© Ing. Hannes Resch / EUROSOLAR AUSTRIA
© Ing. Hannes Resch / EUROSOLAR AUSTRIA

Österreichischer Solarpreis: Das Schiestlhaus - Österreichischer Touristenklub ÖTK

100%-Versorgung mit Erneuerbaren Energien für das neue Schiestlhaus auf 2.154 m

Preis für lokale oder regionale Vereine als Förderer von Projekten für Erneuerbare Energien

Das Schiestlhaus, das sich im Besitz des ÖTK - Österr. Touristenklub befindet, liegt auf 2.154 m und ist der zentrale alpinistische Stützpunkt des Hochschwabmassivs. Das bestehende Haus war 120 Jahre alt und in einem äußerst schlechten Zustand, der eine Sanierung unmöglich machte. Das neue Schiestlhaus wurde als energieautar¬kes Gebäude geplant und am 5. September 2005 eröffnet.
Das Gebäudekonzept wird höchsten ökologischen Standards gerecht. Der Baukörper besteht aus einem zweigeschoßigen Holzriegel-Bau. Die Südfassade ist als Solarfassade ausgebildet. Das Gebäude ist mit einer Be- und Entlüftungsanlage ausgestattet, die die Zuluft über Luft-Luft-Wärmetauscher und Nachheizregister temperiert (Passivhaustechnologie). Aufgrund der besonderen klimatischen Bedingungen im alpinen Raum ist es unbedingt erforderlich, die Montagezeit möglichst kurz zu halten. Es war ein maximaler Grad an Vorfertigung notwendig.
Die Versorgung mit Strom und Warmwasser (Niedertemperaturheizung) basiert auf einem integrierten Paket aus thermischen Kollektoren (46 m2), Photovoltaik (7,5 kWp) und entsprechenden Speicherungsmöglichkeiten. Die solare Deckung beträgt für den Wärmebedarf 80% und für Strom 60%. Der Rest wird mit einem Rapsöl-betriebenen BHKW gedeckt; zum Kochen wird ein Festbrennstoffherd eingesetzt, der auch den Pufferspeicher aufwärmen kann.

Die komplette Trinkwasser- und Brauchwasserversorgung erfolgt aus Niederschlägen. Das Regenwasser wird in einer Zisterne gesammelt, über Filterkaskaden gereinigt und mit einer UV-Anlage entkeimt. Die biologische Abwasserreinigungsanlage besteht aus Komposttoiletten, Tropfkörperanlagen, Nachklärung mit Rezirkulation. Der Reinigungsgrad erreicht 99%. Der Standort bringt als spezielle Anforderung den absoluten Wasserschutz mit sich, da sich in unmittelbarer Nähe die Fassung der Hochquellwasserleitungen für Wien und Graz befindet.

Alpine Schutzhütten sind das typische Beispiel für Gebäude in "Insellagen". Sie besitzen eine lange Tradition - allein in Österreich gibt es über 500 Schutzhütten im Besitz der verschiedenen alpinen Vereine. Die meisten liegen abseits der Zivilisation ohne Anbindung an Wasser-, Strom- und Kanalnetz. Während der letzten Jahre wurde seitens der Alpinen Vereine viel an einzelnen Maßnahmen unternommen, speziell was die Stromversorgung durch PV oder die Errichtung von Kläranlagen betrifft. Diese singulären Maßnahmen werden der Komplexität der Problematik oft nicht gerecht.

Das neue ‘Schiestlhaus" basiert auf einem Studienprojekt von Marie Rezac an der TU Wien und wurde im Rahmen von Haus der Zukunft (bm:vit) von der Architektengruppe solar4alpin (Marie Rezac, Dr. DI Karin Stieldorf, Arch. DI Fritz Oettl, Arch. Dr. Martin Treberspurg) zu einem Pilotprojekt mit hoher Beispielwirkung weiterentwickelt.

Das Projekt wurde gefördert von bm:vit, Gemeinde Wien (Trinkwassersicherung Hochschwab), Land Steiermark (Technologie-und Tourismusförderung) und Kommunalkredit (gesetzl. Förderung für Abwasserreinigungsanlagen und Solaranlagen).

Preisträger:

Österreichischer Touristenklub ÖTK
Bäckerstraße 16
A-1010 Wien
Tel. +43 (0)1 512 38 44
mobil: 0664 523 32 50
Kontakt: Ing. Hannes Resch

Quelle: EUROSOLAR AUSTRIA

Mehr über das Schiestlhaus:

Das neue Schiestlhaus am Hochschwab
Weltweit erster Alpiner Stützpunkt in Passivhaustechnologie eröffnet

Das Schiestlhaus ist auch Ford-Umweltpreisträger:
Ford-Umweltpreisträger



Verwandte Artikel:


Artikel Online geschaltet von: / litschauer /