Gentechisch veränderter Mais - wie weiter?

Die Landwirtschaftsminister der Europäischen Union haben heute über die Zulassung der gentechnisch veränderten Maissorte MON863 für den Einsatz in Lebensmitteln beraten und entschieden

Die Entscheidung kommentiert Christoph Then, Gentechnikexperte von Greenpeace Deutschland:

’Wir sind besorgt, wie in Brüssel mit wissenschaftlichen Fakten umgegangen wird. Da der Gen-Mais MON863 im Verdacht steht, bei Verfütterung an Ratten, Blutbild und Organe zu schädigen, hätten die Agrarminister heute die Zulassung mit großer Mehrheit verweigern müssen. Stattdessen wird der Ball nun an die EU-Kommission weiter gespielt, da die nötige qualifizierte Mehrheit zur Ablehnung nicht erreicht wurde. Damit ist die abschließende Entscheidung wieder verschoben worden. Es ist also noch nicht zu spät, das Schlimmste zu verhindern.

Unsere aktuellen Analysen, die von unabhängigen Wissenschaftlern vorgelegt wurden, zeigen, dass die Fütterungsversuche, die mit diesem Gen-Mais an Ratten durchgeführt wurden, keinesfalls ausreichen, um die Sicherheit des Gen-Mais' zu belegen. Die statistische Auswertung, wie sie von der Firma Monsanto durchgeführt wurde, verschleiert die Effekte, die dieser Mais tatsächlich auf die Gesundheit der Tiere hatte. Durch die aktuellen Studien geraten die europäischen und die deutschen Zulassungsbehörden unter erheblichen Druck. Sie haben einer Zulassung des Gen-Mais' ohne ausreichende Überprüfung zugestimmt.’

Im Auftrag von Greenpeace soll nun bis Anfang nächsten Jahres ein weiterer detaillierter wissenschaftlicher Abschlussbericht vorgelegt werden. Sollte dieser Bericht die bereits vorliegenden Erkenntnisse bestätigen, müssen sofort Maßnahmen gegen eine Vermarktung dieser Maissorte ergriffen werden, so Greenpeace.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /