90% Energieeffizienz möglich - Act now bei Mission2030!
Der Gebäudesektor ist für ein Drittel des End-Energieverbrauchs verantwortlich. 500 Millionen Quadratmeter Nutzfläche im Gebäudebestand und Sanierungsintervalle von 40 Jahren sind für die Energiewende speziell im Wärmesektor die große Herausforderung.
Noch dazu, wo im Winter mit dem größten Energiebedarf die mit Abstand geringste Menge an >erneuerbarer Energie zur Verfügung stehen. Folgerichtig betont die Ministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus, Elisabeth Köstinger: "Die beste Energie ist jene, die nicht benötigt wird". Auch die EU-Kommission hat ebenfalls die Devise: „Efficiency FIRST!“ Doch die bisher vorgelegte Klima- und Energiestrategie Mission2030 reicht bei Weitem nicht aus.
mission2030 unzureichend – Halbierung des Energieverbrauches wäre notwendig
Die Passivhaus Austria hat sich die vorgestellte Klima- und Energiestrategie mission2030 näher angesehen und auf Basis der genannten Maßnahmen die Einsparungspotentiale durchgerechnet. Als Ausgangssituation werden derzeit für Heizen und Kühlen von Gebäuden 259 Petajoule an Endenergie jährlich verbraucht.
Die nun präsentierte Klima- und Energiestrategie #mission2030 ergibt nach erster Analyse für den Gebäudesektor folgende Energieeinsparungen:
• Steigerung Sanierungsrate auf 2%, mit mindestens 40% Energieeffizienzsteigerung
• Neubau Bauordnung gemäß OIB Richtlinie 6 nach nationalem Plan
• Ergibt in Summe nur eine Energieeinsparung von 4 Prozent im Jahr 2030 und 10 Prozent im Jahr 2050
Die Passivhaus Austria setzt sich für weit umfangreichere Maßnahmen ab 2019 ein:
• Sofortige Steigerung der thermischen Sanierungsrate auf 2% (ab 2025 bereits 3%), mit mindestens 80% Energieeffizienzsteigerung (sogenannte "Deep renovation")
• Neubau Bauordnung: Passivhaus-Standard als Baseline für sämtliche Bauten. Zusatzförderung für Passivhaus Plus oder Plusenergiegebäude.
Damit würden auch Gasheizungen in Neubauten obsolet werden.
• Ergibt in Summe eine Energieeinsparung von 20 Prozent im Jahr 2030 und 52 Prozent im Jahr 2050 bzw. nur noch 125 Petajoule Endenergieverbrauch, der dann zur Gänze mit erneuerbaren Energien gedeckt werden kann
Daher muss die Devise lauten „Wenn schon sanieren, dann aber richtig!“
Es gibt in Österreich zahlreiche Beispiele, bei denen dank umfassender Sanierung 80 - 95% des Heizwärmebedarfs eingespart wurde. Egal ob Wohnbauten, betriebliche oder öffentliche Gebäude. Alle Sanierungen wurden sozial verträglich und kostenoptimal umgesetzt.
Wenn die verfügbaren Budgetmittel für die thermische Sanierung anstatt nach dem Gießkannenprinzip gezielt mit 10 – 20% höheren Anreizen für diese „Deep renovation“ eingesetzt werden, wird mit dem gleichen Budget in Summe eine 60 - 80% höhere Energieeinsparung erreicht. Gleichzeitig schaffen diese Gebäude den Umstieg auf Erneuerbare Energien und sind auch nach 2050 noch zukunftsfit.
Ist der Energiebedarf so drastisch reduziert, ist es auch möglich den restlichen Bedarf mittels erneuerbarer Energie direkt am Gebäude bereitzustellen, wie die weltweit erste Sanierung auf Passivhaus Premium Standard des TU Wien PlusEnergieBüroHochhauses am Getreidemarkt beweist. Hier konnte der gesamte Endenergiebedarf um über 90% reduziert werden, was neben der thermischen Sanierung auch mittels Auswahl der effizientesten elektronischen Geräte erzielt wurde. Wären die Einsparungen nicht so deutlich ausgefallen, wäre es nicht möglich gewesen, den Restbedarf mit erneuerbarer Energie zu decken.
So schafft es auch zum Beispiel der größte Tiroler Wohnbauträger Neue Heimat Tirol, bis 2030 bei 14.000 Bestandswohnungen keine fossilen Energien mehr zu benötigen. Also auch keine Gasheizungen mehr. Meist wird dies in Verbindung mit einer umfassenden thermischen Sanierung geschehen, bei der der Energieverbrauch um zumindest 80 Prozent gesenkt wird. Halbherzig sanierte Gebäude verhindern hingegen die Erreichung der Klimaziele und können bei der weiteren Sanierung bis 2050 nicht mehr wirtschaftlich umgesetzt werden. Ganz wesentlich zur Ankurbelung der Sanierungsrate ist natürlich auch die rasche Novellierung von Miet- und Eigentumsrecht.
„Fast-Nullenergiegebäude“ erlauben achtfachen Verbrauch von Passivhäusern
All die Bemühungen der thermischen Gebäudesanierung helfen jedoch nur, wenn der Zuwachs im Neubau nicht alles wieder zunichtemacht. Die EU-Gebäude-Richtlinie gibt das „Nearly Zero Energy Building“ europaweit für öffentliche Gebäude ab 1.1.2019 und für alle anderen Gebäude ab 1.1.2021 vor.
In Österreich dürfen „Fast-Nullenergiegebäude“ nach dem Nationalen Plan jedoch einen bis zu achtfachen Heizwärmebedarf gegenüber Passivhäusern haben. Noch dazu dürfen Einfamilienhäuser einen mehr als doppelt so hohen Energieverbrauch je Quadratmeter im Vergleich zu einem großvolumigen sozialen Wohnbau aufweisen. Berücksichtigt man auch noch den im Schnitt mindestens doppelten Wohnflächenverbrauch, dann dürfen Bewohner eines Einfamilienhauses ganz offiziell den vier- und fünffachen Energiebedarf verursachen gegenüber Bewohnern einer Wohnung in einem sozialen Wohnbau. Dadurch werden für den Neubau - immerhin 70 Millionen Quadratmeter bis 2030 - durch diesen zusätzlichen Energiebedarf alleine drei Donaukraftwerke à la Freudenau mehr benötigt, sofern jetzt keine strengeren Zielwerte im Nationalen Plan vorgegeben werden.
Außerdem werden diese Mindeststandards aus Steuergeldern mit Wohnbauförderung belohnt, die weit entfernt von „Fast-Nullenergiegebäuden“ sind, und anschließend muss der Staat dann auch noch jedes Jahr CO2-Strafzahlungen leisten.
Dabei ist Österreich führend beim nachhaltigen Bauen und genießt weltweite Anerkennung.
• Die Neue Heimat Tirol baut seit 2012 nur noch in Passivhaus-Standard und errichtete so schon 4.500 Wohnungen. Darunter sogar Wohnungen mit fünf Euro Warmmiete!
• Die OeAD-Wohnraumverwaltung beherbergte schon 25.000 internationale Studenten in ihren Passivhaus-Studentenhäusern
• Die Supermarktkette MPREIS, die Explorer Hotel Gruppe sowie die Stadt Innsbruck bauen ebenfalls alle ihre Objekte in Passivhaus-Standard
• Das Raiffeisen-Hochhaus in Wien war 2012 das weltweit erste Hochhaus im Passivhaus-Standard und macht am ehemaligen Standort der OPEC deutlich, dass das fossile Zeitalter zu Ende ist und das Zeitalter der energieeffizienten erneuerbaren Energien längst Einzug gehalten hat.
All diese nachhaltigen Bauten sind kostenoptimal umgesetzt, sozial verträglich und häufig selbst in der Errichtung nicht teurer als konventionelle Bauten. Die Zufriedenheit der Nutzer ist erheblich höher und die durch die kontrollierte Wohnraumlüftung permanent frische Luft hat positive Auswirkungen auf die Gesundheit der Bewohner.
Die Passivhaus Austria und ihre Mitglieder fordern die österreichische Bundesregierung daher auf, konkrete und weitreichende Schritte in der Klima- und Energiepolitik zu setzen.
Zusammen gefasst:
• Alle öffentlichen Bauten müssen sofort mit guten Beispiel voran gehen
• Anpassung des Nationalen Plans für das „Fast-Nullenergiegebäude“ an den Stand der Technik, wie er mit dem Passivhaus-Standard seit 20 Jahren in Österreich erfolgreich und kostengünstig realisiert wird (Vorbilder z.B.: Brüssel seit 1.1.15; Dublin seit 1.1.16; Moldawien ab 1.1.22)
• Aufstockung der Förderung für thermische Sanierungen um 500 Millionen pro Jahr mit gezielter Ausrichtung auf Deep renovation mit mindestens 80 Prozent Energieeinsparung bzw. Unterschreitung eines maximal zulässigen Heizwärmebedarf von 25 kWh/m²a (EnerPHit-Standard)
• Beendigung der Abhängigkeit von fossiler Energie mit sofortigem Verbot von Förderungen für fossile Energieversorgung, und Unterstützung zum Umstieg auf 100% erneuerbare Energien im Gebäudesektor
• Klimaschutz im Gebäudesektor ist eine enorme Chance – handeln wir JETZT!
Noch dazu, wo im Winter mit dem größten Energiebedarf die mit Abstand geringste Menge an >erneuerbarer Energie zur Verfügung stehen. Folgerichtig betont die Ministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus, Elisabeth Köstinger: "Die beste Energie ist jene, die nicht benötigt wird". Auch die EU-Kommission hat ebenfalls die Devise: „Efficiency FIRST!“ Doch die bisher vorgelegte Klima- und Energiestrategie Mission2030 reicht bei Weitem nicht aus.
mission2030 unzureichend – Halbierung des Energieverbrauches wäre notwendig
Die Passivhaus Austria hat sich die vorgestellte Klima- und Energiestrategie mission2030 näher angesehen und auf Basis der genannten Maßnahmen die Einsparungspotentiale durchgerechnet. Als Ausgangssituation werden derzeit für Heizen und Kühlen von Gebäuden 259 Petajoule an Endenergie jährlich verbraucht.
Die nun präsentierte Klima- und Energiestrategie #mission2030 ergibt nach erster Analyse für den Gebäudesektor folgende Energieeinsparungen:
• Steigerung Sanierungsrate auf 2%, mit mindestens 40% Energieeffizienzsteigerung
• Neubau Bauordnung gemäß OIB Richtlinie 6 nach nationalem Plan
• Ergibt in Summe nur eine Energieeinsparung von 4 Prozent im Jahr 2030 und 10 Prozent im Jahr 2050
Die Passivhaus Austria setzt sich für weit umfangreichere Maßnahmen ab 2019 ein:
• Sofortige Steigerung der thermischen Sanierungsrate auf 2% (ab 2025 bereits 3%), mit mindestens 80% Energieeffizienzsteigerung (sogenannte "Deep renovation")
• Neubau Bauordnung: Passivhaus-Standard als Baseline für sämtliche Bauten. Zusatzförderung für Passivhaus Plus oder Plusenergiegebäude.
Damit würden auch Gasheizungen in Neubauten obsolet werden.
• Ergibt in Summe eine Energieeinsparung von 20 Prozent im Jahr 2030 und 52 Prozent im Jahr 2050 bzw. nur noch 125 Petajoule Endenergieverbrauch, der dann zur Gänze mit erneuerbaren Energien gedeckt werden kann
Daher muss die Devise lauten „Wenn schon sanieren, dann aber richtig!“
Es gibt in Österreich zahlreiche Beispiele, bei denen dank umfassender Sanierung 80 - 95% des Heizwärmebedarfs eingespart wurde. Egal ob Wohnbauten, betriebliche oder öffentliche Gebäude. Alle Sanierungen wurden sozial verträglich und kostenoptimal umgesetzt.
Wenn die verfügbaren Budgetmittel für die thermische Sanierung anstatt nach dem Gießkannenprinzip gezielt mit 10 – 20% höheren Anreizen für diese „Deep renovation“ eingesetzt werden, wird mit dem gleichen Budget in Summe eine 60 - 80% höhere Energieeinsparung erreicht. Gleichzeitig schaffen diese Gebäude den Umstieg auf Erneuerbare Energien und sind auch nach 2050 noch zukunftsfit.
Ist der Energiebedarf so drastisch reduziert, ist es auch möglich den restlichen Bedarf mittels erneuerbarer Energie direkt am Gebäude bereitzustellen, wie die weltweit erste Sanierung auf Passivhaus Premium Standard des TU Wien PlusEnergieBüroHochhauses am Getreidemarkt beweist. Hier konnte der gesamte Endenergiebedarf um über 90% reduziert werden, was neben der thermischen Sanierung auch mittels Auswahl der effizientesten elektronischen Geräte erzielt wurde. Wären die Einsparungen nicht so deutlich ausgefallen, wäre es nicht möglich gewesen, den Restbedarf mit erneuerbarer Energie zu decken.
So schafft es auch zum Beispiel der größte Tiroler Wohnbauträger Neue Heimat Tirol, bis 2030 bei 14.000 Bestandswohnungen keine fossilen Energien mehr zu benötigen. Also auch keine Gasheizungen mehr. Meist wird dies in Verbindung mit einer umfassenden thermischen Sanierung geschehen, bei der der Energieverbrauch um zumindest 80 Prozent gesenkt wird. Halbherzig sanierte Gebäude verhindern hingegen die Erreichung der Klimaziele und können bei der weiteren Sanierung bis 2050 nicht mehr wirtschaftlich umgesetzt werden. Ganz wesentlich zur Ankurbelung der Sanierungsrate ist natürlich auch die rasche Novellierung von Miet- und Eigentumsrecht.
„Fast-Nullenergiegebäude“ erlauben achtfachen Verbrauch von Passivhäusern
All die Bemühungen der thermischen Gebäudesanierung helfen jedoch nur, wenn der Zuwachs im Neubau nicht alles wieder zunichtemacht. Die EU-Gebäude-Richtlinie gibt das „Nearly Zero Energy Building“ europaweit für öffentliche Gebäude ab 1.1.2019 und für alle anderen Gebäude ab 1.1.2021 vor.
In Österreich dürfen „Fast-Nullenergiegebäude“ nach dem Nationalen Plan jedoch einen bis zu achtfachen Heizwärmebedarf gegenüber Passivhäusern haben. Noch dazu dürfen Einfamilienhäuser einen mehr als doppelt so hohen Energieverbrauch je Quadratmeter im Vergleich zu einem großvolumigen sozialen Wohnbau aufweisen. Berücksichtigt man auch noch den im Schnitt mindestens doppelten Wohnflächenverbrauch, dann dürfen Bewohner eines Einfamilienhauses ganz offiziell den vier- und fünffachen Energiebedarf verursachen gegenüber Bewohnern einer Wohnung in einem sozialen Wohnbau. Dadurch werden für den Neubau - immerhin 70 Millionen Quadratmeter bis 2030 - durch diesen zusätzlichen Energiebedarf alleine drei Donaukraftwerke à la Freudenau mehr benötigt, sofern jetzt keine strengeren Zielwerte im Nationalen Plan vorgegeben werden.
Außerdem werden diese Mindeststandards aus Steuergeldern mit Wohnbauförderung belohnt, die weit entfernt von „Fast-Nullenergiegebäuden“ sind, und anschließend muss der Staat dann auch noch jedes Jahr CO2-Strafzahlungen leisten.
Dabei ist Österreich führend beim nachhaltigen Bauen und genießt weltweite Anerkennung.
• Die Neue Heimat Tirol baut seit 2012 nur noch in Passivhaus-Standard und errichtete so schon 4.500 Wohnungen. Darunter sogar Wohnungen mit fünf Euro Warmmiete!
• Die OeAD-Wohnraumverwaltung beherbergte schon 25.000 internationale Studenten in ihren Passivhaus-Studentenhäusern
• Die Supermarktkette MPREIS, die Explorer Hotel Gruppe sowie die Stadt Innsbruck bauen ebenfalls alle ihre Objekte in Passivhaus-Standard
• Das Raiffeisen-Hochhaus in Wien war 2012 das weltweit erste Hochhaus im Passivhaus-Standard und macht am ehemaligen Standort der OPEC deutlich, dass das fossile Zeitalter zu Ende ist und das Zeitalter der energieeffizienten erneuerbaren Energien längst Einzug gehalten hat.
All diese nachhaltigen Bauten sind kostenoptimal umgesetzt, sozial verträglich und häufig selbst in der Errichtung nicht teurer als konventionelle Bauten. Die Zufriedenheit der Nutzer ist erheblich höher und die durch die kontrollierte Wohnraumlüftung permanent frische Luft hat positive Auswirkungen auf die Gesundheit der Bewohner.
Die Passivhaus Austria und ihre Mitglieder fordern die österreichische Bundesregierung daher auf, konkrete und weitreichende Schritte in der Klima- und Energiepolitik zu setzen.
Zusammen gefasst:
• Alle öffentlichen Bauten müssen sofort mit guten Beispiel voran gehen
• Anpassung des Nationalen Plans für das „Fast-Nullenergiegebäude“ an den Stand der Technik, wie er mit dem Passivhaus-Standard seit 20 Jahren in Österreich erfolgreich und kostengünstig realisiert wird (Vorbilder z.B.: Brüssel seit 1.1.15; Dublin seit 1.1.16; Moldawien ab 1.1.22)
• Aufstockung der Förderung für thermische Sanierungen um 500 Millionen pro Jahr mit gezielter Ausrichtung auf Deep renovation mit mindestens 80 Prozent Energieeinsparung bzw. Unterschreitung eines maximal zulässigen Heizwärmebedarf von 25 kWh/m²a (EnerPHit-Standard)
• Beendigung der Abhängigkeit von fossiler Energie mit sofortigem Verbot von Förderungen für fossile Energieversorgung, und Unterstützung zum Umstieg auf 100% erneuerbare Energien im Gebäudesektor
• Klimaschutz im Gebäudesektor ist eine enorme Chance – handeln wir JETZT!