© afrndz/ pixabay.com - Laden eines Elektroautos
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Österreich an sechster Stelle bei Neuzulassungszahlen von Elektroautos in der EU

Lade-Infrastruktur verbessern, CO2-Grenzwerte für Neuwagen senken

Wien - Österreich liegt bei den Neuzulassungen von E-Autos im EU-Vergleich im vorderen Mittelfeld. Das zeigt eine neu veröffentlichte Studie von Transport & Environment, dem internationalen Dachverband des VCÖ. EU-Spitzenreiter ist die Niederlande, wo im Vorjahr bereits jeder zehnte Neuwagen ein E-Auto war. Österreich belegt den sechsten Platz und heuer hat sich der Anteil der E-Autos verdoppelt. Notwenfig sind verstärkte Investitionen in den Ausbau der Lade-Infrastruktur sowie auf EU-Ebene niedrigere CO2-Grenzwerte für Neuwagen.

"Bei der E-Mobilität sind die Unterschiede innerhalb der EU noch sehr groß", fasst VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen ein Ergebnis der in Brüssel veröffentlichten Studie von Transport & Environment zusammen. Österreich liegt hinter den Niederlanden, Schweden, Dänemark, Großbritannien und Frankreich an sechster Stelle.

Am höchsten ist der Anteil der E-Pkw bei den Neuzulassungen in den Niederlanden mit 9,7 Prozent im Jahr 2015. Jedoch sind in den Niederlanden 92 Prozent der E-Pkw so genannte Plug-In Hybrid Pkw, die neben dem E-Motor zusätzlich einen Verbrennungsmotor haben. Am niedrigsten ist der Anteil in Malta, wo lediglich drei E-Autos auf den Markt kamen. Den höchsten Anteil von reinen E-Autos (Batterie-elektrische Pkw) weist Dänemark mit 1,2 Prozent auf. Österreich erreichte bei den Batterie-Elektrischen Pkw im Vorjahr mit 0,5 Prozent den fünfthöchsten Wert, heuer kletterte der Anteil in den ersten drei Quartalen auf 1,2 Prozent.

Insgesamt wurden heuer in den ersten neun Monaten 3.798 E-Pkw neu zugelassen, gegenüber 1.805 im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Neben 2.919 rein elektrischen Pkw wurden 879 Plug-In Hybrid Pkw neu zugelassen.

Im Bundesländervergleich wurden bisher 2016 in Niederösterreich die meisten rein elektrischen Pkw zugelassen (588), dahinter folgen Oberösterreich (511), die Steiermark (413) und Wien (362). Beim Anteil der E-Autos an den Pkw-Neuzulassungen ist Vorarlberg mit 2,4 Prozent der Spitzenreiter, vor dem Land Salzburg (1,6 Prozent).

Im Pariser Klimaabkommen ist das Ziel einer erdölfreien Mobilität bis zum Jahr 2050 festgelegt. "Die E-Mobilität leistet einen zentralen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele, vorausgesetzt der Strom kommt aus erneuerbarer Energie", betont VCÖ-Expertin Rasmussen.

Wichtig ist in Österreich ein verstärkter Ausbau der Lade-Infrastruktur, die Barrieren bei der Zugänglichkeit und Nutzung sind rasch zu beseitigen. Notwendig wäre auch ein Zeitplan für den Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor. Zuletzt forderte in Deutschland der Bundesrat - die Vertretung der Landesregierungen der deutschen Bundesländer- ein Ende für neue Diesel- und Benzin-Pkw spätestens im Jahr 2030. "Dieses Ziel ist machbar. Je früher es erreicht wird, umso besser für das Klima, die Luftqualität und für die Energiebilanz der Staaten", so VCÖ-Expertin Rasmussen.

Die T&E Studie gibt es auf www.vcoe.at zum Download


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /