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Mehr Klimaschutz durch Heizöl-Besteuerung

Die geringe Besteuerung von Heizöl behindert erneuerbares Heizen in Österreich. Die Chance auf tausende neue Arbeitsplätze bleibt damit ungenutzt.

"Wir müssen auf die Tube drücken, um den Temperaturanstieg auf deutlich unter 2 Grad Celsius zu begrenzen", sagt Roger Hackstock, Geschäftsführer des Verbandes Austria Solar. "Dabei hilft uns, wenn wir den Mythen des fossilen Zeitalters klare Fakten entgegensetzen können." Der neue Faktencheck Energiewende des Klimafonds ist dabei eine große Hilfe. Nach dem Inkrafttreten des Klimaabkommens ist jetzt rasches Handeln gefragt. Denn die bislang vorgelegten Pläne reichen nicht aus, um den Klimawandel bei 2 Grad zu begrenzen. Das gilt auch für Österreich.

Klimaschutz in Gebäuden stärken

Der Gebäudesektor ist für etwa ein Drittel der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Heizen, Warmwasser und Kühlung benötigen erhebliche Mengen an Energie, in Österreich 27 Prozent des Endenergieverbrauchs. Auch wenn seit 1990 viel erreicht wurde - die Treibhausgasemissionen in Gebäuden sind um mehr als zwei Drittel gesunken - dürfen wir nicht auf halbem Wege stehen bleiben. Immer noch heizen laut Statistik Austria über 700.000 Haushalte mit Öl, weil Heizöl nur gering besteuert wird. Wie der Klimafonds berechnete, beträgt die Mineralölsteuer auf Heizöl im Jahr 2016 mit 9,8 Cent pro Liter nur ein Fünftel der Steuer auf Benzin mit 48,2 Cent pro Liter. Allein zum Heizen werden jedes Jahr 1,3 Milliarden Liter Heizöl extraleicht verbrannt. Würde stattdessen Solarwärme, Umweltwärme oder Holz genutzt, sinken die Treibhausgasemissionen um 3,4 Millionen Tonnen pro Jahr. Das ist ein Viertel des gesamten österreichischen Reduktionsziels an Treibhausgasen bis 2030.

Wärmestrategie erforderlich

"Um den Klimaschutz in Gebäuden voranzutreiben, muss Heizöl genauso wie Diesel oder Benzin besteuert werden", so Roger Hackstock. "Das muss ein Ziel der Energie- und Klimastrategie der Bundesregierung sein." Die Umstellung auf erneuerbare Energien beim Heizen würde Inlandsinvestitionen von 11 Milliarden Euro auslösen und über mehr als ein Jahrzehnt 6.000 zusätzliche Dauerarbeitsplätze schaffen. "Mit keiner anderen Klimaschutzmaßnahme bleibt mehr Geld im Land als bei Maßnahmen in Gebäuden", betont Hackstock.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /