© Brandner/ Seit Jänner 2016 sind auch zwei Mitarbeiter des Zwettler Büros der NÖ Regional mit dem e-Carsharing-Auto unterwegs
© Brandner/ Seit Jänner 2016 sind auch zwei Mitarbeiter des Zwettler Büros der NÖ Regional mit dem e-Carsharing-Auto unterwegs

Bezirk Waidhofen/Thaya im Vorjahr klare Nummer eins beim E-Auto-Anteil

Im Bezirk Waidhofen/Thaya waren im Vorjahr bereits 5,2 Prozent der Neuwagen E-Pkw.

Das ist österreichweit der höchste Anteil an E-Pkw, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Deutlich höher als im Österreich-Schnitt ist der E-Pkw Anteil auch in Wien-Innere Stadt sowie in den Bezirken Bregenz und Kitzbühel. E-Pkw sind vor allem für ländliche Regionen sehr gut geeignet, auch in Form von E-Carsharing von Gemeinden, betont der VCÖ. Neben dem Ausbau der Infrastruktur für E-Mobilität ist der Anteil der erneuerbaren Energien auszubauen.

Der Waldviertler Bezirk Waidhofen an der Thaya ist mit einem Anteil von 5,2 Prozent Österreichs Spitzenreiter bei den Neuzulassungen von E-Pkw. An zweiter Stelle folgt der 1. Bezirk in Wien mit 3,8 Prozent, vor den Bezirken Bregenz und Kitzbühel mit jeweils 2,9 Prozent. Mit Ausnahme des Burgenlands gibt es in jedem Bundesland zumindest einen Bezirk mit einem E-Pkw-Anteil von mehr als zwei Prozent. Den niedrigsten Anteil haben Wien-Meidling (0,1 Prozent) und Wien-Simmering (0,2 Prozent), in Leoben Stadt wurde kein E-Auto neu zugelassen.

"Der Anteil von E-Pkw bei den Neuzulassungen ist in zahlreichen Regionen höher als in den Städten. Die Annahme, E-Pkw wären Stadt-Autos ist falsch. Im Gegenteil, E-Pkw sind für dünner besiedelte Regionen ideal", so VCÖ-Experte Markus Gansterer. So kommt die Stadt Linz auf einen E-Pkw Anteil von nur 0,8 Prozent, im Mühlviertler Bezirk Rohrbach ist der Anteil mit 2,2 Prozent fast dreimal so hoch. In ländlichen Regionen ist der Anteil von Einfamilienhäusern hoch, die E-Pkw können einfach in der Garage aufgeladen werden. Die Reichweite ist in der Regel kein Problem, auch in den Regionen sind neun von zehn Autofahrten kürzer als 50 Kilometer. Zudem bieten immer mehr Gemeinden ihrer Bevölkerung E-Carsharing an. In Niederösterreich gibt es in bereits rund 40 Gemeinden e-Carsharing.

Für die kommenden Jahre braucht es einen Ausbau der E-Ladeinfrastruktur in Österreich. "Denn das Klimaabkommen von Paris, das Österreich ratifiziert hat, bedeutet den Ausstieg aus fossilen Energieträgern. Es bleiben nur noch 33 Jahre um den Verkehrssektor zur Gänze von Erdöl unabhängig zu machen", verdeutlicht Gansterer.

Damit E-Autos einen Beitrag zur Verringerung der klimaschädlichen CO2-Emissionen leisten, ist es wichtig, dass der Strom aus erneuerbarer Energie gewonnen wird. Entsprechend ist der Anteil der erneuerbaren Energie in Österreich zu erhöhen, betont der VCÖ. Gleichzeitig ist der Energieverbrauch des Verkehrs zu reduzieren. Durch die Stärkung der Ortskerne und der Nahversorgung können die Distanzen reduziert werden und der Bevölkerung ist es leichter möglich, Erledigungen im Alltag zu Fuß oder mit dem Rad zu machen. Zudem ist das Angebot an öffentlichen Verkehrsverbindungen stark auszubauen. "Österreich hat gute Voraussetzungen, Europas Kompetenzzentrum für umweltfreundliche Mobilität zu werden und kann damit viele Arbeitsplätze schaffen und sichern. Weltweit werden in den nächsten Jahren Know-How und Technologien nachgefragt werden, um den Verkehr vom Erdöl unabhängig zu machen. Für das Exportland Österreich eine Riesenchance", stellt Gansterer fest.

In Österreich wurden im Vorjahr 3.826 batterieelektrische Pkw neu zugelassen, mehr als doppelt so viele wie im Jahr 2015. Im Bundesländer-Vergleich hat Vorarlberg mit 2,3 Prozent die Nase vorne, den zweithöchsten Anteil weist das Land Salzburg mit 1,5 Prozent auf, vor der Steiermark mit 1,3 Prozent.

VCÖ: Bezirk Waidhofen/Thaya war im Vorjahr Österreichs Spitzenreiter bei E-Pkw (Anteil E-Pkw an Pkw-Neuzulassungen 2016 (Anzahl neuzugelassene E-Pkw)

Bezirk Waidhofen / Thaya: 5,2 Prozent (40) Wien Innere Stadt: 3,8 Prozent (118)

Bezirk Bregenz: 2,9 Prozent (122)
Bezirk Kitzbühel: 2,9 Prozent (87)

Bezirk Bludenz: 2,4 Prozent (70)
Bezirk Südoststeiermark: 2,3 Prozent (49) Bezirk Kirchdorf / Krems: 2,3 Prozent (34) Bezirk St. Johann im Pongau: 2,3 Prozent (57)

Bezirk Zell am See: 2,2 Prozent (61)
Bezirk Rohrbach: 2,2 Prozent (30)
Bezirk Horn: 2,2 Prozent (31)
Bezirk Mistelbach: 2,1 Prozent (47)

Bezirk Feldkirch: 2,1 Prozent (95)
Bezirk Hermagor: 2,1 Prozent (8)

Bezirk Dornbirn: 1,9 Prozent (68)
Graz: 1,9 Prozent (228)
Wien-Mariahilf: 1,9 Prozent (11)
Wien-Alsergrund: 1,9 Prozent (11)

Bezirk Ried: 1,8 Prozent (39)
Bezirk Grieskirchen: 1,8 Prozent (30)

Bezirk Salzburg-Land: 1,7 Prozent (94)
Eisenstadt: 1,7 Prozent (23)

Bezirk Krems Land: 1,7 Prozent (23)
Bezirk Freistadt: 1,7 Prozent (32)
Graz Umgebung: 1,7 Prozent (72)
Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2017

VCÖ: Vorarlberg hat höchsten E-Pkw-Anteil in Österreich (Anteil E-Pkw an den Pkw-Neuzulassungen 2016 (Anzahl neuzugelassene E-Pkw 2016) )

Vorarlberg: 2,3 Prozent (355)

Salzburg: 1,5 Prozent (401)

Steiermark: 1,3 Prozent (546)

Niederösterreich: 1,2 Prozent (757)

Oberösterreich: 1,2 Prozent (657)

Tirol: 1,2 Prozent (353)

Kärnten: 0,9 Prozent (163)

Burgenland: 0,8 Prozent (75)

Wien: 0,7 Prozent (519)
Österreich: 1,2 Prozent (3.826)

Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2017


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /