Wir stellen Ihnen weitere Gewinner der Europäischen Solarpreise vor

Einen Teil der Gewinner haben wir Ihnen schon gestern präsentiert- lesen sie mehr

Der Preis für solares Bauen

* geht an Ecoserveis, Barcelona Der Verein mit Sitz in Barcelona setzt sich seit den frühen 90er Jahren für Erneuerbare Energien ein. Der Verein war für das Kernstück dieses Projektes verantwortlich, dessen Ziel es war, ein aufgegebenes Fabrikgebäude der früheren Barcelona-Gasfabrik unter intensiver Einbeziehung Erneuerbarer Energien in ein aufregendes architektonisches Erlebnis zu verwandeln. Das sanierte Gebäude, die ‘Sonnenfabrik’ (Fabrica del Sol), ist nun energie-autark. Für die Klimatisierung wird Solarthermie genutzt, Strom wird durch Photovoltaik (teilweise mit Netzeinspeisung), und mit Deponiegas erzeugt und darüber hinaus von einer lokalen Windfarm bezogen. Das Gebäude, das sich im Besitz der Kommune Barcelona befindet, ist dem NGO-Zusammenschluss ‘Futur Sostensible’ (Nachhaltige Zukunft) zur Verfügung gestellt worden und dient nun als Demonstrations-, Informations-, und Ausbildungs-Zentrum für Erneuerbare Energien. In diesem Projekt sind Erneuerbare Energien mit großer Öffentlichkeitswirkung zentrales Element modernisierter traditioneller Architektur und der Stadtplanung.

Der Medienpreis geht an

* Federico Butera (Italien), Professor für Angewandte Umweltphysik an der Universität Mailand und Leiter der Abteilung für Energie und Angewandte Physik an der Universität Palermo, setzt sich seit mehr als 30 Jahren für Erneuerbare Energien ein. Der Schwerpunkt seiner Forschungsarbeit liegt in den Bereichen Solarenergie, bioklimatische Architektur und nachhaltige Stadtentwicklung unter Berücksichtigung wissenschaftlicher, technischer, politischer und sozialer Gesichtspunkte. Seine Ergebnisse und Erfahrungen hat er dabei nicht nur bei einer Vielzahl von nationalen und internationalen Projekten sowie durch seine Lehrtätigkeit weitergegeben sondern auch durch über 100 Publikationen. Unter diesen befinden sich auch acht Bücher wie z. B. ‘Welche Energie für welche Gesellschaft’ (Quale energia per quale società), das 1979 erschien, oder sein jüngstes Werk ‘Von der Höhle zum ökologischen Haus- eine Geschichte des Komforts und der Energie aus dem Jahr 2004 ( Dalla caverna alla casa ecologica – Storia del comfort e dell’energia). Darüber hinaus wirkte er an der Erstellung von Bildungsfilmen und Bildungssoftware für die ENEA (Italienische Agentur für Energie und Umwelt), die UNESCO und die EU-Kommission mit. Seine wissenschaftlich-publizistische Tätigkeit trägt nun schon seit mehr als drei Jahrzehnten dazu bei, die Anwendung Erneuerbarer Energien weiter voranzubringen.

Den Preis für Bildung/Ausbildung erhalten

* IT Power , das ist ein britisches Consulting-Unternehmen mit Regionalbüros in etlichen Ländern und ist den Bereichen Erneuerbare Energien und nachhaltige Entwicklung tätig. 1981 gegründet, hat die Gruppe inzwischen mehr als 800 Projekte in 91 Ländern realisiert. Das Unternehmen verfolgt das Ziel Akzeptanz und das Wissen über Erneuerbare Energien zu steigern und ihre Nutzung auszuweiten. Dies ist Teil einer Strategie, die die Aspekte Ausbildung, Armutsbekämpfung und Nachhaltigkeit umfasst. IT Power gibt dabei auf vielfältige Weise Hilfestellung: Projektdurchführung- und Begleitung, Schulung oder auch Finanzberatung. Man möchte die verschiedensten Zielgruppen erreichen: Entscheidungsträger. Industrie und Endnutzer. IT Power ist inzwischen Herausgeber von 13 Büchern über Energietechnologien und über 400 Artikeln für Zeitschriften und Konferenzen weltweit. Dem Anspruch Erneuerbare Energien weltweit zu verbreiten kommt IT Power auf vielfältige Weise nach: Organisation von Konferenzen und Events, Trainingskurse und Seminare, Werbematerialien und regelmäßige Newsletter. Mit dem mehr als 20jährigen Wirken des Unternehmens hat man kontinuierlich dazu beigetragen, einer stetig wachsenden Zahl von Menschen Erneuerbare Energien nahe zu bringen.

* Dr. Michael Grupp (Frankreich) Schon 1977 gründete Dr. Michael Grupp das Synopsis Institut in Lodève, Frankreich, das den Ruf einer kleinen aber sehr aktiven Forschungseinheit genießt und auf die Entwicklung von Anwendungen Erneuerbarer Energien und deren Implementierung spezialisiert ist. Dr. Grupp und sein Team bieten eine breite Palette von Leistungen, darunter unter anderem die Entwicklung neuer Testmethoden für PV- und solarthermische Anlagen, die Leistungsüberprüfungen – und Vergleiche ermöglichen, zudem verschiedene solarthermische Entwicklungen für Entwicklungsländer wie Solarkocher, medizinische Sterilisatoren und solare Wassererhitzer. Synopsis hat heute schon zusammen mit seinen 100 internationalen Partnern mehr als 110 Installationen in 32 Ländern errichtet. Auf diese Weise wird dazu beigetragen, den Lebensstandard der örtlichen Bevölkerungen anzuheben; im südlichen Sudan wurde zum Beispiel eine große Solarküche für 300 Schüler installiert. Auch in anderen Staaten wie Eritrea, Somalia und Äthiopien, wo die Nutzung von Holz als Primärenergiequelle große ökologische Probleme schafft, wurden solarthermische Geräte installiert. Dr. Grupp ist außerdem Mitherausgeber des ‘Solar Energy Journal’ und hat eine Studie über die Dynamik des Waldes in Mali durchgeführt. Er ist Gastprofessor am Institut für Technologie und Gesellschaft an der Universität Wien.

Seit mehr als 25 Jahren tragen seine Arbeit und seine Engagement dazu bei die Nutzung Erneuerbarer Energien auszuweiten und effektiver zu machen. die als Modell für gesellschaftliches Engagement und erfolgreicher Einflussnahme durch Bildung und aktive Verbreitung der eigenen Ideale im Bereich der Erneuerbaren Energien hervorsticht. Mit einer Abfolge von Workshops gelang es einer kleinen Gruppe von Akademikern, Aktivisten, Geschäftsleuten und Nutzern seit 1996 eine wachsende Kraft für eine Politik zugunsten Erneuerbarer Energien zu schaffen und eine weit verstreute Gemeinde aus Energie-Anwendern, Politikern, Förderern und Zulieferern zusammenbringen.

* Prof. Dr. habil. Stepan Kudrya (Ukraine) ist ein entschlossener Vorkämpfer Erneuerbarer Energien in der Ukraine. Die Basis seiner politischen Arbeit sind die Ideen von EUROSOLAR. Am Folkecenter in Dänemark konnte er die dortigen Erfahrungen studieren. Als Berater des Vorsitzenden des Umweltkomitees des ukrainischen Parlamentes setzt er sich auch für die politische Implementierung der Erneuerbaren Energien in der Ukraine ein. Darüber hinaus hat er an der Technischen Universität von Kiew den Lehrstuhl für Erneuerbare Energien eingerichtet; die ersten Studenten haben bereits absolviert. Als Leiter des Institutes für Windenergie in der Ukraine an der Nationalakademie der Wissenschaften hat er bei der Auswahl von Standflächen für die Windenergienutzung Pionierarbeit geleistet. Momentan leitet er die Schaffung eines Institutes für Erneuerbare Energien an der Nationalakademie der Wissenschaften. Mit seiner Arbeit und seinem Engagement trägt Dr. Kudrya daher entscheidend zur Verbreitung Erneuerbarer Energien in der Ukraine bei: Wenn in diesem Jahr, am 19. September, ein Jahrzehnt Windenergie in der Ukraine gefeiert wurden, ist dies unter anderem auch wegen des Einsatzes von Prof. Kudrya zustande gekommen. Hervorzuheben ist vor allem, dass er seine Arbeiten in einem wissenschaftlichen und politischen Umfeld vorangetrieben hat, das trotz der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl von Atomenergiedenken geprägt ist.

Einen Sonderpreis für außereuropäische Zusammenarbeit

* geht an S.P. Gon Chaudhuri. Ein großer Teil der indischen Bevölkerung hat immer noch keinen Zugang zu Elektrizität. Durch eine dezentrale Versorgung mit Erneuerbaren Energien gäbe man diesen Menschen die Möglichkeit, ihren Lebensstandard auf nachhaltige Weise drastisch zu verbessern. Bei der WBREDA, der West Bengal Entwicklungsagentur für Erneuerbare Energien, beschäftigt man sich mit der Umsetzung dieses Ziels. Ihr Direktor, Herr Gon Chaudhuri hat umfangreich dazu beigetragen, Erneuerbare Energien in Indien populär zu machen und zu implementieren. Er hat mehrere wichtige Projekte realisiert, wie einen Informationspark zu Erneuerbaren Energien in Kalkutta und sechs anderen Landesteilen und initiierte verschiedene Biomasse- Photovoltaik und Windkraftprojekte in den ländlichen Regionen von West-Bengal, im Rahmen derer insgesamt 14 Inseln mit circa 200.000 Bewohnern elektrifiziert wurden. Es handelt sich dabei nicht nur um kleine PV-Installationen für die Beleuchtung, sondern um große PV-Kraftwerke mit einer Kapazität von 100 kW, Speichermodulen und einem Kleinnetz. Sieben Stunden täglich können die Bewohner den Strom einkaufen und für ihre Zwecke nutzen. Aufgrund der Verfügbarkeit von Elektrizität hat sich der Lebensstil gewandelt und eine positive sozioökonomische Entwicklung eingesetzt. Das aktuelle Ziel besteht nun darin, mindestens 3.000 der insgesamt 6.000 nicht elektrifizierten Dörfer in West Bengal bis 2010 mit Elektrizität zu versorgen und so den Menschen dort endlich die Möglichkeit zu geben ihre Armut zu überwinden..

Ein Sonderpreis für besonderes persönliches Engagement

* geht an Aloys Wobben. Aloys Wobben begann sich schon in den 70er Jahren für Erneuerbare Energien zu interessieren. 1975 baute er zusammen mit Meinhard Remmers seine erste Windenergieanlage mit einer Leistung von 22 kW. Im Jahr 1984 gründete erdie Firma Enercon für die Entwicklung und Produktion von Windenergieanlagen in einem seinerzeit aussichtslos erscheinenden Marktumfeld. Aloys Wobben war immer selbst der Entwickler neuer technologischer Innovationen, die er dann unternehmerisch umsetzte. Und so ist heute, 20 Jahre später, aus diesem Pionierunternehmen ein Weltmarktführer im Bereich Windenergie mit über 6.000 Mitarbeitern geworden. Enercon ist Marktführer in Deutschland und steht weltweit an dritter Stelle im Bereich der Windenergieanlagen.
Durch die kontinuierlichen technischen Innovationen ist man bei Enercon heute in der Lage Anlagen mit einer Leistung von 4.5 MW zu bauen. Seit 1984 sind weltweit über 7.400 Anlagen errichtet worden mit einer Gesamtleistung von mehr als 6.700 MW.
Seine Unbeirrtheit, der Weitblick und seine Kreativität haben entscheidend dazu beigetragen, dass Windenergie heute zum Motor Erneuerbarer Energien geworden ist.

Weitere Informationen zu den Solarpreisträgern finden Sie bei Eurosolar International


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /