2023: Rückgang der Treibhausgas-Emissionen um 6,5%
Zu einem geringen Teil resultiert der Rückgang aus konjunkturellen Einflüssen (BIP minus 1% im Vgl. zu 2022), anhaltend hohen Preisen für fossile Energie und aus der milden Witterung im Jahr 2023 (3,1% weniger Heizgradtage als im Jahr 2022). Der Großteil des Emissionsrückgangs ist auf Klimaschutzmaßnahmen und den verstärkten Einsatz von erneuerbarer Energie zurückzuführen. Das zeigen sowohl Berechnungen des Umweltbundesamts als auch eine entsprechende Analyse des Wegener Centers.
Nach rückläufigen Emissionen im Jahr 2022 kam es 2023 abermals zu deutlichen Emissionsrückgängen.
Für die Bereiche Verkehr, Gebäude, Landwirtschaft und F-Gase wie auch für den Sektor Energie und Industrie zeigt die Treibhausgas-Bilanz eine Reduktion der Emissionen im Vergleich zu 2022. Im Verkehrssektor sind die Emissionen um 3,9% gesunken, hauptsächlich durch einen Rückgang des Dieselabsatzes, insbesondere im Güterverkehr. Im Sektor Gebäude gab es einen Rückgang der THG-Emissionen um rund 13,7%. Dies ist insbesondere auf Umstellungen auf klimafreundliche Heizungssysteme und anhaltend hohe Energiepreise zurückzuführen. Im Sektor Landwirtschaft (-1,3%) und bei den F-Gasen (-4,7%) setzt sich der abnehmende Trend der letzten Jahre fort.
Durch den geringeren Erdgasverbrauch im Sektor Energie und Industrie (ohne Emissionshandelsbereich) sind die THG-Emissionen 2023 im Vergleich zu 2022 um 10% gesunken.
Im Sektor Abfallwirtschaft sind die Emissionen 2023 entgegen dem langjährigen Trend aufgrund höherer Emissionen aus der Abfallverbrennung geringfügig gestiegen (+1% gegenüber 2022).
Insgesamt ergibt sich für die Emissionen außerhalb des europäischen Emissionshandels (Non-ETS-Bereich) eine Reduktion um 5,5% bzw. rund 2,6 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent gegenüber dem Vorjahr. Der Zielwert für diesen Bereich (45,2 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent für das Jahr 2023) wurde damit um ca. eine Mio. Tonnen unterschritten.
Rückgang der Emissionen im EmissionshandelFür die Energie- und Industrieunternehmen, die dem Emissionshandel zugeordnet sind (ETS-Bereich), zeigt die aktuelle Treibhausgas-Bilanz für 2023 eine deutliche Reduktion um 8,3% (rund 2,2 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent). Das ergibt sich vor allem durch die gesunkene Stromerzeugung in Gaskraftwerken und durch Produktionsrückgänge in der Stahl-, Zement-, Papier- und Chemischen Industrie.
Die Reduktionsziele für den Emissionshandelsbereich werden auf europäischer Ebene geregelt und sind in den nationalen Klimazielen nicht enthalten.
Ausblick Treibhausgas-Emissionen 2024Für das Jahr 2024 rechnen die Expert:innen des Umweltbundesamts in einer ersten Abschätzung von Oktober 2024 mit einem weiteren Rückgang der THG-Emissionen um rund 3,7%.
Ausblick 2030 und 2040
Um die Klimaziele zu erreichen, braucht es eine konsequente Umsetzung der im Nationalen Energie- und Klimaplan festgelegten Maßnahmen. Österreich muss seine Emissionen bis 2030 um 48% gegenüber dem Jahr 2005 reduzieren, um Strafzahlungen in Milliardenhöhe zu vermeiden.
Für die Klimaneutralität Österreichs im Jahr 2040 sind weitreichende Transformationsschritte vor allem zur Reduktion des Gesamtenergieeinsatzes sowie zum Ersatz fossiler durch erneuerbare Energie erforderlich.