© Waldviertler Energiestammtisch - www.w4power.net
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Bis 70 % Heizkostenersparnis durch Rohr-Mattensystem

Moderne Niedertemperatursysteme im Neu- und Altbau

© Martin Litschauer
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Am 6. Oktober 2005 fand der Waldviertler Energiestammtisch bei der Kirchenwirtin in Waidhofen/Thaya statt. Dabei wurden Informationen zum Einsparen von Heizenergie ausgetauscht. Im Mittelpunkt stand ein Vortrag über Niedertemperaturheizsysteme. Diese haben den großen Vorteil, dass sie die Nutzungsmöglichkeiten von Solaranlagen für die Raumheizung wesentlich erweitern.

Rohrmatten als Wand-, Decken- oder Fußbodenheizung

DI Eberhard Schmidt von der Firma BioClina aus Berlin hielt ein Referat über das Kapillarrohrsystem, das von seiner Firma hergestellt wird. Dabei handelt es sich um Rohrmatten, die als Wand-, Fußboden- oder Deckenheizung eingesetzt werden können. Diese Rohrmatten aus umweltverträglichem Polypropylen bestehen aus Verteilerrohren und vielen so genannten Kapillarrohren, die sehr dicht nebeneinander liegen können (10 bis 30 mm sind üblich). Dabei wird eine sehr gleichmäßige Wärmeverteilung erreicht, wodurch Risse im Verputz vermieden werden können.



Gleichzeitig kann durch die vielen kleinen Schläuche insgesamt eine höhere Oberfläche (=Übertragungsfläche) pro Quadratmeter erreicht werden, als bei herkömmlichen Systemen, die mit größeren Abständen zwischen den Leitungen arbeiten. Dadurch kann eine Übertragungsleistung von bis zu 100 W/m² erreicht werden. Ein weiterer Vorteil des Systems liegt darin, dass durch die große Übertragungsfläche die Vorlauftemperatur gering gehalten werden kann. Das BioClina-System arbeitet mit 28 bis 32°C Vorlauftemperatur und erzeugt damit eine Oberflächentemperatur von 29°C, was ausreicht um Gebäude zu beheizen. Die notwendige Fläche der Niedertemperaturheizung wird über den Energieverbrauch kWh/m² und Jahr (siehe auch Energieausweis) errechnet.

Geringe Vorlauftemperaturen

Die Mehrkosten, die dieses neue System in der Anschaffung kostet, werden durch niedrigere Betriebskosten relativiert. Der Vorteil liegt bei der ausgeklügelten Technik und vor allem bei der geringen notwendigen Vorlauftemperatur. Damit können zum Beispiel solare Pufferspeicher noch besser genutzt und Solaranlagen auch im Winter zum Heizen eingesetzt werden. Aber auch in Verbindung mit Wärmepumpen bringt dieses System Vorteile. Durch die geringen Wassertemperaturen kann auch bei Wärmepumpen die Arbeitszahl und damit der energetische Wirkungsgrad erhöht werden. Im Vergleich zu herkömmlichen Heizsystemen spricht Schmidt von einem Einsparungspotenzial von bis zu 70 % der Kosten.

Auch zur Kühlung geeignet

Dieses System kann auch für Kühlzwecke eingesetzt werden. Durch Reduktion der Wassertemperatur in den Schläuchen auf 17 bis 19 °C können beachtliche Kühlleistungen erreicht werden und das ohne separate Klimaanlage. Durch den Einsatz von Wärmepumpen kann damit vor allem im Bürobereich mit dem BioClina-System viel Energie für Klimageräte eingespart werden.

Weitere Termine

Weitere Veranstaltungstermine: www.oekotermine.at



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