© Hans Braxmeier/ pixabay.com - Sanierung macht Sinn
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Contracting greift erstmals auch für die Gebäudehülle

Studentische Wohnanlage in Mannheim wird energetisch modernisiert und komfortabler

Mannheim- In älteren Wohnkomplexen für Studierende stecken enorme Energiesparpotenziale. In die Jahre gekommene Gebäude zu sanieren, erfordert jedoch oft umfangreiche Investitionen. Wie mit Energiespar-Contracting den Gebäudeeigentümern diese Last abgenommen werden kann, zeigt ein jetzt gestartetes Vorhaben in Mannheim. Die Studentensiedlung Ludwig Frank erhält nicht nur eine effiziente Heiztechnik und LEDs für die Beleuchtung. Erstmals in der Contracting-Geschichte umfassen die Leistungen auch die Gebäudehülle. Das Studierendenwerk Mannheim kann sich als Träger über einen um die Hälfte reduzierten Energiebedarf freuen. Für die errechnete Energieeinsparung garantiert der Contractor E1 Energiemanagement. Der Träger zahlte lediglich einen geringen Betrag für die Beratung durch die KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg und ein weiteres Beratungsbüro.

Weitere Contracting-Informationen: www.kea-bw.de / Kompetenzzentrum Contracting

Eine moderne Heizungsanlage, LED-Beleuchtung, wassersparende Armaturen für alle Gebäude und neue Fenster, die Dämmung von Außenwand und Kellerdecke sowie eine Lüftungsanlage für eines der Gebäude: Ein integrales Energiespar-Contracting macht all diese Sanierungsschritte für die Studentensiedlung Ludwig Frank jetzt möglich. Der Contractor E1 Energiemanagement garantiert die künftigen Energieeinsparungen. Die Maßnahmen refinanzieren sich über die Einsparungen innerhalb von 16 Jahren.

Contracting kann jetzt auch Wärmedämmung

Das Einbeziehen der Gebäudehülle in ein solches Projekt ist ein Novum: Eines der acht Gebäude der Studierendensiedlung in Mannheim soll auf den energetischen Standard KfW-70 gebracht werden. Rüdiger Lohse, Leiter des Kompetenzzentrums Contracting bei der KEA: ‘Bislang war Contracting auf die Gebäudetechnik begrenzt’, sagt er, ‘doch die Wärmedämmung ist ein mindestens genauso wichtiger Aspekt der energetischen Sanierung. Nun kann Contracting auch Wärmedämmung.’ Die Bewohnerinnen und Bewohner des Komplexes können sich also bald über einen hohen Wohnkomfort freuen.

E1 Energiemanagement sichert bei einer Laufzeit des Projektes von acht Jahren eine jährliche Einsparung von 145.000 Euro zu. Die Firma setzt nicht nur die Maßnahmen um. Während der Vertragsdauer wartet und überwacht sie auch die Anlagen und garantiert zudem für die Energieeinsparungen. Im Gegenzug erhält der Contractor Vergütungen, die aus den eingesparten Energiekosten resultieren.

Das Studierendenwerk zahlte lediglich einen Teil der Beratungsleistung an die beiden Projektentwickler: KEA und Kapitel Unternehmensberatung für Energiedienstleistungen. Sie beide unterstützten das Studierendenwerk beim Vergabeverfahren und erstellten ein Vorkonzept. Die KEA organisierte außerdem die Förderung durch EU- und Bundesprogramme und gestaltete den Vertrag.

Geld aus Förderprogrammen

Die Weiterentwicklung des Contractings um die Einbeziehung der Gebäudehülle erfolgt federführend durch die KEA im Rahmen des Forschungsprojektes ‘Entwicklung von Energiedienstleistungen als Geschäftsmodell für die Umsetzung integraler energetischer Gebäudesanierungskonzepte im Nichtwohngebäude-Bestand’ (EDLIG) des Bundeswirtschaftsministeriums BMWI (Förderkennzeichen FKZ 03ET1170A).

Der überwiegende Teil der Projektentwicklungskosten stammt aus Fördergeldern des Projekts InEECo (Initiative Energiespar- und Energieliefer-Contracting in öffentlichen Gebäuden). Im Rahmen des Förderprogramms ELENA (European Local ENergy Assistance) hat die KEA bei der Europäischen Investitionsbank Mittel für die öffentlichen Gebäudeeigentümer in Baden-Württemberg eingeworben.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /