© EVM - Biogasanlage Margarethen am Moos
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Biogas: Arbeitsplätze in (strukturschwachen) Regionen Österreichs

Jedes Jahr geben Herr und Frau Österreicher mindestens 13 Mrd. Euro für Energieimporte aus. Das entspricht einem jährlichen Kaufkraftabfluss von über 1.600 Euro je Einwohner.

Während auf Erdöl und Erdgas klassisch die höchsten Ausgaben fielen, steigt seit ein paar Jahren die Importmenge für elektrischen Strom kontinuierlich an. Die Ausgaben für unsere Energieversorgung fließen dabei überwiegend nach Kasachstan (Erdöl) und Russland (Erdgas).

"Die rasche Umsetzung von ambitionierten Klimaschutzmaßnahmen hat nicht nur positive Auswirkungen auf den CO2-Ausstoß" ist Norbert Hummel von der ARGE Kompost & Biogas Österreich überzeugt. "Jeder Euro der in österreichische Umwelt- und Energietechnik investiert wird, stärkt die Wirtschaftsleistung der Regionen und schafft damit Arbeitsplätze". Vor allem die Biogastechnologie ist aufgrund ihres hohen Vorleistungsbedarfs und der regionalen Verbundenheit unschlagbar hinsichtlich der wirtschaftlichen Belebung in strukturschwachen Regionen. Denn keine andere Technologie im Strombereich leistet einen so starken Beitrag zur regionalen Wertschöpfung wie Biogas. Rund 80 Prozent der Geldflüsse verbleiben unmittelbar in der Region. Die heimische Wertschöpfung des Biogassektors mit 300 Biogasanlagen beträgt rund 110 Mio. Euro pro Jahr. Davon profitieren in erster Linie kleine mittelständische Betriebe am Land wie Handwerker oder Dienstleistungsunternehmen.

Die heimische Ökostromproduktion aus Biogas erhält derzeit rund 3.200 Arbeitsplätze. Aufgrund der regionalen Verteilung der Biogasanlagen überwiegend in den ländlichen Regionen. Während rund 100 Selbständige und rund 450 Mitarbeiter auf den Anlagen direkt ihr Geld verdienen, erhalten diese Arbeitsplätze über 2.600 weitere Vollzeit-Arbeitsplätze in den vor- und nachgelagerten Sektoren. Die Arbeitsplätze die durch die Investitionen auf den Anlagen erhalten werden, lagen zuletzt bei rund 60 Vollzeitäquivalenten.

Noch! Denn: "Mit jedem Tag, an dem es keine brauchbare Lösung für die Weiterführung der Biogasanlagen gibt, steigt die Zahl derer, die der Ökostromproduktion den Rücken zukehren" analysiert Norbert Hummel die derzeitige Situation. Damit verliert man nicht nur die geschaffenen CO2-Einsparungen in der Höhe von rund 600.000 t. Hummel weiter: "Der verlorengegangene Umsatz schwächt die Wirtschaftsleistung der Regionen, Arbeitsplätze werden mutwillig vernichtet!". Dabei hätte Biogas das Potential, die Versorgungssicherheit deutlich zu verbessern und damit Energieimporte zu vermeiden und dem Kaufkraftabfluss entgegen zu wirken.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /