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Bedrohung durch Plastikberge ist im Burgenland angekommen

Forderung nach Maßnahmen zur Reduktion von Plastik im Wirtschaftskreislauf

Eisenstadt- Der Großbrand auf dem Gelände der Entsorgungsfirma Hackl in Wulkaprodersdorf zeigt auf, was für verheerende Folgen der Überfluss an Plastik in unserem Alltag haben kann. Nicht nur als Müll in den Weltmeeren und in der heimischen Natur bedroht Plastikmüll Tiere und gesunden Boden, auch die Wiederverwertung löst nicht alle Probleme, sondern kann noch neue erzeugen. ‘Uns wird gerade drastisch vor Augen geführt, dass eine moderne Abfallverwertungsanlage nicht die Lösung aller Probleme ist’, meint Regina Petrik, Landessprecherin der GRÜNEN Burgenland. ‘Die Bevölkerung von Wulkaprodersdorf litt schon bislang an Geruchs- und Lärmbelästigung durch die Verwertungsanlage, nun bedecken Plastikasche und Plastikfetzen Gärten und Dächer. Eine Menge an Schadstoffen belasten nun zusätzlich das Lebensumfeld und Kinder können nicht auf der Wiese spielen, weil der Ascheregen weite Flächen bedeckt.’

‘Eine besondere Leistung vollbrachten die Feuerwehrleute aus dem Nordburgenland, die mit unglaublichem Einsatz das Feuer in dieser schwierigen Situation innerhalb eines Tages löschen konnten. Ihnen gilt ein besonderer Dank’, führt Petrik fort. Aber es dürfe nicht bei den Aufräumarbeiten bleiben. Auch wenn es sich möglicherweise um Brandstiftung handelt, müsse geprüft werden, ob alle behördlichen Auflagen zur Lagerung des Plastikmülls eingehalten wurden und ob die Behörde ihrer Aufsichtspflicht nachgekommen ist.

Plastik vermeiden statt verbrennen


Die Grünen weisen neuerlich darauf hin, dass es nicht damit getan sei, die Plastikverwertung zu modernisieren. ‘Wir brauchen endlich effektive Schritte zur massiven Reduktion von Plastik im Wirtschaftskreislauf. Leider kümmert sich der Nationalrat lieber um das Verbot des Tragens von Schals zum Schutz des Gesichts als um das Verbot von Schadstoffträgern, die unsere Gesundheit und der Umwelt schaden’, ärgert sich Petrik. ‘Wenn Wirtschaftswachstum zur Gefahr für unsere Gesundheit wird, dann läuft etwas schief, dann ist auch unser Wohlstand in Gefahr. Gegen diese verheerende Umweltverschmutzung werden wir GRÜNE weiterhin kämpfen, vielleicht wollen ja ab nun noch mehr dabei mithelfen und sich engagieren.’

Lösungen zur Bekämpfung der Plastikkrise

Gefordert wird daher zum Schutz der Gesundheit von Mensch und Tier die Umsetzung eines 5-Punkte-Plans:

Einführung eines Pfandsystems auf Plastikflaschen
​Umsetzung eines Plastiksackerlverbots zur Reduktion von Plastik in der Natur und im Wirtschaftskreislauf
Weniger Verpackungsmüll und Maßnahmen zur Reduktion von Kunststoffverpackungen und Kunststoffabfällen
Kein Plastik in der Kosmetik
Intensivere Aufklärung und Bewusstseinsbildung über die Folgen von Plastikmüll


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /