GLOBAL 2000-Aktivisten besetzen OMV-Raffinerie

"OMV raus aus dem Regenwald Ecuadors" - Kein Profit durch Tod und Naturzerstörung

Aktivistinnen und Aktivisten der Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 haben heute einen Großtank der OMV-Raffinerie in Schwechat besetzt und dort ein 180 Quadratmeter großes Banner mit der Aufschrift "Stopp Regenwaldzerstörung" angebracht. Seit über zwei Jahren macht die OMV enorme Profite durch ihr Engagement in den Regenwaldgebieten Ecuadors, obwohl immer wieder der Ausstieg angekündigt wird. "Wir haben jetzt genug von den leeren Versprechungen der OMV-Manager. Wir fordern, dass sich die OMV tatsächlich aus dem naturzerstörerischen Projekt der Ölförderung im ecuadorianischen Regenwald zurückzieht und Entschädigungen zahlt. Die Aktionäre der OMV sollen wissen, dass ihre Dividende auf Kosten des ecuadorianischen Regenwaldes und der Lebensgrundlage der dortigen Bevölkerung erzielt wird", begründet Karl Schellmann, Klimaschutzexperte von GLOBAL 2000 die Aktion. Seit 2002 hat sich die Situation im Regenwald Ecuadors weiter zugespitzt. Jetzt wird dieÖlförderung sogar auf den Yasuni-Nationalpark ausgeweitet. Damit werden internationale Schutzbestimmungen mit Füßen getreten. "Die Zerstörung des komplexen und extrem vernetzten Ökosystems Regenwald für skrupellose Ölförderung frisst sich immer tiefer in die noch unberührten Regenwaldgebiete hinein. Grundlage für diese Entwicklung sind Straßenbau und Pipelines, an denen auch die OMV beteiligt ist", so Schellmann weiter.

Schon im Herbst 2003 hatte die OMV angekündigt, sich aus Umweltschutzgründen aus dem umstrittenen Projekt zurückzuziehen. "Nach mittlerweile jahrelangen Ankündigungen sind die Aussagen der OMV-Manager völlig unglaubwürdig geworden. Wenn die OMV ihr eigenes Programm zur Nachhaltigkeit und Unternehmensverantwortung ernst nehmen will, so muss sie sich sofort aus dem Regenwald Ecuadors zurückziehen. Aus den erzielten Gewinnen muss die Renaturierung und Sanierung der dortigen Gebiete finanziert werden. Stattdessen wartet die OMV-Führung mit dem Verkauf ihrer Regenwald-Ölfelder solange, bis sie maximalen Profit erzielen kann", so Schellmann. "Man kann sich nicht einerseits als ökologisch oder sozial engagiert verkaufen und gleichzeitig Gelder einstreifen, die durch massive Umweltzerstörung erwirtschaftet werden." Durch die Ölförderung in Ecuador sind in den vergangenen 30 Jahren geschätzte 70 Millionen Kubikmeter Öl und Chemikalien im Urwaldboden versickert und haben die Wasserläufe der Flüsse verseucht. 40 Prozent des Regenwaldes in Ecuador sind durchÖlförderung und Bergbau schon völlig zerstört. Ecuador ist trotz 30 Jahren Ölförderung völlig verarmt und hoch verschuldet. Ölförderung, Straßenbau und wilde Besiedelung zerstören die Lebensgrundlage der indigenen Bevölkerung und vernichten uralte Kulturen. In den Erdölfördergebieten nehmen Kehlkopfkrebs, Leberkrebs, Darmkrebs und Hautkrankheiten drastisch zu.



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