© Gustav Melin- pixabay.com / Flugzeug
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Schweiz: Neue Koalition will die schädlichen Emissionen des Luftverkehrs senken

In der Schweiz wird weit mehr als in Nachbarländern geflogen, weil es Bevorzugung des Luftverkehrs gibt

Bern - Die Koalition Luftverkehr Umwelt + Gesundheit (KLUG) setzt sich für eine Reduktion der schädlichen Emissionen des Luftverkehrs ein. Viele Entscheide zur Entwicklung des Luftverkehrs in der Schweiz werden auf Bundesebene getroffen. Die Koalition bündelt lokale und nationale Kräfte um auf nationaler Ebene für die gemeinsamen Anliegen zu kämpfen.

Die Luftfahrtpolitik der Schweiz wird auf Bundesebene gemacht. Dabei berücksichtigen Bundesrat und Parlament einzig die Interessen der Luftfahrtindustrie. Der Klimaschutz und der Schutz der betroffenen Bevölkerung vor Lärm und Schadstoffen zählen für Bundesrat und Parlament kaum. Die direkt betroffene Bevölkerung kann sich nur schwer Gehör verschaffen, da ihre Interessen von meist kleinen, regionalen Organisationen vertreten werden. Die KLUG bündelt die gemeinsamen Interessen der in diesem Bereich tätigen Organisationen und Gruppierungen und vertritt diese auf nationaler Ebene.

Pro Person fliegen die Schweizerinnen und Schweizer rund 5330 Kilometer pro Jahr. Diese Distanz nimmt Jahr für Jahr zu. Entsprechend steigen auch der CO2-Ausstoss und die Belastung durch Lärm und Luftschadstoffe nimmt trotz technischen Fortschritten kaum ab. Während die globale Luftfahrt mit rund 5% zur Klimaerwärmung beiträgt, sind es in der Schweiz 16%. Im Vergleich zu unseren Nachbarländern wird in der Schweiz doppelt so häufig geflogen. Diese Entwicklung wird durch die Bevorzugung des Luftverkehrs befördert. Kerosin ist steuerbefreit, die öffentliche Hand finanziert die Erschliessung der Flughäfen mit öV und MIV. Wirksame Massnahmen um die Bevölkerung vor Fluglärm zu schützen werden zu wenig ergriffen.

Um die Schäden der Klimaerwärmung zu begrenzen, hat sich die Weltgemeinschaft in Paris das Ziel gesetzt, die Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad zu begrenzen. Damit dies gelingt, müssen die Treibhausgas-Emissionen in allen Bereichen stark gesenkt werden. Der Luftverkehr ist da keine Ausnahme. Es braucht deshalb dringend eine Richtungsänderung in der Schweizerischen Flugverkehrspolitik.

Die KLUG setzt sich für eine Reduktion der durch den Luftverkehr verursachten Emissionen von Treibhausgasen, Luftschadstoffen und Lärm ein. Dazu gehören auch die indirekt durch den Fernverkehr verursachten Emissionen, wie zum Beispiel Emissionen des durch Flughäfen generierten Strassenverkehrs.

Folgende Organisationen unterstützten die KLUG in der Vorbereitungsphase: Schutzverband Flughafen Zürich, Dachverband Fluglärmschutz (Zürich), Vereinigung gegen Fluglärm (Bern), ATCR-AGI (Genf), CARPE (Genf), Lärmliga Schweiz, Schweizerischer Schutzverband gegen Flugemissionen, Noé21, WWF-Schweiz und der VCS Verkehrs-Club der Schweiz. Präsidiert wird die KLUG von Priska Seiler Graf (Präsidentin Dachverband Fluglärmschutz und Nationalrätin SP) und Lisa Mazzone (Vorstandsmitglied VCS und Nationalrätin Grüne). Dieser Kreis wird nun für Organisationen geöffnet, die sich mit den Zielen der KLUG identifizieren.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /