© Gerald Simon- pixabay.com / Feuersalamander
© Gerald Simon- pixabay.com / Feuersalamander

Ein bunter Lurch im Wienerwald

Der Feuersalamander ist in Wiens Wäldern unterwegs

Wien - Der auffällig gelbschwarz gefärbte Feuersalamander ist vor allem in Laubwäldern zu finden, in denen er klare und fischfreie Waldbäche vorfindet. Im Rahmen von Netzwerk Natur, dem Wiener Arten-und Lebensraumschutzprogramm, das in der Wiener Umweltschutzabteilung-MA 22 angesiedelt ist, werden unterschiedliche Projekte des Amphibienschutzes umgesetzt. Maßnahmen reichen vom Liegenlassen alter Baumstämme bis zur Errichtung von Amphibienanlagen zur sicheren Straßenquerung von Feuersalamander, Erdkröte und Co.

Gelbschwarz durch die Nacht

Das Leben eines Feuersalamanders beginnt im Wasser, wobei die Weibchen dieser Art nicht wie andere Amphibien Eier in Form von Laich ablegen, sondern bereits entwickelte Larven hervorbringen. Daraus entwickeln sich die schwarzgelb gefärbten und rund 20 cm langen Schwanzlurche. Feuersalamander sind nachtaktiv auf der Suche nach Asseln, Käfern oder Schnecken. Tagsüber verstecken sie sich in Bodenlücken, unter Totholz oder Wurzelstöcken.

Über ihre Ohrdrüsen sondern die Feuersalamander ein giftiges Sekret ab, das einerseits Krankheitserreger, andererseits auch Fressfeinde abhalten soll. Das Sekret ist für Menschen grundsätzlich ungefährlich, kann jedoch zu Schleimhautreizungen führen. Hunde sollten Feuersalamandern lieber nicht zu nahe kommen, für sie kann das Sekret beim Verschlucken gesundheitliche Folgen haben. Ein wenig Respektabstand sollte das Naturerlebnis aber nicht trüben und verhindert darüber hinaus Stress beim Wildtier.

Zum Überwintern ziehen sich die Feuersalamander in Höhlen, Spalten oder alte Säugerbaue zurück. In der Sommerszeit begeben sie sich bevorzugt bei feuchtem und kühlem Wetter aus ihren Tagesverstecken. Freilebende Feuersalamander können ein Alter von bis zu 20 Jahren erreichen.
Lurch des Jahres 2016

Der Feuersalamander ist wie alle Wiener Amphibien streng geschützt, aber auch eine nach der Österreichischen Roten Liste potenziell gefährdete Art. Der auffällig gelbschwarz gefärbte Schwanzlurch wurde, um darauf aufmerksam zu machen, von der Österreichischen Gesellschaft für Herpetologie zum Lurch des Jahres gewählt.

Was dem Feuersalamander das Leben schwer macht, ist vor allem der Verlust an Lebensraum bzw. notwendigen Strukturen darin. So ist in aufgeräumt bewirtschafteten Wäldern oftmals nur wenig Totholz als Versteck verfügbar oder Waldbäche und deren Quellen werden durch Verbauungen bzw. Regulierungen unzugänglich gemacht. Auch Straßen, die den Aktionsraum ‘zerschneiden’ und durch Autos zur Todesfalle werden können, Fischbesatz oder der Einsatz von Pestiziden oder Herbiziden verschlechtern die Lebensbedingungen des Feuersalamanders. Wer dem Lurch etwas Gutes tun mag, kann das, indem im eigenen Garten oder Umfeld künstliche Dünge- oder Pflanzenschutzmittel vermieden werden und ein ‘unaufgeräumter Bereich’ im Garten belassen wird.

Kostenloser Folder zu Amphibien in Wien

Neben dem Feuersalamander leben in Wien auch zahlreiche andere Amphibien, wie Grasfrosch, Wechselkröte oder der seltene Alpenkammmolch. Mehr Informationen zu den ‘Amphibien in Wien’ bietet der gleichnamige Folder der Wiener Umweltschutzabteilung-MA 22. Der Folder kann beim Foldertelefon der MA 22 unter 01 4000 73420 bestellt oder unter www.umweltschutz.wien.at heruntergeladen werden.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /