Methan - der unterschätzte Klimakiller

Hochwasser-Sommer 2002, Hitze - Sommer 2003, kalter Sommer 2004 - gibt es denn gar keinen normalen Sommer mehr?

Was sollen wir denn in dieser ungewissen Sommerlage der letzten Jahre mit dem jüngsten Bericht der Europäischen Umweltagentur anfangen, der besagt, Europa werde vom Klimawandel am meisten betroffen?

Forscher des Alfred-Wegener-Instituts für Meeresforschung in Kiel sind zur Zeit in Sibirien unterwegs und befürchten Schlimmes. Die globale Erwärmung von nur einem Grad im 20. Jahrhundert hat bereits dazu geführt, dass in Nordasien die Permafrost-Böden auftauen und ungeheure Massen an Methan-Gasen freisetzen. Methan wirkt etwa 30-Mal so zerstörerisch auf das Klima wie das vielbeschworene CO2, mit dem die Klimaforscher sich bislang am intensivsten beschäftigt haben.

Das Freisetzen von Methan und seine Folgen könnte die gesamte Klimaforschung neu aufmischen. Alles könnte noch schlimmer werden als bisher befürchtet. Der neue Klimareport der Europäischen Klimaagentur prognostizierte - ohne Berücksichtigung des Methan-Problems in Sibirien - eine Erwärmung in Europa zwischen 2,4 und 6,5 Grad.



Doch die Politik wacht immer noch nicht auf. Wenn die Wissenschaftler des Alfred-Wegener-Instituts eines Tages Alarm schlagen wegen des zusätzlichen Methan-Effekts auf das Weltklima - ob Politik, Medien, Wirtschaft und die Gesellschaften vielleicht dann aufwachen? Vielleicht. Aber dann könnte es auch schon zu spät sein, um wenigstens noch das Schlimmste zu verhindern. Wir müssen befürchten, dass das Verbrennen fossiler Rohstoffe kombiniert mit der schwindenden Ozonschicht und den Zusatzeffekt des Sibirien-Methans die heutigen Befürchtungen der Klimaforscher noch übertreffen wird.



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Quelle: © Dr. Franz und Bigi Alt / Sonnenseite.com

Artikel Online geschaltet von: / Lukas Pawek /