© NLK Burchhart / Projektabschluss in NÖ mit erfolgreichen Ergebnissen
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Modellregion „e-pendler in niederösterreich“: Klare Vorteile für Klima und Wirtschaft

Eindeutiger Erfolg des Projekts - Jedes fünfte in Österreich zugelassene Elektroauto fährt in Niederösterreich

© NLK Burchhart/ Klima- und Energiefonds GF Ingmar Höbarth, Umweltminister Andrä Rupprechter, Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav, EVN Vorstandssprecher Peter Layr, ecoplus GF Helmut Miernicki
© NLK Burchhart/ Klima- und Energiefonds GF Ingmar Höbarth, Umweltminister Andrä Rupprechter, Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav, EVN Vorstandssprecher Peter Layr, ecoplus GF Helmut Miernicki

St-Pölten - 2013 wurde in der Region zwischen Wien und Wiener Neustadt die Modellregion "e-pendler in niederösterreich" gestartet. Kernziel war die Entwicklung und Umsetzung alternativer CO2- und verkehrsreduzierender Elektro-Mobilitätslösungen für PendlerInnen, die auch auf andere Regionen ausgedehnt werden können. Das Forschungsprojekt ist eine Kooperation von EVN, Raiffeisen-Leasing, Wien Energie und Land Niederösterreich.

Nach 3 Jahren kann ein positives Resümee gezogen werden: Nicht nur die Akzeptanz von e-Mobilität hat sich - auch in Kombination mit öffentlichen Verkehrsmitteln - stark erhöht, sondern die Umwelt hat ebenfalls eindrucksvoll von der Modellregion profitiert. Mit der Begleitforschung wurde eine Reduktion von 223 Tonnen CO2 pro Jahr nachgewiesen. Gefördert wurde die Modellregion mit 1,3 Millionen Euro durch den Klima- und Energiefonds,weitere 1,2 Millionen Euro kamen vom Land Niederösterreich als Ko-Finanzierung.

Am Freitag präsentierten Bundesminister Andrä Rupprechter, Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav, Konsortial-Sprecher und EVN Vorstandssprecher Peter Layr und der Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds Ingmar Höbarth die Ergebnisse der Modellregion und der Begleitforschung, die von der HERRY Consult GmbH und der TU Wien durchgeführt wurde.

Umweltminister Rupprechter meinte: "Die Mobilitätswende ist nicht nur für die Klima-, sondern auch für die Wirtschaftsbilanz wichtig. Niederösterreich hat mit der Modellregion gezeigt, dass Elektromobilität im Alltag funktioniert. Damit gewinnt Österreich wieder ein Stück mehr Unabhängigkeit von fossilen Importen."

Modellregion bestätigt Niederösterreichs Weg in eine e-mobile Mobilitätszukunft

Mit der niederösterreichischen Elektromobilitäts-Strategie 2014-2020 werden die Grundlagen für eine erfolgreiche Gesamtentwicklung hin zu einem klimaschonenden, energieeffizienten und zukunftsweisenden Mobilitätsverhalten geschaffen. ‘Die Reduktion des Pkw-Individualverkehrs und die Steigerung der Wertschöpfung durch Elektromobilität für die Wirtschaft sind die wichtigsten Ziele. Jedes fünfte in Österreich zugelassene Elektroauto hat ein niederösterreichisches Kennzeichen’, sagte Niederösterreichs Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav. ‘Die Multimodalität mit e-Fahrzeugen steht erst am Anfang - hier liegt noch ein sehr großes Potenzial für die Zukunft!"

‘An ‚e-pendler in niederösterreich‘ haben 57 Unternehmen, 3 Gemeinden und 49 Privatpersonen teilgenommen. Im Zuge des Projektes sind 114 Elektro-Autos und 86 Elektro-Fahrräder angeschafft worden’, hielt die Landesrätin fest. ‘Elektrofahrzeuge haben geringe Wartungskosten, was für einen Fuhrpark ein großer Vorteil ist.’ Durch die Steuerreform sei die Anschaffung eines Elektro-Autos viel günstiger geworden. In den letzten Jahren habe sich auch die Modellvielfalt an Elektro-Fahrzeugen erhöht. Die Erfahrungen helfen nun, die e-Fuhrparkumstellung der Betriebe und Gebietskörperschaften in Niederösterreich zu beschleunigen. ‘Besonders wichtig war für die Menschen, Elektromobilität auszuprobieren. Viele haben z.B. die Möglichkeit genutzt, mit dem Elektro-Fahrrad in die Arbeit zu fahren. Die Erfahrungen rund um die Ladeinfrastruktur haben uns neue Erkenntnisse gebracht, mittlerweile gibt es 32 Ladestationen in ganz Niederösterreich’, so die Landesrätin.

‘Wir brauchen zukunftsweisende Strategien, um eine Mobilitätswende und die E-Mobilität im Land umzusetzen. Der Straßenverkehr verursacht in Österreich zu viele Schadstoffe in der Luft. Unser Ziel ist, die Abhängigkeit von fossiler Energie zu verringern, weniger Luftschadstoffe zu produzieren und mehr Energieeffizienz zu erreichen’, erklärte Bundesminister Rupprechter. Die Mobilitätswende sei nicht nur für die Klimabilanz, sondern auch für die Wirtschaftsbilanz wichtig. Niederösterreich habe mit der Modellregion gezeigt, dass Elektromobilität im Alltag funktioniere. Damit gewinne Österreich wieder ein Stück mehr Unabhängigkeit von fossilen Importen, hob er hervor.

Ingmar Höbarth, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds, ist mit den Ergebnissen sehr zufrieden: ‘Unsere Aufgabe ist, Elektromobilität alltagstauglich und in ganz Österreich großflächig nutzbar zu machen, Menschen davon zu begeistern und Modelle zu entwickeln, die für weitere europäische Städte und Regionen Vorbildcharakter haben. In Niederösterreich ist dies mit unserer Modellregion sehr gut gelungen, die Pendler haben das Angebot sehr gut angenommen’.

‘Unsere Aufgabe war Beratung, Förderung und Infrastruktur zu schaffen sowie das Interesse an E-Mobilität zu wecken. In der Modellregion gab es einen deutlichen Anstieg an Neuzulassungen von E-Fahrzeugen. Das zeigt, dass durch zielgerichtete Förderung eine hohe Akzeptanz der E-Mobilität geschaffen werden kann. In Niederösterreich sind finanzielle Anreize durchaus gegeben. Die Energie für Elektrofahrzeuge muss jedoch aus erneuerbaren Energien kommen.’ so Dr. Peter Layr, EVN Vorstandssprecher.

Im Rahmen des Projekts sollten Privatpersonen und Unternehmen dazu bewegt werden, vom Pkw mit Verbrennungsmotor auf Elektroautos umzusteigen. Als Auflage dafür musste man entweder kombiniert mit Elektroauto und öffentlichen Verkehrsmitteln pendeln oder sein Elektroauto während seiner Bürozeiten für anderweitige Nutzung zur Verfügung stellen.

Modellregionen Elektromobilität - Starke Bilanz nach sechs Jahren

"e-Pendler Niederösterreich" ist eine von insgesamt sieben Modellregionen für Elektromobilität in ganz Österreich. 1.800 Fahrzeuge, 2000 Ladepunkte und insgesamt 20 Mio. Euro Förderung sind die erfolgreiche Bilanz nach sieben Jahren.

Bereit für den Umstieg auf E-Fahrzeuge

Die Modellregion ist allerdings nicht nur von strategischer oder klimatechnischer Bedeutung, sondern hat auch große wirtschaftliche Möglichkeiten aufgezeigt, wie die Konsortialpartner Raiffeisen-Leasing und Wien Energie bestätigen.

Christoph Hayden, Geschäftsführung Raiffeisen-Leasing sagte: "Das Projekt ‘e-pendler in niederösterreich’ hat uns gezeigt, dass viele Private, Unternehmen und Kommunen bereit für einen Umstieg auf Elektrofahrzeuge sind. Für Raiffeisen-Leasing bedeutet das, dass wir in Zukunft elektrisch betriebene Fahrzeuge und Mobilitätsdienstleistungen noch stärker in unser Dienstleistungsportfolio einfließen lassen werden. Mit der Etablierung des Ökoflottenmanagements - eine Art des Fuhrparkmanagements, bei dem neben der ökonomischen, insbesondere auch die ökologische Ausrichtung von zentraler Bedeutung ist - wurde hierfür ein wichtiger Grundstein gelegt."

Dies bestätigt auch Wolfgang Illes, e-Mobilitäts-Experte von Wien Energie: "Wir haben gemeinsam mit der EVN ein bilaterales, regionnsübergreifendes Roaming umgesetzt. Nun ist an allen öffentlich zugänglichen Ladestationen in Wien und Niederösterreich sowohl die Tanke-Karte von Wien Energie als auch die EVN-Karte einfach und ohne zusätzliche Erfordernisse verwendbar."

Beratend begleitet wurde das Konsortium von ecoplus, der Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich, im Rahmen der Initiative "e-mobil in niederösterreich". ecoplus Geschäftsführer Helmut Miernicki: "Der Erfolg der Modellregion gibt auch der Landesinitiative "e-mobil in niederösterreich" großen Auftrieb und bestätigt uns, dass das Ziel, Niederösterreich als Vorzeigeregion in Sachen Elektromobilität zu etablieren, erreichbar ist. Die Innovationskraft, die in diesem Thema enthalten ist, zeigt immer stärker Wirkung und wird in vielen Bereichen zum Wirtschaftsmotor."

Weitere Info: www.klimafonds.gv.at und ww.e-connected.at e-mobil in niederösterreich


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /