Marktgemeinde Windhaag verwirklicht Atomausstieg

oekostrom AG beliefert Marktgemeinde Windhaag mit Grünem Strom

Windhaag bei Freistadt – 30. Juni 2005 – Die Marktgemeinde Windhaag bei Freistadt (OÖ) ist mit 1. Juli 2005 völlig atomstromfrei. Ab sofort bezieht die gesamte Marktgemeinde den Strom von der oekostrom AG, dem führenden Ökostromanbieter Österreichs. Die 1.700-Einwohner Gemeinde hat bereits im Februar im Gemeinderat beschlossen, auf 100 % heimischen Strom aus erneuerbaren Energiequellen zu
setzen.

Der Atomausstieg fängt bei jedem selbst an

Mit dem Stromversorgerwechsel wird Windhaag dem Titel ’Atomstromfreie Gemeinde an der Grenze’ nun vollkommen gerecht. Bürgermeister Alfred Klepatsch hofft, dass viele Gemeinden dem guten Beispiel folgen, denn: ‘Der Atomausstieg fängt bei jedem selbst an. Wer keinen Atomstrom will, darf auch keinen Anbieter mit Atomstrom unterstützen, deshalb ist die gesamte Gemeinde auf grünstrom der oekostrom AG umgestiegen.’
Die Gemeinde Windhaag beweist schon seit einigen Jahren ihr Engagement für Erneuerbare Energien. So versorgt ein 550 kW Biomasse-Fernheizwerk öffentliche Einrichtungen wie Volks-, Haupt- und Musikschule, Kindergarten und Museum mit ökologischer Wärme direkt aus der Region. Über 1.300 m2 Sonnenkollektoren sowie rund 60 kWp Photovoltaik-Anlagen beweisen zusätzlich das atomstromfreie Klima in der Gemeinde. Seit November 1999 erzeugen außerdem zwei Windkraftanlagen einer
Bürgerbeteiligungsgesellschaft am Spörbichl sauberen Strom. Ein Wasserkraftwerk mit 10 kW Leistung sowie eine Mühle und Säge mit Wasserantrieb runden das Energiespektrum ab. Für ihr außergewöhnliches Engagement im Bereich Erneuerbare Energien wurde die Gemeinde Windhaag deshalb bereits im Jahr 2002 mit dem Österreichischen und dem Europäischen Solarpreis ausgezeichnet.
Der Umstieg auf die oekostrom AG ist nur die logische Fortsetzung des Engagements in Erneuerbare Energie aber noch nicht der Abschluss. Die Bürgerbeteiligungsgesellschaft errichtet zur Zeit eine große Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Hauptschule. Der Strom dieser Anlage wird von der oekostrom AG abgenommen und 1:1 mit dem Strompreis vergütet. Des weiteren ist nächstes Jahr eine Energieausstellung zum Thema ‘Der Weg in die Energie-Autarkie’ geplant.
Mit dem Wechsel zur oekostrom AG befindet sich die Gemeinde Windhaag übrigens in bester Gesellschaft: Neben allen relevanten Umweltorganisationen wie Greenpeace, GLOBAL 2000 und WWF, einer großen Zahl an Biobauern und vielen ökologischen Leitbetrieben beziehen seit Beginn 2005 auch das Umweltministerium und das Umweltbundesamt ihren Strom bei der oekostrom AG. Bürgermeister Klepatsch ist auch privat zur oekostrom AG gewechselt und in einigen Monaten arbeitet am Dach seines Bauernhofes ein bis Tschechien sichtbares, blausilbern glänzendes Solarkraftwerk. ‘Jeder einzelne kann mit gutem Beispiel voran gehen und auf oekostrom umsteigen. Solange österreichische Stromversorger Atomstrom importieren, ist unser Widerstand gegen das AKW Temelin oder andere grenznahe
Atomkraftwerke unglaubwürdig,’ meint Bürgermeister Klepatsch abschließend.

Foto I: Marktgemeinde Windhaag verwirklicht Atomausstieg: Solarpionier Franz Zacharias und Bgm. Alfred Klepatsch genießen saubere Stromerzeugung aus Wind und Sonne.



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Artikel Online geschaltet von: / Lukas Pawek /