© Hermann Steurer / Alpen
© Hermann Steurer / Alpen

Wohin geht der Alpentourismus?

Neue Strategien sind ein Muss

Verkehr, Infrastrukturen, Landschaft, Kultur: Der Tourismus prägt das Bild der Alpen. Welche Perspektiven hat der alpine Tourismus in Zeiten von Klimawandel und verändertem Gästeverhalten? Was sagt die Wissenschaft, was die Praxis? CIPRA International stellte diese Fragen am 6. September 2017 an einer öffentlichen Veranstaltung im Kunstmuseum Vaduz/LI. Die Winter werden kürzer, die Schneedecke wird dünner, die Konkurrenz grösser, die Gäste werden weniger. Auch der Wachstumsmotor «Tourismus und Bauwirtschaft» stottert. Verändertes Gästeverhalten und Klimawandel erfordern neue Strategien und Herangehensweisen. Therese Lehmann Friedli, Stellvertretende Leiterin der Forschungsstelle Tourismus der Universität Bern (CRED-T), zeigte in ihrem Referat «Alpentourismus wohin?» auf, worin die Herausforderungen liegen, welches Potenzial in globalen gesellschaftlichen Entwicklungen und in regionalen kooperativen Prozessen steckt und welche Perspektiven es für Tourismusdestinationen in den Alpen gibt.

Theorie auf dem Prüfstand

Die Forschungsergebnisse bieten eine Basis, doch wie lassen sich diese Erkenntnisse in die Praxis überführen? Martin Vincenz weiss, welche Herausforderungen sich den Destinationen vor Ort stellen. Der CEO der grossen Schweizer Alpentourismusregion Graubünden reflektiert die wissenschaftlichen Ergebnisse aus Praxissicht. Als Skirennläufer lernte Marco Büchel die Alpen vor allem als Sportdestination kennen. Als Markenbotschafter von Liechtenstein Marketing vertritt er das Land nun aus touristischer Sicht. Er reflektierte die aufgeworfenen Fragen aus der Sicht von Liechtenstein.

CIPRA feiert Geburtstag

Der Anlass war zugleich ein Jubiläum: Seit 65 Jahren verbindet die CIPRA Menschen, Projekte und Organisationen über sprachliche, kulturelle, geografische und politische Grenzen hinweg. Auch in Liechtenstein engagiert sich die Internationale Alpenschutzkommission, sei es durch öffentliche Diskussionen, durch Projekte zur Förderung nachhaltiger Pendlermobilität (Pemo) oder Jugendbeteiligung, mit Veranstaltungen wie am Internationalen Tag der Berge oder durch ihre Publikationen. Andreas Pichler, Geschäftsführer von CIPRA International, unterstreicht die Bedeutung des Standortes Liechtenstein für die CIPRA. «Neben der Unterstützung durch das Land gibt es in der Öffentlichkeit ein grosses Interesse für die Themen, die die Alpen bewegen.» Die aktuelle Ausgabe des Themenheftes SzeneAlpenbeleuchtet unter dem Titel «Destination Alpen – wo Einheimische und Gäste leben» die Wechselwirkungen des Tourismus’ in den Alpen mit anderen Bereichen wie Bauwirtschaft oder gesellschaftlichem Zusammenhalt.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /