© La Modula / Eiche
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Die Vorzüge von hiesigen Holzarten im Vergleich zu Tropenholz

Tropenholz wird insbesondere im Außenbereich bei Arbeiten an Haus und Garten geschätzt, birgt allerdings eine große Umwelt-Problematik, die letztendlich uns alle betrifft.

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Ökosysteme, Tier- und Pflanzenarten sowie Lebensräume werden nämlich für die Gewinnung tropischer Holz-Ressourcen quasi ausgemerzt, was katastrophale Auswirkungen für Mensch und Natur mit sich bringt.

Verbraucher können hier allerdings eingreifen und sich bewusst gegen das Holz aus den Regenwald Regionen entscheiden, ohne dabei in Hinblick auf die Holzqualität benachteiligt zu werden.

Tropenholz – keine Alternative für verantwortungsbewusste Verbraucher

Ob bei der Anfertigung von Türen, Fenstern, Parkett oder Gartenmöbeln- der Holzmarkt hat in Tropenholz einen neuen Favoriten gefunden, was einerseits auf die Eigenschaften des Materials aber auch die billigen Produktionsbedingungen – vornehmlich in Mittel- und Südamerika - zurückzuführen ist.

Tropenholz wird somit günstig produziert sowie verkauft und beeindruckt aufgrund der schönen Optik und der langen Haltbarkeit. Gleichzeitig stellt die Holzgewinnung aber auch eine Belastung für das Ökosystem vor Ort dar.

Rund 13 Millionen Hektar Regenwald werden jährlich im Namen der Holzindustrie beansprucht. Damit wird das artenreiche und wertvolle Ökosystem kontinuierlich reduziert und zerstört, was letztendlich in der vollständigen Abholzung der Wälder gipfeln könnte.

Was unterscheidet Tropenholz von hiesigen Holzarten?

Befürworter von Tropenholz stützen sich oft auf die besonderen Eigenschaften des Materials. Aufgrund des feuchten Klimas in den Regenwäldern müssen die Bäume eine Resistenz gegenüber der Witterung aber auch in Hinblick auf Pilze und Parasiten entwickeln. Das spricht dafür, dass die Tropenbäume über besondere Abwehrstoffe verfügen, durch die sie sich und das Holz schützen. Das sorgt für eine lange Haltbarkeit und Unempfindlichkeit gegenüber äußeren Einflüssen wie beispielsweise Feuchtigkeit.
Grundsätzlich trifft das auch zu, allerdings gibt es ebenso Bäume, die aus europäischen Ländern stammen und mit identischen Merkmalen aufwarten. Die Qualität des Holzes ist somit nicht allein entscheidend. Vielmehr sind es die Bedingungen, unter denen das Holz gewonnen wurde.

Die Holzindustrie versucht daher mittlerweile zunehmend, Verbraucher von einer nachhaltigen Gewinnung von Tropenholz zu überzeugen, um das ‘schlechte Gewissen’ aufgrund der Abholzung der Regenwälder zu beruhigen.

Von einer nachhaltigen Holzproduktion in den Regenwäldern kann aber trotzdem keine Rede sein. Hierbei handelt es sich um ein Wunschdenken der Industrie, um das eigene Handeln zu rechtfertigen. Denn gezielt nur bestimmte Bereiche im Regenwald zu nutzen, ist schier unmöglich.

Zunächst müssen die einzelnen Bereiche erschlossen werden, weshalb das Anlegen von Straßen, Brücken und Holzlagern erforderlich ist. Dafür werden ganze Landstriche zerstört, Tiere vertrieben und der empfindliche Urwaldboden stark beansprucht. Mitunter werden sogar Gebiete eingenommen, die von den letzten verbliebenen indigenen Völkern genutzt werden, die dann ebenfalls ihren natürlichen Lebensraum verlieren.
Eine Aufforstung und Neubepflanzung der zerstörten Landstriche berücksichtigt die profitorientierte Industrie dabei natürlich nicht. Was übrigens ebenso für eine faire Bezahlung jener Arbeiter gilt, die die Rodung der Wälder durchführen müssen.
Nachhaltigkeit oder soziale Gerechtigkeit in Bezug auf Holz, das aus dem Regenwald stammt, ist somit kaum aktiv umzusetzen. Anders verhält es sich hingegen bei qualitativ hochwertigem Holz, das in heimischen Wäldern gewonnen wird.

Die Vorteile von heimischen Hölzern

Holz, das aus der heimischen Region stammt, steht Tropenhölzern qualitativ in nichts nach. Viele Arten wie Eiche, Fichte, Ahorn oder Buche sind in Hinblick auf die individuellen Eigenschaften nahezu identisch und sind somit ebenfalls bestens geeignet, um sie beispielsweise im Außenbereich einzusetzen oder bei der Produktion stabiler Möbel.

Besonders die schöne Maserung vom Eichenholz findet bei Möbel Fans großen Anklang!
Beim Kauf von heimischen Hölzern sollte man aber unbedingt auf Zertifikate achten, die eine nachhaltige und ökologische Gewinnung des Holzes bestätigen. Dafür sprechen zum Beispiel das FSC Siegel oder auch das PEFC Zertifikat. Beide Auszeichnungen bestätigen, dass die Holzgewinnung unter Berücksichtigung ökologischer Gesichtspunkte erfolgt ist. Das geht damit einher, dass weder Natur noch Tierwelt durch die Abholzung in Mitleidenschaft gezogen wurden.

Hiesige Hölzer unterscheiden sich somit insbesondere in Hinblick auf die Umweltbilanz maßgeblich von Alternativen, die in tropischen Gebieten wie im Regenwald gewonnen wurden. Das ist auch darauf zurückzuführen, dass hierzulande Landrechte und Naturschutzgesetze von der Holzindustrie berücksichtigt werden müssen.

Hinzu kommen soziale Komponenten, wie faire Löhne und optimale Arbeitsbedingungen, die man in süd- oder mittelamerikanischen Ländern leider oft vergeblich sucht. Diese Aspekte sind dann auch dafür verantwortlich, dass sich Tropenhölzer kostengünstig und in größeren Mengen produzieren lassen, was für die profitorientierte Holzindustrie natürlich von Interesse ist. Leider auf Kosten von Umwelt und Mensch.

Eichenholz – Eine vollwertige Alternative zum Tropenholz

Wer diese Missstände nicht unterstützen möchte, findet insbesondere in der Eiche ein Holz, das mit identischen Merkmalen wie das Holz aus dem Regenwald überzeugt.
Auch die Eiche ist ein beliebtes Material, das für Bauarbeiten im Außenbereich oder sogar beim Verbauen im Erdreich und im Wasser verwendet wird. Das Holz überzeugt in dem Fall durch eine besonders lange Haltbarkeit und Stabilität und zeigt sich nahezu unbeeindruckt durch äußere Einflüsse wie Regen, Frost oder starke Sonneneinstrahlung.
Hinzu kommt die attraktive Oberfläche und Maserung, weshalb die Eiche in der Möbelindustrie längst zum absoluten Allrounder avanciert ist. Eichenmöbel stehen für Eleganz und Robustheit - auch dann, wenn sie im Alltag einer täglichen großen Belastung ausgesetzt sind. Das ist einer der Gründe, weshalb sich immer mehr Menschen bewusst für Tische, Stühle oder auch Betten aus Eichenholz entscheiden.

Zusätzlich werden diese vielen Vorteile dann auch noch durch die Pflegeeigenschaften perfektioniert. Denn das Holz nimmt Pflegemittel für den Holzschutz perfekt auf und kann problemlos lackiert, lasiert, geölt und /oder gewachst werden. Das spricht zusätzlich dafür, dass man die Haltbarkeit und Schönheit der Eiche für eine denkbar lange Zeit bewahren kann.

Fazit

Allein um den Bestand der Regenwälder überall auf der Welt zu sichern, lohnt sich der bewusste Verzicht auf Tropenhölzer. Das gilt ebenso, um lange Transportwege von Gütern zu verhindern, die zudem unter sozial weniger optimalen Bedingungen produziert wurden. Stattdessen sollte man sich auf heimische Holzarten konzentrieren, die mit identischen Qualitätsmerkmalen aufwarten und gleichzeitig auch noch für eine faire und ökologische Ressourcen-Gewinnung stehen.

Wer sich gegen Holz aus subtropischen Regionen entscheidet, setzt somit ein klares Zeichen und trägt einen wertvollen Beitrag dazu bei, dem Sterben der Regenwälder und vieler artengeschützter Tiere und Pflanzen, ein Ende zu setzen.


Autor: Hannes Bodlaj
Als Geschäftsführer vom Onlineshop für Massivholzmöbel LaModula aus Villach, ist Hannes Bodlaj in erster Linie für die strategische Ausrichtung und die finanzwirtschaftlichen Agenden des Unternehmens zuständig. Das gesamte Team handelt frei nach dem Unternehmensleitsatz Traumhaft schlafen, natürlich wohnen’, der sich quer durch das Sortiment des Shops zieht.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /