© Peggy und Marco Lachmann-Anke- pixabay.com
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Ressourcen wieder verwenden statt verschwenden

"Tag der Umwelt- und Abfallbeauftragten“ im Wiener Rathaus sorgte für großes Interesse

Wien. Im Wiener Rathaus versammelten sich am 17. November über 200 Gäste, um die wichtigen Themen rund um die Ressourcenverschwendung näher zu erörtern.

Die Kooperation der Wiener Umweltschutzabteilung - MA 22 mit der TÜV AUSTRIA Akademie trug auch dieses Jahr wieder große Früchte: Die als ÖkoEvent organisierte Veranstaltung war sehr gut besucht und begeisterte mit Impulsen, von dem jeder Betrieb profitieren kann. Keynotespeaker Tarek Leitner betonte den riesigen Flächenverbrauch in Österreich, Karin Büchl-Krammerstätter, Leiterin der Wiener Umweltschutzabteilung – MA 22, verwies auf den Umgang unserer Gesellschaft mit Tieren, insbesondere auf die Achtsamkeit auf Tierwohl und Umweltschutz in der Lebensmittelproduktion.

Von dem Grad der Versiegelung bis zur artgerechten Tierhaltung>
In Österreich geht die Versiegelung wertvoller Flächen hurtig voran! So wird, laut Keynotespeaker Tarek Leitner, 20 ha pro Tag an Fläche verbaut, das entspricht der Fläche von 30 Fußballfeldern! Interessantes Detail: Österreich ist Spitzenreiter: 1,8 m² Einzelhandelsverkaufsfläche fallen auf jede Bewohnerin und Bewohner, der EU-Durchschnitt liegt nur bei 1 m2. Stellt sich die Frage, wo diese Entwicklung hinführen soll? Mit diesem enormen Flächenverbrauch geht auch die Schönheit und Biodiversität der Landschaften verloren.
Karin Büchl-Krammerstätter verwies als Veranstalterin, dass diese Veranstaltung, so wie alle anderen, die im Wiener Rathaus stattfinden, mit guten Beispiel vorangehen: Das Ziel ist Ressourcen zu sparen und mit denen, die eingesetzt werden müssen achtsam umzugehen. Es wird kein unnötiges Papier verschwendet, die Tagungsunterlagen werden Online angeboten, das Buffet wurde zum Großteil in Bioqualität offeriert, wenn tierische Produkte am Teller landen, dann wird darauf geachtet, dass diese Tiere ein tiergerechtes Leben führen konnten. Es werden auch viele nichtierische heimische alternative Produkte angeboten, da diese einen geringeren ökologischen Fußabdruck haben. Dies wurde mit dem Prädikat ‘ÖkoEvent’ besiegelt.

Der 48er Tandlermarkt als Best Practice

Es ist immer wieder erstaunlich und überraschend, was so alles an gebrauchsfähigen ‘Schmankerln’ auf den Wiener Mistplätzen landet. Ist der oder diejenige, die die Altwaren abgeben, gewillt es weiter zu geben, dann kommen diese Dinge zum 48er Tandler. Dort kann man auf 910 m2 Verkaufsfläche tolle Schnäppchen aus den Bereichen Bücher, Elektronik, Bekleidung, Musikinstrumente, Spielsachen,… erstehen. Der 48er Tandlermarkt ist ein wunderbares Beispiel für Ressourcenschonung, weil hier Dinge, die für den Abfall bestimmt waren noch lange gute Dienste erledigen und viele Leute sich daran erfreuen können. Der Erlös kommt einen guten Zweck zu, eine rundum nachhaltige Angelegenheit.

Alles rechtens?

Der rechtliche Themenblock gab den betrieblichen Umwelt- und Abfallbeauftragten wichtige Praxistipps zu den Themen Gewerbeverfahren Verpackungsverordnung und der Umsetzung und Vollziehung von EU-Recht. So wurde zum Beispiel genau erörtert was genehmigungspflichtige Projekte sind und wie dann genau vorzugehen ist.

Tag der Umwelt- und Abfallbeauftragten als ÖkoEvent organisiert

Diese Veranstaltung ging mit gutem Beispiel voran! Ausgezeichnet mit dem Prädikat ‘ÖkoEvent’ wurde eindrucksvoll gezeigt, wie Abfälle vermieden und damit Ressourcen gespart werden konnten. So wurde auf die Tagungsmappe, die bei den meisten bestenfalls im Altpapier landen, eingespart, anstatt dessen kann man sich alle Unterlagen online ansehen. Auf allen Ankündigungen wurde auf die perfekte Erreichbarkeit mit den Öffentlichen Verkehrsmittel hingewiesen, sodass es für alle Beteiligten ein leichtes war auf die Anreise mit dem PKW zu verzichten. Die meisten Akzente wurden aber bei der Mittags- und Pausenverpflegung gesetzt: Die gesamte Verpflegung entsprach den Kriterien des ‘natürlich gut Tellers’ (http://www.umweltberatung.at/biokueche-natuerlich-gut-teller). Das heißt, dass auf die Saisionalität und Regionalität der Lebensmittel geachtet wurde. Möglichst viel der Speisen und Getränke waren in Bioqualität und der Fleischanteil wurde auch drastisch reduziert. Alles wurde in Mehrweg ausgegeben und der Kaffee war ein fair gehandelter. Bei den tierischen Produkten wurde auch darauf geachtet, dass die Tiere artgerecht und mit Respekt behandelt wurden, von der Geburt bis zur Schlachtung.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /