© Kongresskultur Bregenz - Dietmar Mathis / World Future Forum im Festspielhaus Bregenz.
© Kongresskultur Bregenz - Dietmar Mathis / World Future Forum im Festspielhaus Bregenz.

Wir reagieren nicht!

Gipfeltreffen in Österreich: Für Lösungen für die größten Herausforderungen unserer Zeit- „Bregenzer Erklärung“ veröffentlicht

Bregenz- "Das größte Versagen unserer Zeit ist das nicht angemessen Reagieren auf die globalen Probleme!" so Jakob von Uexkuel, Gründer des Alternativen Nobelpreises und des World Future Council, des Weltzukunftsrats, das bis Sonntag im Festspielhaus in Bregenz tagte.

Viele Lösungen liegen bereits auf dem Tisch, und trotzdem nicht zu handeln, ist einfach unverantwortlich, so Uexküll anlässlich eines Pressegesprächs zum Start der Tag. 50 Fachleute aus den unterschiedlichsten Bereichen, aus der Wissenschaft, Wirtschaft und der Politik, die aus aller Welt kommen, arbeiten bei dem Treffen an Lösungsstrategien für unsere Zeit. Mit Projekten vor Ort wird der Austausch zwischen den Experten und der Vorarlberger Bevölkerung gefördert.

Uexküll sieht sich selbst als ’Possibilist”, da er aufgrund seiner Tätigkeit jeden Tag sehe, welche Möglichkeiten es bereits gibt. Es sei einfach bequem, nur mit Optimismus oder Pessimismus zu weltweiten Krisen oder auch zum Klimawandel zu reagieren, weil man dann nichts tun müsse.

Das Wichtigste in unserer Zeit sei, den Menschen wieder Hoffnung zu geben. Der Weltzukunftsrat sieht sich selbst als ’Stimme zukünftiger Generationen”. Eine besonders große Rolle für die Gestaltung der globalen Zukunft gehört unseren Kindern, so Auma Obama, die als Ratsmitglied dem Weltzukunftsrat angehört.

Der Bregenzer Bürgermeister Markus Linhart meinte: ‘Der World Future Council kümmert sich um die Anliegen der künftigen Generationen auf globaler Ebene. Vieles setzen wir bei uns lokal bereits um.’ Die Stadt sei daher ein idealer Veranstaltungsort für das World Future Forum.

Zum Abschluss des 10. World Future Forums veröffentlichte der World Future Council seine ‘Bregenzer Erklärung’. Die 50 Ratsmitglieder aus aller Welt sehen Klimawandel und nukleare Bedrohungen als existentielle und akute Gefahr für die Menschheit.

‘Wenn wir den Kurs nicht ändern, steuern wir auf nie dagewesene Gefahren und Konflikte zu, die – in absehbarer Zeit – sogar das Ende der menschlichen Zivilisation einschließen.’ So drastisch formuliert der World Future Council, zu Deutsch auch Weltzukunftsrat, seine Einschätzung der aktuellen Lage in seiner ‘Bregenzer Erklärung’.

Die Ratsmitglieder sind der Überzeugung, dass funktionierende politische Lösungen bereits existieren – sie müssen nur verbreitet und umgesetzt werden. Deshalb identifiziert der World Future Council Gesetze und Maßnahmen, mit denen es gelingt die globalen Herausforderungen zu bewältigen und eine Welt zu gestalten, die gerecht, nachhaltig und friedlich ist. Die ‘Bregenzer Erklärung’ fasst die Arbeitsschwerpunkte für das kommende Jahr, wie etwa Abrüstung, erneuerbare Energie, Kinderrechte und Nahrungssicherheit, zusammen mit dem Ziel, die besten Lösungen an politische Entscheidungsträger weltweit zu vermitteln.

Jakob von Uexküll, Initiator des World Future Council, kann auf ein produktives World Future Forum zurückblicken und bekräftigt: ‘Warum mit Problemen leben, die wir lösen können? Und wir werden uns weiterhin - gemeinsam mit unseren Bregenzer Partnern - für eine nachhaltige, friedliche und gerechte Zukunft einsetzen.’

Unter anderem werden mit dem diesjährigen Future Policy Award, dem ‘Oscar für gute Gesetze’, politische Lösungen ausgezeichnet, die sich der Bekämpfung von Wüstenbildung und Landdegradation verschrieben haben: 30 Prozent der Landmasse der Erde sind von Trockengebieten bedeckt und somit sind 135 Millionen Menschen durch Wüstenbildung von Vertreibung und Hunger, die zu den Gründen für die Flüchtlingsströme in den Westen zählen, bedroht. Die Preisverleihung wird im Herbst 2017 in China stattfinden.

Weitere Maßnahmen umfassen unter anderen die Nutzbar-Machung der Geldschöpfungspolitik für Klimaschutz und die Umlenkung von Rüstungsausgaben zur Armutsbekämpfung. Die vollständige ‘Bregenzer Erklärung’ finden Sie hier


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /