© kai Stachowiak - pixabay.com / Wasser
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Auf den (Fuß-)Spuren des Wassers

Einige Unternehmen setzen sich bereits aktiv mit der Ressource Wasser auseinander, viele tun es aber noch nicht.

Wien - Der ‘Tag des Wassers’ kann dazu genutzt werden, dazu anzuregen, über den Stellenwert einer begrenzten Ressource nachzudenken. Es gibt zahlreiche Wege, um als Unternehmen im Bereich Wasser zu punkten.

In unseren Breiten wird Wasser noch nicht als begrenzte Ressource wahrgenommen. Erwähnt man Begriffe wie ‘beginnende Wasserknappheit’, ‘Water-Footprint’ oder spricht von der Erstellung einer ‘Wasserstrategie’ für Unternehmen, stößt man meist auf fragende Gesichter. Dabei besagt eine Studie der Universität für Bodenkultur und der Vereinigung für das Gas- und Wasserfach ÖVGW (2016), dass auch in Österreich Wasser knapp werden kann. Auf internationaler Ebene wurde der Stellenwert der Ressource Wasser bereits erkannt. In den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals) für 2030 spielt Wasser bereits eine wesentliche Rolle und ist in Zielen, wie ‘Sauberes Wasser und Sanitärversorgung’, direkt oder in ‘Nachhaltige Landwirtschaft und Produktion’, ‘Bekämpfung von Klimawandel und Bewältigung von Naturkatastrophen’ oder auch ‘Nachhaltige Städte’ indirekt verankert. Es ist somit an der Zeit, Wasser als entscheidenden Faktor für betriebliche und strategische Überlegungen und Entscheidungen zu betrachten: Wasser kann in der Produktion einen wesentlichen wirtschaftlichen Faktor darstellen. Immerhin zahlen Unternehmen für ihren Wasserverbrauch sowie die Aufbereitung ihres Nutzwassers. Eine effiziente Nutzung bringt demnach nicht nur ökologische Vorteile, sondern wirkt sich auch auf die Unternehmensbilanz aus. Mit den richtigen Methoden und Strategien können im Bereich Wasser sowohl Einsparungspotentiale, als auch potentielle Risiken aufgedeckt und verortet werden. Ein einfaches Wasser-Monitoring beispielsweise gibt Aufschluss über mögliche Wasserverluste und Einsparungen. Der Mautner Markhof Feinkost GmbH gelang es so, innerhalb von drei Jahren mehr als 5.300 m³ Wasser zu sparen, das entspricht ungefähr der Wassermenge von zwei olympischen Schwimmbecken.

Der Water-Footprint - Eine Frage des Betrachtungsrahmen: Ähnlich wie beim Carbon-Footprint reicht es auch beim Water-Footprint nicht aus, nur innerhalb der eigenen Mauern aktiv zu werden. Um erfolgreich die richtigen Maßnahmen zu entwickeln, gilt es die betrieblichen Aktivitäten entlang der gesamten Wertschöpfungskette hinsichtlich möglicher Schwachstellen im Bereich Wasser zu analysieren. Denn nur so kann eine fundierte Aussage getroffen werden, ob die größten Mengen an Wasser bei der Herstellung der Rohstoffe (z. B. Rohrzuckeranbau), bei der Produktion selbst oder in der Verwendungsphase (z.B. Seife) verbraucht bzw. verschmutzt werden. Neben den Mengen kann auch eine Verortung von Risiken und Potentialen erfolgen. Dies ist insofern entscheidend, als Wasser im Gegensatz zu CO2 eine regionale Fragestellung ist. 2011 evaluierte The Coca-Cola Company gemeinsam mit denkstatt, welche Auswirkungen der Rübenzuckeranbau in den verschiedenen Anbaugebieten hat. Mit Hilfe der gewonnen Daten konnten sensible Gebiete, in denen die Wassernutzung künftig zur Einschränkung des Rübenanbaus und damit der Zuckerlieferung für das Unternehmen führt, bestimmt und darauf basierend strategische Schritte erarbeitet werden.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /