© VGT / Verschmutzt im Kot liegend: Trotzdem AMA-Gütesiegel?
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Fleischskandal: Haltungsskandal nicht vergessen

Kennzeichnungspflicht unumgänglich

Bei der Aufregung um den Etikettenschwindel wurde auf einen wesentlichen Gesichtspunkt des Fleischskandals vergessen: die Tierqual in den Ställen.
Schweine

Vollspaltenböden, Stress, nicht einmal genügend Platz, um sich hinzulegen: so sieht der Alltag auch in österreichischen Betrieben aus.
Schweine-Leiche

Besonders schockierend: Kannibalismus. In diesem Stall ist ein totes Tier tagelang unbemerkt geblieben. Die anderen Schweine sind durch die tierunfreundliche Haltung so gestresst, dass sie begonnen haben, die Leiche aufzuessen.

VGT nach Aufdecker-Skandal erleichert über weitgehende Zustimmung

Der vom VGT aufgedeckte Fleischskandal hat österreichweit aber auch über die die Grenzen hinweg für Aufsehen und Empörung gesorgt. Es wurden mehrere Probleme offensichtlich. Etwas aus dem Fokus gerückt sind jedoch die fürchterlichen Haltungsbedingungen, auf die explizit hingewiesen werden soll!

Österreich-Deutschland-Schweiz

Weite Kreise zieht der vom VGT aufgedeckte Fleisch-Skandal. Medienanfragen aus den genannten Ländern beweisen die Relevanz dieses Skandals. Schweine aus einer deutschen Massentierhaltung gelangten über illegal-durchgeführte Tiertransporte in Metzgereien, die das Fleisch dort als Österreichisches anboten, teilweise sogar explizit die Tierfreundlichkeit der Herkunft betonten.

Tierleid aufdecken und ins Bewusstsein bringen

"Die grauenhaften Bilder aus den beiden deutschen Massentierhaltungen schockieren uns alle!", sagt David Richter vom Verein gegen Tierfabriken. "Aber erschreckend ist ebenso die Erkenntnis, dass es in mindestens 90 % der österreichischen Schweinehaltungen ähnlich aussieht!" Schweinehaltungen in Oberösterreich, Niederösterreich oder der Steiermark sehen überhaupt nicht so aus, wie sich ein Großteil der KonsumentInnen das vorstellt!"

Die Haltungsbedingungen bei Schweinen unterliegen dem EU-Mindestniveau, artgemäße Haltunsformen sind in Österreich Mangelware.

"Wir fordern eine Kennzeichnungspflicht auch nach Haltungsart!" betont David Richter. "Hinter der rot-weiß-roten Österreich-Schleife verbirgt sich meist Tierquälerei, die erschreckenderweise legal ist. Das ist der besondere Skandal - dass die Normalität ebenso ein Graus ist!"

Wird das Fleisch nach Haltungsart gekennzeichnet, wird das eine Änderung im Verkaufsverhalten bringen. So wie dies auch bei der Kennzeichnung von Hühnereiern geschehen ist. Der Konsument und die Konsumentin entscheidet mit dem Geldbörsel über die Realität in der Landwirtschaft, aber der Gesetzgeber soll verhindern, dass weiterhin Detektivarbeit notwendig ist, an Informationen über die Haltungsart zu kommen.

Deshalb rufen wir alle KonsumentInnen dazu auf, die Forderung nach Kennzeichnung zu unterstützen und die VGT-Petiton auf fleischherkunft.at zu unterzeichnen!

Quelle : VGT

Rückfragehinweis
David Richter, 0676 5852629, medien@vgt.at


Artikel Online geschaltet von: / hackenberg /