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VIRUS entgegnet S1-Ausflüchten und Schutzbehauptungen der Asfinag

Unabhängiges Bundesverwaltungsgericht wird entscheiden

Die Umweltorganisation VIRUS stellt zu den Behauptungen, mit denen die Asfinag auf ihre heutige Pressekonferenz zur Lobauautobahn reagiert hat, folgendes klar: "Über die Umweltverträglichkeit von S1 und Lobautunnel wird das unabhängige Bundesverwaltungsgericht entscheiden, ja es gibt einen erstinstanzlichen UVP-Bescheid des der Asfinag als Eigentümer nahestehenden Verkehrsministers aber der ist eben nicht rechtskräftig" so Sprecher Wolfgang Rehm.

Die bei der Pressekonferenz angesprochene 2016 freiwillig vorgelegte Projektänderung bei von den Projektkritikerns schon 2013 identifizierten Problembereichen wie hohen Grundwasserständen und den wasserdichten Wannen habe weiters gezeigt, dass auch der Asfinag der Handlungsbedarf klargeworden sein muss. Derzeit gäbe es tatsächlich keine Nachforderungen des Gerichts, weil die eben erst Ende März vorgelegten Unterlagen noch geprüft werden müssen. "Das Ergebnis bleibt abzuwarten, die bisherige Kaskade an Verbesserungsaufträgen und Erfüllungsversuchen spricht jedenfalls nicht für die Projektierungsqualität der Asfinag und wir haben heute auch bereits weitere nach wie vor bestehende Mängel bei Geologie und Grundwasser aufgezeigt," so Rehm. Die auch mit der Frage der Dichtheit der Dehnfugen der beweglichen Tunnelröhre verknüpfte Frage der Erdbebensicherheit sei im UVP-Verfahren auch nicht gelöst sondern unter Bestellung eines eigenen Sachverständigen in weitgehender Anerkennung der Sachargumente der Projektgegner auf später vertagt worden.

Schließlich seien auch die Verkehrszahlen der Asfinag mitnichten präzise, wie BMG-Geschäftsführer per Aussendung behauptet, sondern mit großen. Ungenauigkeiten der Modellberechnung behaftet, die die Autobahnplaner aber nicht angeben könnten obwohl derartiges seit langem Stand der Technik sei. Für das untergeordnete Straßennetz seien die Zahlen gar nicht aussagekräftig wie der Sachverständige für Verkehr im UVP-Verfahren festgestellt habe. "Aber auch mit den nur angeblich präzisen Zahlen der Asfinag ergeben sich starke Verkehrszunahme, keine oder nur vorübergehende Entlastungseffekte, und ein Anstieg der Treibhausgasemissionen im Untersuchungsgebiet von 60% gegenüber dem Jahr 2010", so Rehm abschließend.


Artikel Online geschaltet von: / stevanov /