbot für diese gentechnisch veränderte Rapssorte als sinnvoll erachtet’, so Karg abschließend.

Quelle: GLOBAL 2000



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