© 526663- pixabay.com / Atomkraftwerk
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Keine längere Laufzeit für AKW Wolsong

Südkorea: Genehmigung der Betriebsverlängerung für das Kernkraftwerk Wolsong 1 aufgehoben

Seoul- Am 7. Februar hat das Verwaltungsgericht in Seoul die Entscheidung der nuklearen Sicherheitskommission (NSSC) rückgängig gemacht, die Betriebsgenehmigung von Wolsong 1 zu verlängern. Dieser Reaktor ist der zweitälteste in Südkorea. Wolsong 1 sollte eigentlich bereits 2012 heruntergefahren werden, als er seine ursprünglich geplante Lebensdauer von 30 Jahren erreicht hatte. Dennoch bewilligte die südkoreanische Nukleare Sicherheitskommission im Februar 2015 eine Verlängerung, so dass der Reaktor bis 2022 würde weiterlaufen können.

2166 Menschen (einschließlich Zivilgesellschaft und Anrainer in der Nähe des Kraftwerks) unterzeichneten eine Petition, die zu einer Aufhebung dieser Verlängerung führen sollte. Nach insgesamt 12 Anhörungen, einer vor-Ort Untersuchung und Zeugenbefragungen wurde die Tatsache bestätigt, dass die Erlaubnis für die Betriebsverlängerung von Wolsong 1 ungültig ist und darum zurückgenommen werden muss. Kurz darauf verkündete die Sicherheitskommission, sie werde Berufung einlegen und Wolsong 1 so lange in Betrieb belassen, solange das Berufungsverfahren dauert.

Die Delegierten der Klägerpartei konnten nachweisen, dass die Kommission kein Schaubild zur Erläuterung vorgelegt habe, welches hätte Einrichtungen und Teile vor und nach vorgenommenen technischen Änderungen zeigen sollen. Die Kommission habe auch nicht die neuesten technologischen Sicherheitsstandards in ihrer Evaluierung angewendet und habe außerdem eine Entscheidung getroffen, wobei zwei ihrer Mitglieder dafür nicht qualifiziert gewesen seien.

Die Koreanische Föderation der Umweltbewegung (KFEM) verlangt nun die Schließung des Betriebes von Wolsong 1 und außerdem den Rücktritt des Vorstandes der Sicherheitskommission. Der Manager der Koreanischen Umweltföderation, Yang Yi Won-Young sagte, das Urteil des Gerichtes zeige deutlich, dass die Sicherheitskommission das Gesetz auf widersprüchliche Weise angewandt habe und ohne Rücksicht auf die öffentliche Sicherheit. Außerdem seien zu viele Genehmigungen erteilt worden, um die Betriebsdauer alter Atomkraftwerke zu verlängern und gleichzeitig neue mithilfe der Nuklearindustrie zu bauen, d.h. ‘Korea Hydro und Nuclear Power.’

Autorin: Hye Lyn Kim für den Nuclear Monitor Nr. 838 vom 21.2.2017



Übersetzung ins Deutsche und Bearbeitung: Ina Conneally, Bernhard Riepl, www.sonneundfreiheit.eu


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /