Wirtschaftsimpulse durch Energiewende

Regionalentwicklung mit Erneuerbarer Energie war Thema des Waldviertler Energiestammtisches

Am 19.5.2005 fand der Waldviertler Energie-Stammtisch erstmals in Groß Siegharts statt. Der Besuch in der Klimabündnisgemeinde wurde genutzt, um auch den Energieturm der Firma Kienast zu besichtigen. Dieser dient als Schauraum und als Energieversorgung des Betriebes und demonstriert den Einsatz von Pellets- und Holzöfen. Herzstück ist aber sicher die Photovoltaikanlage auf der Fassade des Turmes und auf dem Dach der Firma, die umweltfreundlich ohne Lärm und andere Emissionen Strom aus Sonnenlicht produziert. Da es der Photovoltaikförderung des Landes Niederösterreich an Effizienz und Umsetzungskraft fehlt, wurde die Anlage ohne öffentliche Mittel in Betrieb genommen.

Probleme mit Photovoltaikförderung vom Land NÖ

Diese Problematik wurde auch Anlass zur Diskussion beim anschließenden Stammtisch in der Ferienpension im Schlossgarten von Groß Siegharts. Zahlreiche Firmen warten darauf, endlich die von der NÖ Landesregierung beworbenen Solarstromförderung nutzen zu können, doch haben nur wenige eine Förderzusage erhalten. So bleiben Förderwerber und Projektanten auf den Planungs- und Einreichkosten sitzen und mit der versprochenen Förderungen wurde in vielen Fällen mehr Schaden als Nutzen erzielt, weil sie viel zu selten genehmigt wird.

Studie über die Gemeinde Kautzen war Thema des Referates

Der Ökonom Josef Baum hielt einen Vortrag über sein Buch, in dem er die Entwicklung der Gemeinde Kautzen im letzten Jahrhundert analysiert und auswertet, wie sich zahlreichen Energie- und Landwirtschaftsprojekte, wie zum Beispiel das Biomasseheizwerk, die Energieberatung und Pflanzenöl auf die Energie- bzw. CO2-Bilanz und auf die Wirtschaft ausgewirkt haben. In seiner Studie, die er im Vorfeld seines Buches durchgeführt hatte, wollte er herausfinden, wie sich Gemeinden nachhaltig entwickeln können und welche Maßnahmen die größten Erfolge brachten. Zu diesem Zweck verglich er die Gemeinde Kautzen einerseits mit den Nachbargemeinden, anderseits auch mit der Gemeinde Güssing und Vitis. Baum kam zum Schluss, dass viele Bewegungen sehr oft von einem kleinen Personenkreis ausgehen und von diesem auch getragen werden. Der Erfolg von Projekten liegt daher auch in großem Maß an den handelnden Personen. Durch diese konnten in Kautzen die größten Einsparungen im Bereich der Gebäudesanierung durch die Einzelenergieberatung erzielt werden.

Energiewende innerhalb weniger Jahre möglich

Damit konnte festgehalten werden, dass für eine erfolgreiche Energiewende die Bevölkerung und die ansässigen Betriebe besser motiviert und vor allem besser informiert werden müssen. Durch die Umstellung der Energieversorgung in allen bereichen kann die Wertschöpfung in der Region erhöht, zahlreiche neue Arbeitsplätze geschaffen, die Abhängigkeit von Importen reduziert und die Kaufkraft erhöht werden. ‘Die Versorgung der Region zu 100% aus Erneuerbarer Energie ist technisch in wenigen Jahren möglich, nun müssen wir beweisen, dass wir das auch wollen’, so Ing. Martin Litschauer vom Energiestammtisch.



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