Bau einer neuen Anlage für synthetische Biokraftstoffe

Forschungszentrum Karlsruhe errichtet Demonstrations-Linie zur Aufbereitung von Biomasse für die Produktion von Kraftstoffen

Anfang November wurde am Forschungszentrum Karlsruhe mit dem Bau einer neuen Anlage zur Biomasseaufbereitung für synthetische Kraftstoffe begonnen. Die insgesamt 5,6 Millionen Euro umfassende Erstinvestition wird vom Bundesministerium für Verbraucherschutz (BMVEL) über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) mit gut zwei Millionen Euro gefördert. Das Forschungszentrum verfolgt mit dem Projekt einen neuen dezentralen Ansatz. Zwei weitere Bestandteile der Gesamtanlage sollen in einem nachfolgenden Schritt errichtet werden. Synthetische Krafttstoffe aus Biomasse, auch BTL (Biomass-to-liquid)-Kraftstoffe genannt, gelten aufgrund ihres großen Mengenpotenzials und ihrer technischen Eigenschaften als Hoffnungsträger unter den Biokraftstoffen. Derzeit werden in verschiedenen Pilotanlagen in Deutschland unterschiedliche Herstellungsverfahren getestet. In der Karlsruher Anlage soll Biomasse zu einem energiereichen Slurry verdichtet werden, um so den Transportaufwand für die großvolumigen pflanzlichen Rohstoffe zu verringern. Wenn die Einspareffekte größer sind als der Energieaufwand der zusätzlichen Verarbeitungsstufe, könnte Biomasse für BTL-Kraftstoffe künftig dezentral aufbereitet werden. In anderen Pilotanlagen, zum Beispiel bei der Firma Choren in Freiberg oder beim geplanten Vorhaben der TU Bergakademie Freiberg, wird die Biomasse bislang im Rohzustand direkt zur Synthesegaserzeugung angeliefert. Für den dezentralen Ansatz sind Pyrolyse-Einheiten mit einer Leistung von jeweils 40 - 50 MW angedacht, die 50.000 t Biomasse pro Jahr aus einem Umkreis von etwa 25 km zu Slurry verarbeiten könnten.



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Weitere Infos: Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe

Artikel Online geschaltet von: / Lukas Pawek /