Grillkohle mit Gütesiegel

Beim Kauf von Grillkohle auf das FSC-Siegel für verantwortungsvolle Waldwirtschaft achten. Mit oekonews-Kommentar

Vor Beginn der Grillsaison bittet der WWF, beim Kauf von Holzkohle auf das Siegel des Forest Stewardship Council (FSC) zu achten. FSC-Holzkohle wird in Deutschland in Baumärkten, Supermärkten und Tankstellen angeboten. Die Rohstoffe dafür stammen aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung. Das Siegel, ein stilisierter Baum mit der Abkürzung FSC, steht nach Einschätzung des WWF für das derzeit einzige internationale Zertifizierungssystem, dessen Vorgaben eine umweltverträgliche und sozial verantwortliche Nutzung der Wälder garantieren.

Insgesamt 40 Hersteller bieten Holzkohle mit FSC-Logo an. Besonders umweltfreundlich ist Holzkohle, die aus heimischen Hölzern hergestellt wird, die bei der Durchforstung der Wälder anfallen. Im deutschen Handel ist bislang allerdings meist nur Importware aus Südafrika, Polen und Brasilien erhältlich. Nina Griesshammer empfiehlt, beim Griff ins Holzkohle-Regal immer FSC-Produkte auszuwählen, selbst wenn sie einen weiten Transportweg hinter sich haben: "Nur wenn FSC drauf steht, haben wir die Gewissheit, dass für die Produktion der Holzkohle keine Wälder vernichtet wurden."

Zum Anfeuern eines möglichst ökologischen Grillfeuers empfiehlt der WWF, statt übel riechender chemischer Brandbeschleuniger einen Kaminanzünder zu verwenden. In dem Kamin, der unter anderem in Baumärkten erhältlich ist, bringt man die Holzkohle mit etwas brennendem Papier sehr schnell zum Glühen. Perfektioniert wird der Öko-Grill mit dem Kauf von passendem Grillzubehör: Fleisch, Fisch, Gemüse und Kartoffeln sind auf Bratplatten aus Metall oder Speckstein besonders gut aufgehoben. Wer die Leckereien sorgfältig aufspießt und über dem Feuer dreht, sorgt am besten dafür, dass das Grillgut nicht verkohlt oder in die Glut fällt.

Der FSC wurde 1993 von Umweltorganisationen, Forstwirtschaft, Holzhandel, lokal ansässigen Volksgruppen und weiteren Verbänden gegründet. Die FSC-Standards sind weltweit gültig und werden jeweils den nationalen und regionalen Gegebenheiten angepasst. Nach der Vergabe des Siegels wird die gesamte Handelskette vom Wald über sämtliche Produktionsstätten bis hin zum fertigen Produkt jedes Jahr von zugelassenen Zertifizierern überprüft. Der WWF unterstützt den Forest Stewardship Council, um langfristig die verantwortungsvolle Nutzung der Wälder voranzubringen und unter anderem dem Kahlschlag der Wälder und dem Handel mit illegal geschlagenem Holz in Deutschland entgegenzuwirken. Weltweit gehen jedes Jahr mindestens 14 bis 16 Millionen Hektar Wald durch illegale Rodungen und Waldbrände verloren - zum Beispiel für die Umwandlung in riesige Plantagenflächen zum Anbau billiger Rohstoffe wie Soja oder Palmöl.

oekonews meint: Am besten aus der Heimat

Beim FSC verhält es sich wie bei der Fair Trade Campaign: Ein Öko-Logo ist gut für Produkte, die es in Österreich bzw. Europa nicht gibt. Gibt es allerdings in Europa ein Pendant, macht es ökologisch und ethisch keinen Sinn, dieses aus einem anderen Teil der Erde zu transportieren, denn durch den Transport (Öl-Verbrauch, Klima, Öl-Konflikte etc.) schaut's dann mit der Öko-Bilanz nicht mehr so rosig aus...



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Weitere Infos bzw. Quelle oder weitere Infos: WWF Deutschland

Artikel Online geschaltet von: / Lukas Pawek /