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WWF beglückwünscht Norwegen zu der Entscheidung, kein Öl vor den Lofoten zu fördern

Druck von WWF, Fischer- und Touristenverbände sowie der Bevölkerung haben entscheidend zu diesem Schritt beigetragen

Oslo/ Bremen, 16.12.2003: Die Umweltorganisation WWF begrüßt die Entscheidung der norwegische Regierung, nun doch auf Ölförderpläne im wertvollen und fragilen Naturparadies der Lofoten zu verzichten. "Es ist ein historischer Schritt, die faszinierende und variationsreiche Natur der Inselwelt am Polarkreis über die wirtschaftlichen Interessen der traditionell einflussreichen norwegischen Ölindustrie zu stellen. Damit fällt für die weltgrößten Heringsbestände, für Schwertwale und seltene Seevögel heute quasi Weihnachten und Ostern auf einen Tag", sagt Stephan Lutter, WWF-Experte für internationalen Meeresschutz.

Die Entscheidung der norwegischen Regierung bedeutet eine Kehrtwende um hundertachtzig Grad, nachdem sie Ölfirmen wie Shell, Norsk Hydro und Statoil bereits in Aussicht gestellt hatte, rund um die Lofoten Öl fördern zu dürfen. Die Absage ist auch deshalb ein entscheidendes Prioritätsbekenntnis pro Natur, weil nach Aussage dieser Firmen Öl im Wert von rund einer Milliarde US-Dollar unter dem Meeresboden ruht.

Druck von Seiten des WWF, durch Fischer und Touristenverbände sowie durch weite Teile der norwegischen Bevölkerung haben während der letzten beiden Monate dazu beigetragen, die Regierung zu einem "Nein" umzustimmen: Mindestens bis 2005 wird an den Lofoten kein Öl gefördert. Der WWF geht davon aus, dass die Regierung im Jahr 2005 dieses Verbot im Rahmen ihres Barentssee-Managementplanes entfristen und die Lofoten unter umfassenden, langfristigen Schutz stellen wird.

Die Lofoten beheimaten unter anderem einige der größten Seevogelkolonien Europas, wie Kormorane und Papageientaucher, außerdem große Bestände des weltweit bereits bedrohlich überfischten Kabeljaus und das weltgrößte intakte Kaltwasserkorallenriff, das erst voriges Jahr entdeckte Röstriff. Die Barentssee gehört damit zu den letzten großen, sauberen und relativ unbelasteten Ökosystemen Europas.



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Weitere Infos bzw. Quelle oder weitere Infos: WWF Deutschland

Artikel Online geschaltet von: / Lukas Pawek /