© RPN / pixabay.com
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Rückversicherer Munich Re warnt vor Schäden durch den Klimawandel

Nach den enormen Schäden, die der Hurrikan Harvey im US-amerikanischen Bundesstaat Texas angerichtet hat, warnt Deutschlands größter Rückversicherer Munich Re auch hierzulande vor steigenden Unwetterschäden.

Die Unwetter würden heftiger und häufiger, sagt Peter Höppe, Meteorologe und Leiter der Geo-Risikoforschung der Munich Re, der ZEIT. In den 1980er Jahren hätten Gewitter noch Schäden von jährlich rund 200 Millionen Euro verursacht. Heute seien es 1,5 Milliarden Euro – mehr als das Siebenfache. Die Inflation ist da bereits heraus gerechnet, ebenso die Tatsache, dass Häuser oder Autos, die von Unwettern zerstört werden, heute oft mehr wert sind als früher.

Vor allem Hagelstürme, heftige Regengüsse und Starkwinde, die in Gewitterzellen entstehen, gibt es immer öfter. ‘In Deutschland haben sich von den zehn teuersten Gewittern der letzten 40 Jahre sieben seit dem Jahr 2013 ereignet’, sagt Höppe. Das sei ‘eine auffällige Häufung.’ Er macht auch dafür den Klimawandel verantwortlich: Weil sich die Ozeanoberflächen erwärmten, verdunste mehr Wasser. ‘Wasserdampf ist der Treibstoff für Gewitter, wie auch für Hurrikane.’

Dass sich ausgerechnet die Gewitter häufen, ist besonders gefährlich. ‘In einer Gewitterzelle herrschen chaotische Bedingungen’, sagt Höppe. ‘Man weiß nie, wo sie sich austobt, es kann jeden treffen.’ Generell sei Deutschland jedoch gut gegen den Klimawandel gewappnet, im 21. Jahrhundert seien ‘weder Leib und Leben noch unser Wohlstand erheblich gefährdet’ – anders als in ärmeren Ländern. Den Menschen dort müssten von den Industrieländern künftig durch Mikropolicen finanziert werden, mit denen sie sich gegen Dürren oder Überschwemmungen versichern könnten.

Mehr dazu in der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /