© oekonews- Tamara Taufer / Interesse von anderer Seite
© oekonews- Tamara Taufer / Interesse von anderer Seite

Langstrecke mit dem Elektroauto? Es geht!

8.800 km rein elektrisch von Niederösterreich bis in die Sahara und wieder zurück- die electricLadies waren unterwegs

© oekonews- Doris Holler-Bruckner /  In Marokko unterwegs
© oekonews- Doris Holler-Bruckner / In Marokko unterwegs
© oekonews / Das electricLadies Team auf der Tour
© oekonews / Das electricLadies Team auf der Tour
© oekonews/ Am derzeit südlichsten Tesla Supercharger in Europa
© oekonews/ Am derzeit südlichsten Tesla Supercharger in Europa
© oekonews / Keine Ladestation in der Nähe in Marokko
© oekonews / Keine Ladestation in der Nähe in Marokko
© Hirschmann Automotive / Bei Hirschmann Automotive in Marokko
© Hirschmann Automotive / Bei Hirschmann Automotive in Marokko
© Bernard Landwehr / Im Süden Marokkos
© Bernard Landwehr / Im Süden Marokkos
© Kurt Krautgartner / Das ElectricLadies Team im Atlasgebirge
© Kurt Krautgartner / Das ElectricLadies Team im Atlasgebirge
© oekonews / Die electric Ladies unterwegs
© oekonews / Die electric Ladies unterwegs

Was erlebt man alles bei einer Fahrt mit einem Elektroauto durch Europa bis nach Afrika? Ist man viel langsamer als mit einem fossilen Auto? Zur Umsetzung der Idee, nach Marokko zu fahren, um an der RIVE MAROC, der ersten E-Rallye Afrikas, teilzunehmen, ist es notwendig, auch quer durch Europa einige tausend Kilometer zurückzulegen: Vom Osten Niederösterreichs nach Bregenz, über Zürich bis nach Annency in Frankreich, von dort nach Girona, über Valencia im Osten Spaniens bis nach Malaga und Tarifa im Süden Spaniens, mit der Fähre von Tarifa nach Tanger, von Tanger über Casablanca und Marrakesch nach Ouarzazate im Süden Marokkos in der Wüste und wieder zurück.

Doris Holler-Bruckner, OEKONEWS-Chefredakteurin und ehrenamtliche Präsidentin des Bundesverbands nachhaltige Mobilität, ist mit dem ‘electricLADIES’ Damenteam im Osten Österreich gestartet, an Bord waren außerdem drei weitere e-mobil begeisterte Frauen aus den Reihen des Bundesverbands: Theresa Thalhammer, die bereits vor einigen Jahren mit einem Renault Zoe nach Barcelona fuhr, Tamara Taufer, die mit Doris Holler-Bruckner schon bei einer e-mobilen Weltreise dabei war und Karin Neckamm, die seit mehreren Monaten aktiv die Marketingagenden des Bundesverbands nachhaltige Mobilität voran bringt.

‘Es gibt Leute, die haben die Hände über den Kopf zusammengeschlagen, als sie von unserer Idee hörten. Aber andere haben von Anfang an an uns geglaubt. Es war definitiv ein Abenteuer, auch wenn eingefleischte Elektromobilisten wissen, dass es mit einem Tesla Model X grundsätzlich recht einfach ist, solange man die Supercharger-Infrastruktur nutzen kann. Diese geht in der Zwischenzeit bis Grenada.’ erzählt Doris Holler-Bruckner. ‘Das Navigationssystem im Tesla gibt grundsätzlich an, wie weit man fahren kann und wo und wie lange man laden muss, um das Ziel zu erreichen. Das ist relativ einfach. Ein wenig herausfordernd wird es eigentlich dann, wenn man wenig Ladeinfrastruktur hat, wie zum Beispiel im Süden Spaniens. Da wir die Fähre in Tanger noch erreichen wollten, konnten wir bei der letzten Lademöglichkeit in Marokko nicht so lange warten, bis das Auto wirklich voll geladen war und in der Nacht schafften wir es mit nur 5 km Restreichweite ins Hotel in der Nähe von Cadiz. Zum Glück war das Hotelpersonal im Hotel Guadacorte Park sehr motiviert, uns zu unterstützen und es gab dort in der Garage eine Steckdose, um wenigstens ein paar Stunden während wir schliefen, zu laden. Am nächsten Morgen schafften wir es mit Miniladerest gerade noch bis zum Automotive Museum nach Malaga, wo es einen Destination Charger, einen Typ 2 Lader von Tesla gibt. Leider war der Parkplatz dort extremst zugeparkt und in der Mitte des Platzes standen etliche Autos, die dort eigentlich nicht erlaubt gewesen wären. Die Leute gingen anscheinend bei der Zufahrt von ihren kleinen Autos aus. Nur mit guten Nerven und geschätztem 10 Mal vorsichtig vor und zurück fahren gelang es uns, in den Parkplatz zu kommen. Es hätte zwar daneben, am selben Platz, gleich mehrere andere Lademöglichkeiten gegeben. Aber es war in der anwesenenden Zeit zu schwierig, herauszufinden, wie man dort ohne vorhandene spanische RFID-Karte laden könnte. Das sind die kleinen Probleme für E-Mobilisten, egal ob mit einem Tesla oder einem anderen Fahrzeug.’ Karin Neckamm berichtet: ‘Es ist zwar etwas mehr Vorbereitung notwendig, wenn man mit einem Elektrofahrzeug (ohne Superchargernetz) weitere Strecken fahren will, aber das angenehme Fahrgefühl im Elektroauto entschädigt dafür mehrfach. Besonders beeindruckend war die Fahrt durch das Atlasgebirge, wo wir noch dazu zahlreiche Teilnehmerinnen der internationalen Damenrallye CAP FEMININ trafen, von denen so manche in nächster Zeit sicher aufgrund unseres Treffens nun E-Fahrzeuge testen werden.’

Spannend waren auch die laufenden Stromkosten für die Fahrt: Alle Supercharger, und es wurde im Schnitt ca. alle 300 km nachgeladen, sind für die jetzigen Teslafahrer kostenfrei zugänglich. Nur ein einziges Mal auf der insgesamt rund 8.800 km lange Fahrt von Wien bis in die Sahara und zurück fielen an einer Ladestation Kosten für den Strom an, es wurde um ca. 5 Euro geladen.

Dass E-Fahrzeuge überall und bei jeder Temperatur fahren können, wurde ebenfalls klar gezeigt: In Marokko sorgte eine Hitzewelle für Temperaturen bis zu über 40 Grad, bei der Rückfahrt sorgte ein Wetterumbruch in Spanien knapp vor Frankreich für extreme Unwetter, Starkregen und Sturmböen. Trotzdem wurde der angepeilte Rückkehrtermin exakt eingehalten. Die längste Strecke ging in einem Tag von Girona, etwa 100 km nördlich von Barcelona, bis nach Feldkirch. Das bedeutet rund 1100 km zurück gelegte Strecke in einem Tag und zeigt, dass die Langstreckenfähigkeit sogar bei Schlechtwetter (Es war der Tag mit dem Wetterumbruch) gegeben ist.

Eine E-Tour auch für den Klimaschutz

Die electricLadies nahmen nicht nur an der E-Rallye ‘Rive Maroc’ teil, sondern warben auch mit einem bunten Bild, an dem viele Menschen unterwegs mitmalen konnten, für mehr Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Unterstützt wurden die Damen von Raiffeisen-Leasing, dem heimischen ‘Ökoflotten-Pionier’, der sich seit Jahren für den Ausbau der E-Mobilität in Österreich einsetzt, von der LION SMART GmbH. einem innovativen Entwicklungsdienstleister, der Forschung und Entwicklung elektrische Energiespeicher und von Batteriesystemtechnik voran bringt, von e-mobil in Niederösterreich, der Elektromobilitätsinitiative des Landes NÖ. und einigen weiteren Partnern des Bundesverbands, wie z.B. der Firma Schrack.


‘Wir haben unser Ziel erreicht, zu zeigen, dass man bereits heute problemlos die Strecke von Wien bis in die Sahara im Süden Marokkos, hin und retour rund 8.800 km, rein elektrisch bewältigen kann. Im Rahmen der E-Rallye wurde in Marokko außerdem nachhaltig Bewusstsein und Ladeinfrastruktur für E-Mobilität geschaffen — auch mit der Unterstützung österreichischer Technologie. Gleichzeitig wurde eine Ecoschool in Marokko besucht und mit Material, wie Routern, die uns von ENIO, einer Firma die Dienstleistungen im Bereich E-Mobilität anbietet, zur Verfügung gestellt wurden, sowie Laptops aus dem Projekt Labdoo, beliefert’, freut sich Doris Holler-Bruckner, die Präsidentin des Bundesverband für nachhaltige Mobilität gemeinsam mit ihren electricLadies, Tamara Taufer, Theresa Thalhammer und Karin Neckamm.

Und wer meint, das lässt sich nur mit einem Tesla machen, der irrt: Ein Kollege der Ladies, Kurt Krautgartner von YOUSOOM, fuhr mit seinem Ioniq electric ebenfalls zur RIVE MAROC nach Marokko.

Mehr dazu auf der FACEBOOKseite des Bundesverband nachhaltige Mobilität.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /