© Umweltverband/ Lebensmittel sind kostbar
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Lebensmittel sind kostbar - Sie gehören nicht in den Müll

Vorarlberg: Neue Gratis-Broschüre & „regionales Frühstück“ in den 1. Volksschulklassen

© Umweltverband/ Gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung
© Umweltverband/ Gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung
© Umweltverband/ Gemüsecurry mit Brotknödel
© Umweltverband/ Gemüsecurry mit Brotknödel

Wie wertvoll Lebensmittel sind und dass sie genau deswegen nicht in den Abfall gehören, sollte mittlerweile jeder wissen. Trotzdem landen in Vorarlberg noch immer pro Kopf und Jahr elf Kilogramm genießbare Lebensmittel im Abfall: Sechs Kilogramm im Restabfall + fünf Kilogramm im Bioabfall. Dies Verschwendung von Nahrungsmitteln ist nicht nur ein moralisches und ethisches Problem, sondern kostet allein in Vorarlberg mehr als 100.000 Euro pro Tag. 300 Euro könnte jeder Vorarlberger Haushalt jährlich sparen, ginge er mit den Lebensmitteln entsprechend achtsam um!

Mehr Wertschätzung für Lebensmittel und bewusster Umgang damit

‘Wenn mehr Menschen sich überlegen würden, dass sie nicht nur einen Apfel wegschmeißen, sondern dieses Produkt einen langen Weg der Reife, der Ernte und des Transports mit hohem Energieaufwand hinter sich hat, lassen sich Bewusstsein und Wertschätzung für Lebensmittel steigern’, meint der zuständige Landesrat Johannes Rauch und hat dazu einen persönlichen Tipp: ‘Vor dem Einkaufen hilft ein kurzer Blick in den Kühlschrank, so vermeidet man unnötige Spontaneinkäufe. Mir persönlich hilft auch ein Einkaufszettel, an den ich mich dann halte. Bleibt wirklich mal was übrig, so wird aus den Resten etwas Fantasievolles ‚gezaubert‘.’ Viele Lebensmittel, deren Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen sei, könnten dennoch noch unbedenklich gegessen werden. ‘Ein Mindesthaltbarkeitsdatum ist nicht mit einem Verfallsdatum gleichzusetzen. Produkte wie Salz, Nudeln und Reis sind auch dann noch genießbar, wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum bereits überschritten ist.’

Tipps vom Einkauf bis zur Verarbeitung

Die Menge von Lebensmitteln, die im Abfall landen, lässt sich ganz einfach verringern, etwa durch bewusstes Einkaufen, richtiges Lagern und optimales Zubereiten. Darauf machen Bäuerinnen, Handel, Wirtschaftskammer, Land, Gemeinden, Köche-Verband und Umweltverband mit einem landesweiten Impuls im Oktober wieder aufmerksam.
Eine neue Broschüre ‘Lebensmittel sind kostbar’ wird am 7. und 8. Oktober 2016 den KundInnen in allen Geschäften von Spar, Sutterlüty und in den Partnerbetrieben des Vereins ‘Dörfliche Lebensqualität und Nahversorgung’ überreicht. Sie ist auch kostenlos in Vorarlbergs Rathäusern und Gemeindeämtern erhältlich. ‘Die informative Gratis-Broschüre enthält viele praktische Tipps für den richtigen Umgang mit Lebensmitteln, vom Einkauf über die Lagerung und Zubereitung bis zur richtigen Entsorgung’, erklärt Umweltverbands-Obmann Bgm. Rainer Siegele. ‘Der Köche Verband Vorarlberg stellt köstliche Kochrezepte vor, und für kleine ‘Lebensmittel-Retter’ gibt es eigene Kinderseiten mit kniffligen Rätseln und einfachen Restl-Rezepten.’

Auch im Handel wird sehr darauf geachtet, dass möglichst nichts verdirbt – ethische, ökologische und wirtschaftliche Gründe sprechen gleichermaßen dafür. Für Julius Moosbrugger von der Fachgruppe Lebensmittelhandel in der Wirtschaftskammer liegt es daher auf der Hand, dass sich auch Geschäfte für ‘Lebensmittel sind kostbar’ einsetzen: ‘Qualitätsprodukte in realistischen Mengen kosten schlussendlich nicht mehr als ‘viel und billig’, sind aber sicher schmackhaft und gesund!’ Entsprechend unterstützen Spar, Sutterlüty und die Vorarlberger Nahversorger ihre Kunden sehr gern dabei, Lebensmittel optimal für sich zu nützen und verteilen unter anderem am 7. und 8. Oktober die neue Broschüre in ihren Geschäften.

Gesunde regionale Jause von den Bäuerinnen für Erstklässler
Für alle Vorarlberger Erstklässler haben sich die Bäuerinnen mit Unterstützung des Vorarlberger Lebensmittelhandels etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Sie besuchen über 150 Volksschulen im Land und bringen den SchulanfängerInnen eine Jause mit. So erfahren die SchülerInnen aus erster Hand, wie gut regionale Kost schmeckt und wie viel Aufwand dahintersteckt, dass unsere Lebensmittel wachsen und schließlich als gutes Pausenbrot auf dem Tisch stehen können. ‘Wer den Wert der Lebensmittel kennt, wird sie weniger verschwenden’, erklärt Landes- und Bundesbäuerin Andrea Schwarzmann. ‘Mit unserer Aktion ‘Gesunde Jause’ wollen wir Kinder und LehrerInnen für bäuerliche Lebensmittel begeistern. So wird auch der Wert der heimischen Landwirtschaft sichtbar.’ Nicht fehlen darf beim Besuch der Landwirtinnen natürlich auch die Broschüre ‘Lebensmittel sind kostbar’ mit ihren eigenen Kinderseiten.

Genuss in regional, saisonal, bio – und bewusst ohne Verschwendung

Dass vielen VorarlbergerInnen der Wert ihrer Lebensmittel sehr bewusst ist, kann Susanne Füssinger-Witschuinig, Besitzerin von ‘Susi’s Zauberei’-Cafes in Bregenz und Dornbirn, nur bestätigen: ‘Wir merken in unseren Restaurants sehr, dass unseren Gästen ein sorgsamer Umgang mit Lebensmitteln genauso wichtig ist wie uns.’ Entsprechend stehen auf der Speisekarte regionale, frische Gerichten mit Zutaten aus Bio-Anbau zum bewussten Zeit-Nehmen und Genießen. ‘Reste gibt es bei uns dabei so gut wie nie: Aus altem Brot machen wir zum Beispiel Vollkorncroutons, übrige Zutaten kommen am nächsten Tag in die Suppe – und es kann auch vorkommen, dass ein Gericht einfach ausverkauft ist’, berichtet Füssinger-Witschuinig. Dass man aus ‘altem’ Brot und Gemüseresten Hervorragendes zaubern kann, zeigte die Gastronomin direkt bei der Pressekonferenz und servierte Brotknödel mit Gemüsecurry. Das Rezept gibt es übrigens zum Nachlesen und Nachkochen in der Gratis-Broschüre.

Bewusstseinsbildung über viele Jahre – und jeden Tag

Die Partner der Initiative ‘Lebensmittel sind kostbar’ – dazu gehören etwa Landwirtschaft, Handel, Wirtschaftskammer, Land, Umweltverband oder Vorarlberger Köche Verband – machen seit Jahren mit breit angelegten Impulsen gemeinsam darauf aufmerksam, dass Lebensmittel zu schade zum Wegwerfen sind. Und das beileibe nicht nur, weil dadurch sinnlos Geld verschwendet wird: ‘Lebensmittel sind etwas wirklich Kostbares – gehen wir sorgsam damit um!’ lädt der Dornbirner Vize-Bürgermeister Martin Ruepp ein. Jeder von uns hat das in der Hand – Tag für Tag...


Artikel Online geschaltet von: / haemmerle /